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Wiener Aktienmarkt vorbörslich leichter erwartet


Heimische Aktienhändler erwarten die Eröffnung an der Wiener Börse am Freitag mit leichterer Tendenz. Zu Handelsbeginn dürfte der ATX nach Händlerschätzungen rund sechs Punkte unter dem Schluss-Stand vom Donnerstag (2.141,00) liegen.

Im weiteren Tagesverlauf sehen Marktteilnehmer den ATX in einer Bandbreite zwischen 2.110 und 2.170 Einheiten. Der APA-Konsensus, die ATX-Prognose wichtiger Banken, geht von einem ATX-Schluss bei 2.145 Punkten aus.

Nach den Währungsturbulenzen vom Vortag, ausgelöst durch die Aufhebung des Franken-Mindestkurses durch die Schweizer Nationalbank, dürfte der heimische Leitindex sich von den schwachen Vorgaben aus Übersee belastet zeigen. Bei den Einzelwerten stehen heute vorläufige Zahlen für das Gesamtjahr 2014 des Ölfeldausrüsters Schoeller-Bleckmann auf der Agenda. Experten rechnen damit, dass sich der Ölpreisverfall noch nicht im Ergebnis widerspiegelt. Entsprechend liegt der Fokus aber auf dem Management-Ausblick für die nächsten Quartale und inwieweit der Konzern auf mögliche Investitionskürzungen der Ölkonzern reagieren wird.

Am Donnerstag hatte der ATX 0,89 Prozent höher bei 2.141,00 Punkten geschlossen. Für Aufruhr an den Märkten sorgte am späten Vormittag die überraschende Entscheidung der SNB, den Euro-Mindestkurs von 1,20 Franken aufzuheben. Daraufhin wertete der Franken zum Euro sowie zum Dollar massiv auf. In der Spitze gewann der Franken nahezu 30 Prozent gegenüber dem Euro, bis Handelsschluss belief sich das Plus auf etwa 14 Prozent.

An den Aktienbörsen gab es im Anschluss an die Meldung europaweit deutliche Abschläge zu beobachten, nachdem der Frühhandel noch freundlich verlaufen war. Auch der ATX rutschte im Tagestief um rund 1,8 Prozent in den roten Bereich ab. Für die Leitindizes an der Zürcher Börse ging es sogar um bis zu 14 Prozent bergab. Bis Handelsschluss konnten sich die Börsen jedoch wieder von ihrem Schock erholen und schlossen mit Ausnahme der Schweizer Indizes einheitlich fester.

Für Börsianer kam der Schritt der SNB völlig unerwartet. "Die Entscheidung der SNB hat den Markt völlig überrascht. Die SNB geht vermutlich davon aus, dass die EZB in der kommenden Woche auf ihrer Ratssitzung ihre Geldpolitik weiter lockern wird", kommentierte ein Jefferies-Analyst. Die SNB begründete ihre Entscheidung mit dem immer stärker werdenden Dollar und dem anhaltend fallenden Euro.

Die größten Kursgewinner im prime market am Donnerstag:

OMV +4,83% 21,70 Euro Schoeller-Bleckmann +4,17% 55,73 Euro CA Immo +3,65% 16,91 Euro

Die größten Kursverlierer im prime market am Donnerstag:

Valneva -14,21% 3,69 Euro Erste Group -2,39% 19,38 Euro Semperit -0,79% 38,97 Euro

(Schluss) nuk/mik

ISIN AT0000999982



(c) apa