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Frankenkredite: Schulden explodieren - Österreicher verlieren Milliarden
Land unter: Österreichs Fremdwährungskreditnehmer müssen hilflos zu sehen, wie ihre Schulden von einem Moment auf den anderen explodieren. In Österreich gibt es nach wie vor ein Volumen von rund 29,5 Mrd. Euro an aushaftenden Schweizer-Franken-Krediten. Geht man von durchschnittlich 100.000 Euro pro Kredit aus, dann haben sich durch den unerwarteten Schritt der Schweizer Notenbank für 220.000 Österreich ihre Kredite auf einen Schlag massiv verteuert, schätzt der Chef von s-Bausparkasse und s-Wohnbaubank, Josef Schmidinger.
"Das aushaftende Franken-Kreditvolumen hat sich zwar in den letzten zwei Jahren um 20 Prozent reduziert, aber über 20 Milliarden haben wir noch", sagte Schmidinger am Donnerstag im Gespräch mit der APA. "Wenn der Franken um ein Prozent aufwertet, dann ist das kein Thema. Aber wenn es größere Schwankungen gibt, dann kann es natürlich wieder zu Bewertungsthemen bei den Häusern kommen."
Das Problem sei, dass die meisten Kredite von Hausbauern in den Jahren 1999 bis 2008 aufgenommen worden seien. Viele der mit dem Geld gebauten Häuser hätten inzwischen eher an Wert verloren und würden daher zur Besicherung der nun plötzlich größer gewordenen Kreditschulden nicht mehr ausreichen, erklärte Schmidinger. "Es könnte nun sein, dass die Banken Nachbesicherungen verlangen."
Wenn man dazu nicht in der Lage sei, werde man von der Bank aufgefordert werden, den Kredit in Euro zu konvertieren. "Dann haben Sie als Kunde den Kursverlust endgültig kassiert und müssen den höheren Eurobetrag zurückzahlen, wenn Sie sich das finanziell leisten können." Allerdings seien Euro-Kredite derzeit sehr günstig, "daher hat man da von der Kreditfähigkeit her etwas Luft."
In einem unüblichen Schritt meldete sich heute angesichts des dramatischen Schrittes der SNB auch die Österreichische Nationalbank zu Wort. Sie schreibt: "In Bezug auf die heute von der Schweizerischen Nationalbank (SNB) gesetzten geldpolitischen Maßnahmen, stellt die Oesterreichische Nationalbank (OeNB) fest, dass sie die Geldpolitik anderer Notenbanken grundsätzlich nicht kommentiert.
Es ist aber festzuhalten, dass die von der SNB gesetzten Maßnahmen angesichts eines noch ausstehenden Volumens von Franken-Krediten an private Haushalte und Unternehmen in Österreich in Höhe von 29,5 Mrd EUR per Ende November 2014 von erheblicher Relevanz sind.
Die OeNB hat seit vielen Jahren vor den Risiken von Fremdwährungskrediten gewarnt. So war es auch richtig, in Zusammenarbeit mit der Finanzmarktaufsicht (FMA), die Neuvergabe von Fremdwährungskrediten von Banken im In- und Ausland einzudämmen. Dies hatte in den vergangenen Jahren bereits zu einer deutlichen Verringerung des Bestandes an Fremdwährungskrediten geführt."
"Das aushaftende Franken-Kreditvolumen hat sich zwar in den letzten zwei Jahren um 20 Prozent reduziert, aber über 20 Milliarden haben wir noch", sagte Schmidinger am Donnerstag im Gespräch mit der APA. "Wenn der Franken um ein Prozent aufwertet, dann ist das kein Thema. Aber wenn es größere Schwankungen gibt, dann kann es natürlich wieder zu Bewertungsthemen bei den Häusern kommen."
Das Problem sei, dass die meisten Kredite von Hausbauern in den Jahren 1999 bis 2008 aufgenommen worden seien. Viele der mit dem Geld gebauten Häuser hätten inzwischen eher an Wert verloren und würden daher zur Besicherung der nun plötzlich größer gewordenen Kreditschulden nicht mehr ausreichen, erklärte Schmidinger. "Es könnte nun sein, dass die Banken Nachbesicherungen verlangen."
Wenn man dazu nicht in der Lage sei, werde man von der Bank aufgefordert werden, den Kredit in Euro zu konvertieren. "Dann haben Sie als Kunde den Kursverlust endgültig kassiert und müssen den höheren Eurobetrag zurückzahlen, wenn Sie sich das finanziell leisten können." Allerdings seien Euro-Kredite derzeit sehr günstig, "daher hat man da von der Kreditfähigkeit her etwas Luft."
In einem unüblichen Schritt meldete sich heute angesichts des dramatischen Schrittes der SNB auch die Österreichische Nationalbank zu Wort. Sie schreibt: "In Bezug auf die heute von der Schweizerischen Nationalbank (SNB) gesetzten geldpolitischen Maßnahmen, stellt die Oesterreichische Nationalbank (OeNB) fest, dass sie die Geldpolitik anderer Notenbanken grundsätzlich nicht kommentiert.
Es ist aber festzuhalten, dass die von der SNB gesetzten Maßnahmen angesichts eines noch ausstehenden Volumens von Franken-Krediten an private Haushalte und Unternehmen in Österreich in Höhe von 29,5 Mrd EUR per Ende November 2014 von erheblicher Relevanz sind.
Die OeNB hat seit vielen Jahren vor den Risiken von Fremdwährungskrediten gewarnt. So war es auch richtig, in Zusammenarbeit mit der Finanzmarktaufsicht (FMA), die Neuvergabe von Fremdwährungskrediten von Banken im In- und Ausland einzudämmen. Dies hatte in den vergangenen Jahren bereits zu einer deutlichen Verringerung des Bestandes an Fremdwährungskrediten geführt."