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Was kommende Woche im Fokus steht

Anlegern drohen auch in der neuen Woche weitere Chaostage an den Aktienmärkten. Aktuell sieht es zwar danach aus, also ob die Kurse nach der zuletzt steilen Talfahrt wieder nach oben sausen könnten. Doch selbst wenn es in den kommenden Tagen zu einer kleinen Erholungsrally kommen sollte, würde sie auf sehr tönernen Füßen stehen. Denn aktuell sprechen nur die vage Hoffnung auf eine weiter lockere Geldpolitik sowie mickrige Zinsen für ein Investment in Dividendenwerte. Weltpolitische Risiken und die fragile Konjunktur in den Industrieländern können jedoch die Aktien jederzeit wieder in die Tiefe reißen.

Nun versuchen Analysten, die nervösen Anleger zu beruhigen. Freilich gebe es viele Gründe für den jüngsten Kursverfall, schreibt Investmentanalyst Uwe Streich von der Landesbank Baden-Württemberg: "Der Konflikt zwischen Russland und der Ukraine bestimmt zwar nicht mehr die Schlagzeilen, am Cocktail aus konjunkturell tendenziell negativ wirkenden Sanktionen und Gegensanktionen hat sich jedoch nichts geändert." Zudem stelle die Terrororganisation "Islamischer Staat" weiter eine große Bedrohung dar, und das immer stärker grassierende Ebola-Virus schaffe eine kaum greifbare Unsicherheit. Die wirtschaftlichen Schwierigkeiten Frankreichs sowie die sich abschwächende Konjunktur in Deutschland täten ihr Übriges dazu, dass Anleger Aktien auf breiter Front Aktien verkauften. Und dass die geschilderten Faktoren allesamt das Potenzial dazu hätten, die Ertragslage der Unternehmen negativ zu beeinflussen, stehe außer Frage, meint der Analyst. Zu diskutieren sei jedoch, ob der in Kursen ausgedrückte Pessimismus nicht übertrieben sei. Denn der zuletzt vor allem im Vergleich zum US-Dollar spürbar gefallene Euro sollte einen konjunkturell bedingten Gewinnrückgang bei den Unternehmen abfedern.

Chefvolkswirt Jörg Krämer von der Commerzbank räumt ein, dass die Kurse in den kommenden Tagen und Wochen weiter stark schwanken könnten. Doch die Anleger seien zuletzt zu pessimistisch geworden, zumal die Europäische Zentralbank (EZB) ihr Pulver noch nicht verschossen habe. "Mittlerweile ist die Wahrscheinlichkeit deutlich gestiegen, dass die EZB bereits in diesem Jahr handelt", schätzt Krämer. Dabei geht es um einen breit angelegten Kauf von Staatsanleihen nach US-amerikanischem Vorbild, den Experten eigentlich erst für das kommende Jahr erwarten. Die Aussicht auf ein beherztes Eingreifen der Europäischen Zentralbank könnte Krämer zufolge die Kurse stützen: "Die Renditen deutscher Bundesanleihen haben wegen der sich abzeichnenden EZB-Staatsanleihenkäufe wohl noch nicht ihr Tief gesehen." Wenn die Kurse von Anleihen steigen, dann drückt das ihre Rendite. Das lasse Aktien mit hohen Dividendenrenditen attraktiv erscheinen und sei sein Hauptargument, warum sich die Aktienmärkte schrittweise beruhigen und auch wieder steigen dürften.

Unterstützung könnte aber auch aus den USA und China kommen: Sollte die Nervosität der Investoren zu Verwerfungen im Finanzsystem führen, werde die US-Notenbank (Fed) eventuell darauf reagieren, meinte Analystin Claudia Windt von der Landesbank Helaba. Bereits jetzt zeichnet sich ab, dass die Fed im Notfall bereit sein könnte, einmal mehr in die Bresche zu springen. So hatte der Chef der regionalen Notenbank von St. Louis, James Bullard, am Donnerstag angeregt, das Anleihekaufprogramm der US-Notenbank entgegen anderslautenden Ankündigungen fortzusetzen. Die Aussagen Bullards hatten für den jüngsten Erholungsschub an den Börsen gesorgt. In der neuen Woche könnten Windt zufolge außerdem Spekulationen um mögliche geldpolitische Impulse aus China stabilisierend wirken, wenn die Wirtschaft dort nicht recht vorankommt. Die Zahlen zum chinesischen Bruttoinlandsprodukt werden am Dienstag veröffentlicht. Am Donnerstag dann stehen Einkaufsmanagerindizes sowohl aus China als auch aus Europa auf der Agenda. Hierzulande rückt am Freitag das vom Marktforscher GfK ermittelte Konsumklima in den Fokus.

Die Termine der kommenden Woche (Quelle Wiener Börse, dpa-afx, keine Gewähr auf Richtigkeit und Vollständigkeit)

MONTAG, DEN 20. OKTOBER 2014 A: OMV Trading Statement Q3 2014 07:00 J: Frühindikatoren 08/14 (endgültig) 07:00 D: SAP Q3-Zahlen (Call 14.00 h) 07:00 NL: Philips Q3-Zahlen 07:30 D: Metro Trading Update 08:00 S: Electrolux Q3-Zahlen 08:00 D: Statistisches Bundesamt Erzeugerpreise 09/14 11:00 B: Anleihen Laufzeit: 2024, 2041, 2045 11:30 NL: Geldmarktpapiere Laufzeit: 3, 6 Monate Volumen: je 2 Mrd EUR 12:00 D: Bundesbank Monatsbericht 10/14 14:50 F: Geldmarktpapiere Laufzeit: 1, 3, 6, 12 Monate Volumen: 7,7 Mrd Euro 22:00 USA: IBM Q3-Zahlen 22:30 USA: Apple Q4-Zahlen 22:30 USA: Texas Instruments Q3-Zahlen GB: Rolls-Royce Investorentreffen USA: Halliburton Q3-Zahlen

DIENSTAG, DEN 21. OKTOBER 2014 04:00 CHN: BIP Q3/14 04:00 CHN: Einzelhandelsumsatz 09/14 04:00 CHN: Industrieproduktion 09/14 06:00 CH: Schindler Holding Q3-Zahlen 06:30 J: All Industry Acitivity Index 08/14 07:00 CH: Micronas Semiconductor Q3-Zahlen 07:00 CH: Panalpina Q3-Zahlen 07:00 CH: Actelion Q3-Zahlen 07:00 D: Sartorius 9Monatszahlen 07:30 D: Zooplus Q3 Umsatz 08:00 GB: Reckitt Benckiser Interim Management Statement Q3 08:00 GB: ARM Holdings Q3-Zahlen 10:30 E: Geldmarktpapiere Laufzeit: 3, 9 Monate 11:30 FIN: Kone Q3-Zahlen 13:00 USA: United Technologies Q3-Zahlen 13:30 USA: Verizon Q3-Zahlen 13:30 USA: Coca-Cola Q3-Zahlen 14:00 USA: McDonald's Q3-Zahlen 16:00 USA: Verkauf bestehender Häuser 09/14 22:00 USA: Cree Q1-Zahlen 22:00 USA: Yahoo Q3-Zahlen AU: BHP Billiton Q1 Production Report CHN: China Mobile Q3-Zahlen D: Villeroy & Boch 9Monatszahlen F: Valeo Q3 Umsatz NL: AkzoNobel Q3-Zahlen USA: Harley-Davidson Q3-Zahlen USA: Kimberly-Clark Q3-Zahlen USA: Lockheed Martin Q3-Zahlen USA: Broadcom Q3-Zahlen USA: The Travelers Q3-Zahlen USA: Steel Dynamics Q3-Zahlen

MITTWOCH, DEN 22. OKTOBER 2014 01:50 J: Handelsbilanz 09/14 01:50 J: Im- und Exporte 09/14 07:00 CH: ABB Q3-Zahlen 07:00 N: Norsk Hydro Q3-Zahlen 07:30 D: Stratec Biomedical Q3-Zahlen 08:00 GB: B.A.T. 9Monate Interim Management 08:00 N: Yara Q3-Zahlen 09:00 E: Iberdrola 9Monatszahlen 10:30 GB: BoE Sitzungsprotokoll 8./9.10.14 11:30 D: Anleihen Laufzeit: 30 Jahre Volumen: 2 Mrd EUR 13:00 USA: Dow Chemical Q3-Zahlen 13:00 USA: GlaxoSmithKline Q3-Zahlen 13:30 USA: Boeing Q3-Zahlen 13:30 USA: Abott Laboratories Q3-Zahlen 14:00 USA: Norfolk Southern Q3-Zahlen 14:30 USA: EMC Q3-Zahlen 14:30 USA: Verbraucherpreise 09/14 16:30 USA: Energieministerium Ölbericht (Woche) 17:45 F: Michelin Q3 Umsatz 22:00 USA: AT&T Q3-Zahlen F: Peugeot Q3 Umsatz FIN: Stora Enso Q3-Zahlen NL: Heineken Q3 Trading Update S: Scania 9Monatszahlen S: Husqvarna Q3-Zahlen S: Svenska Handelsbanken Q3-Zahlen S: Nordea Q3-Zahlen USA: B/E Aerospace Q3-Zahlen USA: Biogen Q3-Zahlen USA: US Bancorp Q3-Zahlen

DONNERSTAG, DEN 23. OKTOBER 2014 A: Telekom Austria Q3-Zahlen 03:45 CHN: HSBC-Einkaufsmanagerindex Verarbeitendes Gewerbe 10/14 (1. Veröffentlichung) 04:00 CH: Logitech Q2-Zahlen (Call 14.30 h) 06:45 CH: Credit Suisse Q3-Zahlen (Call 9.00 h) 07:00 CH: Straumann Q3-Zahlen 07:00 FIN: Nokia Q2-Zahlen 07:30 D: Daimler Q3-Zahlen (Call 8.00 h) 07:30 D: Krones 9Monatszahlen 07:30 F: Orange Q3-Zahlen 08:00 D: Statistisches Bundesamt Bauhauptgewerbe 08/14 08:00 D: MTU Q3-Zahlen (Call 11.00 h) 08:00 NL: Unilever Q3-Zahlen 08:00 GB: Anglo American Q3 Production Report 08:00 GB: Reed Elsevier Interim Management Statement 08:00 GB: Tesco Halbjahreszahlen 08:45 F: Geschäftsklima 10/14 09:30 D: PMI Verarbeitendes Gewerbe und Service 10/14 (1. Veröffentlichung) 10:00 EU: PMI Verarbeitendes Gewerbe und Service 10/14 (1. Veröffentlichung) 10:00 PL: Einzelhandelsumsatz 09/14 10:30 GB: Einzelhandelsumsatz 09/14 11:00 EU: Haushaltsdefizit Q2/14 11:00 EU: Staatsschuldenquote Q2/14 12:30 USA: Southwest Airlines Q3-Zahlen 13:00 USA: Raytheon Q3-Zahlen 13:30 USA: 3M Q3-Zahlen 13:30 USA: Caterpillar Q3-Zahlen 13:30 USA: General Motors Q3-Zahlen 14:30 USA: CFNAI-Index 09/14 14:30 USA: Erstanträge Arbeitslosenhilfe (Woche) 16:00 USA: Frühindikatoren 09/14 16:00 EU: Verbrauchervertrauen 10/14 (vorab) 17:40 F: Kering Q3-Zahlen 17:30 F: Thales 9Monatsumsatz 17:45 F: Axa 9Monatsumsatz (Pk 18.00 h) 17:45 F: Vinci 9Monatsumsatz 17:45 F: Unibail-Rodamco 9Monatsumstz 18:00 F: Saint-Gobain Q3 Umsatz 22:00 USA: Microsoft Q1-Zahlen 22:15 USA: KLA-Tencor Q1-Zahlen 22:15 USA: Altera Q3-Zahlen CDN: Potash Q3-Zahlen D: Hannover Re 17. Investorentag D: Amadeus Fire 9Monatszahlen D: Sitzung des Karstadt-Aufsichtsrats D: Adva Optical Q3-Zahlen F: Pernod-Ricard Q1 Umsatz F: Dassault-Systemes Q3-Zahlen FIN: Fortum Q3-Zahlen KR: Hynix Q3-Zahlen MEX: Cemex Q3-Zahlen S: SEB Q3-Zahlen S: Tele2 Q3-Zahlen USA: JetBlue Q3-Zahlen USA: United Continental Q3-Zahlen USA: Amazon Q3-Zahlen USA: Eli Lilly Q3-Zahlen USA: KKR Q3-Zahlen USA: American Airlines Q3-Zahlen

FREITAG, DEN 24. OKTOBER 2014 07:00 B: UCB 9Monatszahlen 07:00 B: Belgacom Q3-Zahlen 07:00 D: BASF Q3-Zahlen 07:20 S: Volvo Q3-Zahlen 07:30 FR: Air Liquide Q3 Umsatz 07:30 S: Ericsson Q3-Zahlen 09:00 D: TLG Immobilien Erstnotiz Prime Standard 10:30 GB: BIP Q3/14 (1. Veröffentlichung) 13:00 USA: Procter & Gamble Q1-Zahlen 13:00 USA: Ford Motor Q3-Zahlen 13:45 USA: UPS Q3-Zahlen 16:00 USA: Verkauf neuer Häuser 09/14 18:00 F: Arbeitslosenzahlen 09/14 E: CaixaBank Q3-Zahlen USA: Colgate-Palmolive Q3-Zahlen USA: Delphi Automotive Q3-Zahlen EU: Moody's - Ergebnis der Ratingüberprüfung für Deutschland

SAMSTAG, DEN 26. OKTOBER 2014 TERMINE MIT ZEITANGABE 12:00 D: Europäische Zentralbank (EZB) und Bankenaufsicht EBA veröffentlichen Ergebnisse ihrer umfangreichen Tests der europäischen Banken 12.30 h Pk EZB mit EZB-Vizepräsident Vítor Constâncio und der Chefin der EZB-Bankenaufsicht, Danièle Nouy 14.00 h Pk von Bundesbank und Bafin zu deutschen Ergebnissen mit Bafin-Präsidentin Elke König und Bundesbank-Vorstand Andreas Dombret