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US-Börsen - EZB-Entscheidung zu Griechenland belastete


Die US-Börsen sind am Mittwoch uneinheitlich aus dem Handel gegangen. Belastet wurden sie von der Ankündigung der Europäischen Zentralbank (EZB), griechische Staatsanleihen nicht mehr als Sicherheiten zu akzeptieren. Nach Bekanntwerden der Stellungnahme - rund 25 Minuten vor Handelsschluss - büßten die Indizes an der Wall Street ihre zwischenzeitlichen Gewinne wieder ein.

Der Dow Jones ging daraufhin nur noch knapp in der Gewinnzone aus dem Handel und schloss um minimale 6,62 Punkte oder 0,04 Prozent höher bei 17.673,02 Einheiten. Der S&P-500 Index hingegen fiel um 8,52 Punkte oder 0,42 Prozent auf 2.041,51 Zähler. Der Nasdaq Composite Index verlor 11,03 Einheiten oder 0,23 Prozent auf 4.716,70 Punkte.

Die EZB wird griechische Staatsanleihen künftig nicht mehr als Sicherheiten akzeptieren. Bisher tat sie das aufgrund einer Sonderregelung, da die griechischen Papiere aufgrund ihres schlechten Ratings nicht die Mindeststandards der Notenbank erfüllen. Diese Sonderregelung ist an das laufende EU-Hilfsprogramm geknüpft. Derzeit sei es jedoch "nicht möglich, von einer erfolgreichen Fortsetzung des Programms auszugehen", begründete die EZB am Mittwochabend ihre Entscheidung.

Die neue griechische Regierung hat Verhandlungen mit ihren europäischen Partner über das Sparprogramm angekündigt, da sie die bisher verfolgte Austeritätspolitik beenden will. Auch nachdem die Sonderregelung aufgehoben ist, können sich griechische Banken aber weiterhin über das Notfallprogramm ELA (Emergency Liquidity Assistance) refinanzieren.

Zuvor verlief der Handelstag wenig unspektakulär - US-Konjunkturdaten fielen durchwachsen aus. Im Jänner wurden weniger neue Jobs geschaffen als am Markt erwartet, wie neue Zahlen des Unternehmens Automatic Data Processing (ADP) zeigten. Der offizielle Arbeitsmarktbericht der Regierung folgt am Freitag. Dass dieser positiv überraschen wird, ist nach den heutigen Daten Marktbeobachtern zufolge weniger wahrscheinlich geworden.

Für die Anleger an den Aktienmärkten muss dies allerdings nicht unbedingt schlecht sein: Falls die Erholung des Jobmarktes ins Stocken gerät, könnte die Notenbank Federal Reserve die ersten Zinserhöhungen seit der Finanzkrise noch hinauszögern. Dies wiederum dürfte Aktien zugutekommen. Dass sich die Konjunktur eintrübt, ist nach Aussagen von Analysten aber nicht zu erwarten. Der ebenfalls heute veröffentlichte ISM-Einkaufsmanagerindex zeigte etwa an, dass die Stimmung im Dienstleistungssektor besser ist als Marktbeobachtern zuvor eingeschätzt.

Abseits dessen sorgte die laufende Berichtssaison für Bewegung am Markt. So stachen im Dow Jones die Papiere von Walt Disney hervor, die mit einem Plus von 7,63 Prozent auf 101,28 Dollar an der Indexspitze schlossen. Der Medienkonzern hat im vierten Quartal nicht nur Gewinn und Umsatz klar gesteigert, sondern auch die Erwartungen am Markt übertroffen.

Auch General Motors (GM) übertraf mit seinen Zahlen die Analystenschätzungen. Trotz anhaltender Verluste im Europa-Geschäft und dem Rückruf von mehr als 30 Millionen Fahrzeugen hat der Autohersteller voriges Jahr 2,8 Mrd. Dollar verdient. Der Gewinnrückgang fiel mit 26,3 Prozent weniger stark aus als befürchtet. Grund sei ein erfolgreiches viertes Quartal, teilte der Konzern mit. Die GM-Papiere schlossen um 5,44 Prozent höher bei 35,83 Dollar.

Deutliche Abschläge verzeichneten hingegen die Papiere von Merck & Co, die mit einem Minus von 3,23 Prozent am unteren Ende des Dow Jones aus dem Handel gingen. Der Pharmakonzern meldete für das abgelaufene Quartal zwar ein Gewinnplus - dieses ist jedoch maßgeblich auf den Verkauf der Sparte für rezeptfreie Medikamente an den deutschen Konkurrenten Bayer zurückzuführen.

(Forts.) dkm

ISIN US78378X1072 US6311011026 US2605661048



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