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Gittler: Waren die US-Beschäftigungsdaten (ohne Agrarsektor) enttäuschend?
Der große ÜberblickWie wir bereits bemerkten, waren nach den robusten US-Daten, die am letzten Mittwoch herauskamen, und dem falkenhaften Ton des FOMC-Statements starke Arbeitsmarktdaten für die Fed das noch fehlende Glied in der Kette, um ihre zwei Zielmarken erreichen und Aufwärtsdruck auf den vom FOMC prognostizierten Pfad der Zinssätze auszuüben. Aber die schwachen Zahlen vom Freitag zeigen, dass auf dem Arbeitsmarkt immer noch Reservekapazitäten vorhanden sind, und dies gibt der Fed einigen Spielraum, um ihre Zinssätze noch für längere Zeit tief zu halten. Die „Fed Funds“-Futures, speziell die Ratenprognosen für den Zeitpunkt in zwei Jahren ab heute schlossen an jenem Tag um 10 bps tiefer, und der Dollar ging allgemein nach unten. Die US-Beschäftigungszahlen (ohne Agrarsektor) stiegen im Juli um 209.000 Stellen an, nachdem sie im Juni um 298.000 angewachsen waren. Die Zahl lag unter dem prognostizierten Anstieg von 231.000, womit sie den Markt enttäuschte, während die Arbeitslosenrate von 6,1% auf 6,2% anstieg. Die durchschnittlichen Stundenlöhne blieben auf einer Monatsvergleichsbasis (mom) gleich, womit sie die jährliche Steigerungsrate bei einem Zuwachs von +2,0% yoy verharren ließen; die Erwartungen eines Anstiegs um 2,2% yoy wurden damit verfehlt.
Es ist unsere Ansicht, dass die Zahlen in Wirklichkeit besser waren, als der Markt sie empfunden hat, und wir denken, dass der Dollar sich wieder erholen sollte. Erstens ist die Zahl von 209.000 gar nicht so schlecht, sie wirkt nur so im Vergleich mit den 298.000 des Vormonats. Der Durchschnitt für die beiden Monate liegt bei zusammen 253.000, was ein sehr hoher Wert ist. Und die Zahl liegt nun schon seit mehr als sechs Monaten in Folge über 200.000 – was das erste Mal seit 1997 der Fall ist. Die Stellenzuwächse wurden zudem über ein breites Spektrum an Industriezweigen verzeichnet. Davon abgesehen muss der geringe Anstieg bei der Arbeitslosenrate vor dem Hintergrund einer steigenden Partizipationsrate betrachtet werden, was vielleicht darauf hindeutet, das die Leute nun optimistischer werden, was ihre Chancen auf einen Job anbelangt. Andererseits waren die Einkommenszahlen ganz eindeutig enttäuschend, insbesondere nach der Bekanntgabe eines steilen Anstiegs im Beschäftigungskostenindex am letzten Donnerstag. In jedem Fall glaube ich, dass der Markt die Zahlen wohl noch einmal überdenken wird, und dass der Dollar seine Rallye noch diese Woche wiederaufnehmen sollte.
Heute: Am Montag ist unser Tagesplan relativ dünn bestückt, verglichen mit dem Rest der Woche: Während des Tages in Europa ist der einzige nennenswerte ökonomische Indikator, den wir erhalten, der Produzentenpreisindex der Eurozone für den Juni. Laut der Prognosen soll dieser unverändert mit einer Rate von -1,0% yoy gefallen sein, was die Sorge vor einem geringen Inflationsdruck in der Eurozone verstärkt.
Aus Großbritannien erfahren wir den Einkaufsmanagerindex für das Baugewerbe im Juli, und laut der Erwartungen soll die Zahl leicht gesunken sein, was das Bild einer Abkühlung im Hausmarkt aufgrund der neuen Hypothekenregelungen der Bank von England bekräftigt.
Wir erfahren heute keine wichtigeren Daten aus den USA, und es finden dort auch keine Termine statt, des Weiteren stehen keine Sprecher auf dem heutigen Tagesplan.
Übrige Woche: Was die übrige Woche anbelangt, so halten einige Zentralbanken ihre Treffen ab. Am Dienstag trifft die Bank von Australien (RBA) zusammen, um über ihre Zinsraten zu entscheiden. Die RBA soll den allgemeinen Erwartungen zufolge ihre Zinsen stabil, aber das vierteljährliche Statement bezgl. der Geldpolitik, das die RBA am Freitag herausgeben wird, sollte uns mehr Klarheit über den Standpunkt der Zentralbank verschaffen. Am Donnerstag werden die Bank von England und die EZB ihre geldpolitischen Treffen abhalten. Wieder einmal wird die Bank von England wohl kaum ihre Geldpolitik ändern, und der Einfluss der Entscheidung auf die Märkte wird wohl wieder minimal sein. Der Bericht über das Treffen könnte aber eine interessante Lektüre sein, wenn er am 20. August publiziert wird – besonders, da die jüngsten, schwachen Daten die Besorgnis über die wirtschaftliche Erholung in Großbritannien anschwellen ließen. Einige Analysten erwarten, dass diesmal das erste Mitglied des Geldpolitischem Komitees seine abweichende Meinung kundtun wird und somit für eine Zinserhöhung stimmen wird. In der Eurozone erwarten wir vom EZB-Treffen keinerlei Änderungen bei der Geldpolitik, trotz der Anzeichen, dass sie die Erholung weiter abschwächt, denn die Maßnahmen der EZB, die im Juni beschlossen wurden, warten immer noch auf ihre Umsetzung.
Was die Indikatoren angeht, so erhalten wir am Dienstag die Einkaufsmanagerindizes für den Dienstleistungssektor im Juli aus den Ländern, für die wir am letzten Freitag die Einkaufsmanagerindizes für die Industrie erhalten haben. Die Einzelhandelsverkäufe in der Eurozone im Juni kommen auch heraus. Am Mittwoch wird Neuseelands Arbeitslosenrate für das Q2 erwartet; diese soll gefallen sein, während die nationale Partizipationsrate unverändert geblieben sein soll. Deutschlands Industrieaufträge im Juni sollen auf einer Monatsvergleichsbasis (mom) eine Trendwende zeigen, während die yoy-Rate sich verlangsamt haben soll, was weiter Anlass zur Sorge über die Erholung in der stärksten Industrienation Europas gibt. Aus Großbritannien erhalten wir die Industrieproduktion für den Juni, und aus den USA die Handelsbilanz für denselben Monat. Am Donnerstag soll die australische Arbeitslosenrate für den Juli bekanntgegeben werden, sowie die deutsche Industrieproduktion für den Juni. Am Freitag schließlich bekommen wir die Haushaltszahlen von Japan und Deutschland für den Juni, und aus China die Handelsbilanz vom Juli. Kanadas Arbeitslosenrate für den Juli kommt auch heraus.
Mehr dazu, plus den entsprechenden Disclaimer gibt's unter http://www.ironfx.com/de
Es ist unsere Ansicht, dass die Zahlen in Wirklichkeit besser waren, als der Markt sie empfunden hat, und wir denken, dass der Dollar sich wieder erholen sollte. Erstens ist die Zahl von 209.000 gar nicht so schlecht, sie wirkt nur so im Vergleich mit den 298.000 des Vormonats. Der Durchschnitt für die beiden Monate liegt bei zusammen 253.000, was ein sehr hoher Wert ist. Und die Zahl liegt nun schon seit mehr als sechs Monaten in Folge über 200.000 – was das erste Mal seit 1997 der Fall ist. Die Stellenzuwächse wurden zudem über ein breites Spektrum an Industriezweigen verzeichnet. Davon abgesehen muss der geringe Anstieg bei der Arbeitslosenrate vor dem Hintergrund einer steigenden Partizipationsrate betrachtet werden, was vielleicht darauf hindeutet, das die Leute nun optimistischer werden, was ihre Chancen auf einen Job anbelangt. Andererseits waren die Einkommenszahlen ganz eindeutig enttäuschend, insbesondere nach der Bekanntgabe eines steilen Anstiegs im Beschäftigungskostenindex am letzten Donnerstag. In jedem Fall glaube ich, dass der Markt die Zahlen wohl noch einmal überdenken wird, und dass der Dollar seine Rallye noch diese Woche wiederaufnehmen sollte.
Heute: Am Montag ist unser Tagesplan relativ dünn bestückt, verglichen mit dem Rest der Woche: Während des Tages in Europa ist der einzige nennenswerte ökonomische Indikator, den wir erhalten, der Produzentenpreisindex der Eurozone für den Juni. Laut der Prognosen soll dieser unverändert mit einer Rate von -1,0% yoy gefallen sein, was die Sorge vor einem geringen Inflationsdruck in der Eurozone verstärkt.
Aus Großbritannien erfahren wir den Einkaufsmanagerindex für das Baugewerbe im Juli, und laut der Erwartungen soll die Zahl leicht gesunken sein, was das Bild einer Abkühlung im Hausmarkt aufgrund der neuen Hypothekenregelungen der Bank von England bekräftigt.
Wir erfahren heute keine wichtigeren Daten aus den USA, und es finden dort auch keine Termine statt, des Weiteren stehen keine Sprecher auf dem heutigen Tagesplan.
Übrige Woche: Was die übrige Woche anbelangt, so halten einige Zentralbanken ihre Treffen ab. Am Dienstag trifft die Bank von Australien (RBA) zusammen, um über ihre Zinsraten zu entscheiden. Die RBA soll den allgemeinen Erwartungen zufolge ihre Zinsen stabil, aber das vierteljährliche Statement bezgl. der Geldpolitik, das die RBA am Freitag herausgeben wird, sollte uns mehr Klarheit über den Standpunkt der Zentralbank verschaffen. Am Donnerstag werden die Bank von England und die EZB ihre geldpolitischen Treffen abhalten. Wieder einmal wird die Bank von England wohl kaum ihre Geldpolitik ändern, und der Einfluss der Entscheidung auf die Märkte wird wohl wieder minimal sein. Der Bericht über das Treffen könnte aber eine interessante Lektüre sein, wenn er am 20. August publiziert wird – besonders, da die jüngsten, schwachen Daten die Besorgnis über die wirtschaftliche Erholung in Großbritannien anschwellen ließen. Einige Analysten erwarten, dass diesmal das erste Mitglied des Geldpolitischem Komitees seine abweichende Meinung kundtun wird und somit für eine Zinserhöhung stimmen wird. In der Eurozone erwarten wir vom EZB-Treffen keinerlei Änderungen bei der Geldpolitik, trotz der Anzeichen, dass sie die Erholung weiter abschwächt, denn die Maßnahmen der EZB, die im Juni beschlossen wurden, warten immer noch auf ihre Umsetzung.
Was die Indikatoren angeht, so erhalten wir am Dienstag die Einkaufsmanagerindizes für den Dienstleistungssektor im Juli aus den Ländern, für die wir am letzten Freitag die Einkaufsmanagerindizes für die Industrie erhalten haben. Die Einzelhandelsverkäufe in der Eurozone im Juni kommen auch heraus. Am Mittwoch wird Neuseelands Arbeitslosenrate für das Q2 erwartet; diese soll gefallen sein, während die nationale Partizipationsrate unverändert geblieben sein soll. Deutschlands Industrieaufträge im Juni sollen auf einer Monatsvergleichsbasis (mom) eine Trendwende zeigen, während die yoy-Rate sich verlangsamt haben soll, was weiter Anlass zur Sorge über die Erholung in der stärksten Industrienation Europas gibt. Aus Großbritannien erhalten wir die Industrieproduktion für den Juni, und aus den USA die Handelsbilanz für denselben Monat. Am Donnerstag soll die australische Arbeitslosenrate für den Juli bekanntgegeben werden, sowie die deutsche Industrieproduktion für den Juni. Am Freitag schließlich bekommen wir die Haushaltszahlen von Japan und Deutschland für den Juni, und aus China die Handelsbilanz vom Juli. Kanadas Arbeitslosenrate für den Juli kommt auch heraus.
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