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Gittler: Janet Yellen und die Bank von Kanada werden diese Woche die Highlights darstellen
Der große ÜberblickDer Dollar schwächte sich im Laufe der vergangenen Woche gegenüber den meisten G10-Währungen ab, da der von den außergewöhnlich gut ausgefallenen Beschäftigungsdaten (ohne Agrarsektor) ausgelöste Enthusiasmus schnell wieder verflogen war und einer eher zurückhaltenden Erwartungshaltung bezgl. der künftigen Vorgehensweise der Fed Platz machte. Die „Fed Funds“-Futures für den Mai 2017 haben all ihre nach der Veröffentlichung der Beschäftigungsdaten (ohne Agrarsektor) erzielten Gewinne wieder abgegeben und notieren aktuell um 9 bps unter dem Stand, auf dem sie sich vor der Publikation der Beschäftigungsdaten (ohne Agrarsektor) befunden hatten. Da die Spekulationen bezgl. der Politik der Fed die Richtung des Dollars noch mehr bestimmen als die Fundamentaldaten, wird das Highlight der Woche ohne Zweifel die weitere Klarstellung der Haltung der Fed durch ihre Chefin Janet Yellen sein, wenn sie vor dem Kongress den halbjährlichen Bericht zur Geldpolitik abliefert (der Senat folgt am Dienstag, und das Repräsentantenhaus am Mittwoch).
- Der größte Gewinner war im Verlauf der letzten Woche der NZD, der zulegen konnte, nachdem die Rating-Agentur Fitch den Kreditausblick von Neuseeland von „stabil“ auf „positiv“ angehoben sowie den AA-Status des Landes bestätigt hatte. Die Veröffentlichung verschiedener chinesischer Wirtschaftsindikatoren im späteren Verlauf der Woche, die ein relativ robustes Wachstum in China zeigen sollen, könnte dazu beitragen, den NZD (und auch den AUD) zu stützen.
- Auf der anderen Seite des Spektrums stellte der CAD den größten Verlierer dar: All seine Verluste ergaben sich am Freitag, nachdem die Arbeitslosenrate des Landes unerwarteterweise von 7,0% im Vormonat auf 7,1% im Juni gestiegen war. Die kanadische Wirtschaft verlor im Verlauf des letzten Monats 9.400 Jobs, was eine gewaltige Differenz zum erwarteten Plus von 20.000 Jobs darstellt. Die schlechter als erwartet ausgefallenen Zahlen kontrastierten mit den jüngsten Anstiegen bei den nationalen Einzelhandelsverkaufszahlen, dem kanadischen RBC-Einkaufsmanagerindex für die Industrie und mehreren Hausmarktindikatoren. Die Händler, die zuvor noch einen falkenhafteren Ton auf dem Treffen der Bank von Kanada in dieser Woche erwartet hatten, wurden von dieser Entwicklung völlig überrascht. Der CAD hat in jüngster Zeit fester tendiert, was an den Erwartungen lag, dass die Bank von Kanada ihre neutrale Geldpolitik in Richtung einer Verknappung verändern würde – aber ich sehe das anders: Wenn überhaupt, dann gehe ich davon aus, dass die Bank von Kanada einen taubenhafteren Standpunkt einnehmen wird, um der neuerlichen Stärke der Währung entgegenzuwirken (siehe mein Artikel: „The Market Could Be Shocked by the Bank von Canada“ auf www.cnbc.com/id/101824413 ). Das Treffen am Mittwoch verspricht somit, eines der Hauptereignisse dieser Woche zu werden.
- EUR/USD bewegte sich im Verlaufe der letzten Woche kaum wahrnehmbar um ganze 0,2%, was bereits als Handelsspanne eines einzigen Tages ein sehr maues Ergebnis gewesen wäre.
- Es gab dagegen mehr Bewegung bei den Rohstoffen: Silber gewann im Verlauf der letzten Woche 1,8% an Wert hinzu, und Gold lag nicht weit dahinter. Die beiden Edelmetale hatten zu Anfang der Woche erst einmal nachgegeben, während die Aktienmärkte neue Höchststände erreichten, aber als die Probleme im portugiesischen Bankensystem offenbar wurden, profitierten sie vom Run auf sichere Häfen. Es gibt auch Gerüchte auf dem Markt, dass die Abwicklung der chinesischen Rohstofffinanzierungsdeals die Shorts bei den beiden Edelmetallen unter Druck setzen. Diese Tendenz wurde am Montag in Asien allerdings teils umgekehrt. Andererseits profitierte der Ölpreis überhaupt nicht von den erneut aufflammenden Kämpfen im Nahen Osten, und Brent war der größte Verlierer der Woche: Der Preis fiel um 3,7%, nachdem kurdische Verbände gleich mehrere der größten Ölfelder des Irak unter ihre Kontrolle gebracht hatten und Libyen zwei seiner Ölexportterminals wiedereröffnet hatte. Die weichen Rohstoffe gerieten auch unter Preisdruck, nachdem das kühle Wetter und der reichlich fallende Regen im Mittleren Westen der USA exzellente Bedingungen für den Ackerbau schufen. Weizen verlor am Freitag 4,1% seines Wertes (insgesamt -8,1% im Laufe der vergangenen Woche), Mais verlor am gleichen Tag 2% (-7,3% über die Woche) und Sojabohnen fielen zum zehnten Handelstag in Folge im Preis ab.
- Heute: Der Kalender ist am heutigen Montag relativ spärlich ausgefüllt: Die Industrieproduktion der Eurozone soll im Mai auf einer Monatsvergleichsbasis (mom) gefallen sein, und zwar mit dem größten Rückgang, den Bloomberg seit dem September 2012 verzeichnet hat. Dieser Rückgang im europäischen Währungsraum folgt auf einen steilen Abfall der deutschen Industrieproduktion, der letzten Montag bekanntgegeben wurde. Dies wird den Euro vermutlich schwächen, da es eine breite Verlangsamung bei der wirtschaftlichen Erholung der Eurozone anzeigt. Abgesehen davon wird sich die Aufmerksamkeit mal wieder auf die Situation in Portugal und das Abschneiden der europäischen Bankenaktien richten. EZB-Präsident Mario Draghi wird vor dem Wirtschafts- und Geldpolitik-Komitee des EU-Parlaments Bericht erstatten, aber seine Ansichten sind bereits allseits bekannt, und er wird wahrscheinlich nichts sagen was die Märkte bewegen könnte.
- Es gibt keine neuen Indikatoren aus den USA. - Diese Woche: Während des Dienstagmorgens in Asien wird die australische Zentralbank (RBA) den Bericht über ihr letztes geldpolitisches Treffen herausgeben. Es gab keine signifikanten Änderungen beim Statement nach dem Meeting, und so darf bezweifelt werden, dass im Vergleich dazu der Bericht in seinen Ansichten irgendwelche größeren Abweichungen aufweisen wird. Das Hauptereignis während des Tages in Europa wird der deutsche ZEW-Bericht für den Juli sein: Der Aktuelle Situationsindex und der Erwartungsindex sollen fallen, was die jüngste Nervosität bezgl. der Erholung in der Eurozone noch steigern könnte. Aus Großbritannien erhalten wir den Verbraucherpreisindex und die Produzentenpreisindexdaten für den Juni. Aus den USA bekommen wir den „Empire State“-Industrieaktivitätsindex für den Juli und die Einzelhandelsverkäufe für den Juni, zusammen mit Fed-Chefin Janet Yellens erstem Rechenschaftsbericht. Am Mittwoch werden mehrere wichtige chinesische Indikatoren herauskommen, wie z.B. die Anlageinvestitionen, die Industrieproduktion und das BIP im Q2, das zeigen soll, dass sich das Wachstum der Wirtschaft im Q2 mit der gleichen Geschwindigkeit wie im Q1 fortgesetzt hat. Aus Großbritannien erhalten wir die Arbeitslosenrate für den Mai, die weiter zurückgegangen sein soll. Dies könnte dazu beitragen, die Stimmung gegenüber dem Pfund zu wenden – diese war in jüngerer Vergangenheit abgekühlt, nachdem verschiedene Indikatoren schwächer ausgefallen waren. Während des Tages in Europa wird die Riksbank den Bericht von ihrem letzten geldpolitischen Meeting veröffentlichen, bei dem sie die Märkte durch die größer als erwartet ausgefallene Zinssenkung schockiert hatte. In den USA wird die Industrieproduktion publiziert, sowie der Marktindex des nationalen Verbandes der Hausbauwirtschaft („National Association of Home Builders“ (NAHB)) – beide Datensätze jeweils für den Juni. In Kanada kommt die Bank von Kanada zu einem Treffen zusammen, um über die Zinssätze zu entscheiden. Am Donnerstag erfahren wir den finalen Verbraucherpreisindex der Eurozone für den Juni, während aus den USA die neubegonnenen Hausbauten sowie die Baugenehmigungen für den gleichen Monat erwartet werden. Darüber hinaus erhalten wir den Geschäftsaktivitätsindex der Philadelphia Fed für den Juli. Am Freitag schließlich bekommen wir die aktuelle Handelsbilanz der Eurozone für den Mai, sowie den vorläufigen Konsumentenvertrauensindikator der Universität von Michigan für den Juli, und Kanadas Verbraucherpreisindex für den Juni.
- Der größte Gewinner war im Verlauf der letzten Woche der NZD, der zulegen konnte, nachdem die Rating-Agentur Fitch den Kreditausblick von Neuseeland von „stabil“ auf „positiv“ angehoben sowie den AA-Status des Landes bestätigt hatte. Die Veröffentlichung verschiedener chinesischer Wirtschaftsindikatoren im späteren Verlauf der Woche, die ein relativ robustes Wachstum in China zeigen sollen, könnte dazu beitragen, den NZD (und auch den AUD) zu stützen.
- Auf der anderen Seite des Spektrums stellte der CAD den größten Verlierer dar: All seine Verluste ergaben sich am Freitag, nachdem die Arbeitslosenrate des Landes unerwarteterweise von 7,0% im Vormonat auf 7,1% im Juni gestiegen war. Die kanadische Wirtschaft verlor im Verlauf des letzten Monats 9.400 Jobs, was eine gewaltige Differenz zum erwarteten Plus von 20.000 Jobs darstellt. Die schlechter als erwartet ausgefallenen Zahlen kontrastierten mit den jüngsten Anstiegen bei den nationalen Einzelhandelsverkaufszahlen, dem kanadischen RBC-Einkaufsmanagerindex für die Industrie und mehreren Hausmarktindikatoren. Die Händler, die zuvor noch einen falkenhafteren Ton auf dem Treffen der Bank von Kanada in dieser Woche erwartet hatten, wurden von dieser Entwicklung völlig überrascht. Der CAD hat in jüngster Zeit fester tendiert, was an den Erwartungen lag, dass die Bank von Kanada ihre neutrale Geldpolitik in Richtung einer Verknappung verändern würde – aber ich sehe das anders: Wenn überhaupt, dann gehe ich davon aus, dass die Bank von Kanada einen taubenhafteren Standpunkt einnehmen wird, um der neuerlichen Stärke der Währung entgegenzuwirken (siehe mein Artikel: „The Market Could Be Shocked by the Bank von Canada“ auf www.cnbc.com/id/101824413 ). Das Treffen am Mittwoch verspricht somit, eines der Hauptereignisse dieser Woche zu werden.
- EUR/USD bewegte sich im Verlaufe der letzten Woche kaum wahrnehmbar um ganze 0,2%, was bereits als Handelsspanne eines einzigen Tages ein sehr maues Ergebnis gewesen wäre.
- Es gab dagegen mehr Bewegung bei den Rohstoffen: Silber gewann im Verlauf der letzten Woche 1,8% an Wert hinzu, und Gold lag nicht weit dahinter. Die beiden Edelmetale hatten zu Anfang der Woche erst einmal nachgegeben, während die Aktienmärkte neue Höchststände erreichten, aber als die Probleme im portugiesischen Bankensystem offenbar wurden, profitierten sie vom Run auf sichere Häfen. Es gibt auch Gerüchte auf dem Markt, dass die Abwicklung der chinesischen Rohstofffinanzierungsdeals die Shorts bei den beiden Edelmetallen unter Druck setzen. Diese Tendenz wurde am Montag in Asien allerdings teils umgekehrt. Andererseits profitierte der Ölpreis überhaupt nicht von den erneut aufflammenden Kämpfen im Nahen Osten, und Brent war der größte Verlierer der Woche: Der Preis fiel um 3,7%, nachdem kurdische Verbände gleich mehrere der größten Ölfelder des Irak unter ihre Kontrolle gebracht hatten und Libyen zwei seiner Ölexportterminals wiedereröffnet hatte. Die weichen Rohstoffe gerieten auch unter Preisdruck, nachdem das kühle Wetter und der reichlich fallende Regen im Mittleren Westen der USA exzellente Bedingungen für den Ackerbau schufen. Weizen verlor am Freitag 4,1% seines Wertes (insgesamt -8,1% im Laufe der vergangenen Woche), Mais verlor am gleichen Tag 2% (-7,3% über die Woche) und Sojabohnen fielen zum zehnten Handelstag in Folge im Preis ab.
- Heute: Der Kalender ist am heutigen Montag relativ spärlich ausgefüllt: Die Industrieproduktion der Eurozone soll im Mai auf einer Monatsvergleichsbasis (mom) gefallen sein, und zwar mit dem größten Rückgang, den Bloomberg seit dem September 2012 verzeichnet hat. Dieser Rückgang im europäischen Währungsraum folgt auf einen steilen Abfall der deutschen Industrieproduktion, der letzten Montag bekanntgegeben wurde. Dies wird den Euro vermutlich schwächen, da es eine breite Verlangsamung bei der wirtschaftlichen Erholung der Eurozone anzeigt. Abgesehen davon wird sich die Aufmerksamkeit mal wieder auf die Situation in Portugal und das Abschneiden der europäischen Bankenaktien richten. EZB-Präsident Mario Draghi wird vor dem Wirtschafts- und Geldpolitik-Komitee des EU-Parlaments Bericht erstatten, aber seine Ansichten sind bereits allseits bekannt, und er wird wahrscheinlich nichts sagen was die Märkte bewegen könnte.
- Es gibt keine neuen Indikatoren aus den USA. - Diese Woche: Während des Dienstagmorgens in Asien wird die australische Zentralbank (RBA) den Bericht über ihr letztes geldpolitisches Treffen herausgeben. Es gab keine signifikanten Änderungen beim Statement nach dem Meeting, und so darf bezweifelt werden, dass im Vergleich dazu der Bericht in seinen Ansichten irgendwelche größeren Abweichungen aufweisen wird. Das Hauptereignis während des Tages in Europa wird der deutsche ZEW-Bericht für den Juli sein: Der Aktuelle Situationsindex und der Erwartungsindex sollen fallen, was die jüngste Nervosität bezgl. der Erholung in der Eurozone noch steigern könnte. Aus Großbritannien erhalten wir den Verbraucherpreisindex und die Produzentenpreisindexdaten für den Juni. Aus den USA bekommen wir den „Empire State“-Industrieaktivitätsindex für den Juli und die Einzelhandelsverkäufe für den Juni, zusammen mit Fed-Chefin Janet Yellens erstem Rechenschaftsbericht. Am Mittwoch werden mehrere wichtige chinesische Indikatoren herauskommen, wie z.B. die Anlageinvestitionen, die Industrieproduktion und das BIP im Q2, das zeigen soll, dass sich das Wachstum der Wirtschaft im Q2 mit der gleichen Geschwindigkeit wie im Q1 fortgesetzt hat. Aus Großbritannien erhalten wir die Arbeitslosenrate für den Mai, die weiter zurückgegangen sein soll. Dies könnte dazu beitragen, die Stimmung gegenüber dem Pfund zu wenden – diese war in jüngerer Vergangenheit abgekühlt, nachdem verschiedene Indikatoren schwächer ausgefallen waren. Während des Tages in Europa wird die Riksbank den Bericht von ihrem letzten geldpolitischen Meeting veröffentlichen, bei dem sie die Märkte durch die größer als erwartet ausgefallene Zinssenkung schockiert hatte. In den USA wird die Industrieproduktion publiziert, sowie der Marktindex des nationalen Verbandes der Hausbauwirtschaft („National Association of Home Builders“ (NAHB)) – beide Datensätze jeweils für den Juni. In Kanada kommt die Bank von Kanada zu einem Treffen zusammen, um über die Zinssätze zu entscheiden. Am Donnerstag erfahren wir den finalen Verbraucherpreisindex der Eurozone für den Juni, während aus den USA die neubegonnenen Hausbauten sowie die Baugenehmigungen für den gleichen Monat erwartet werden. Darüber hinaus erhalten wir den Geschäftsaktivitätsindex der Philadelphia Fed für den Juli. Am Freitag schließlich bekommen wir die aktuelle Handelsbilanz der Eurozone für den Mai, sowie den vorläufigen Konsumentenvertrauensindikator der Universität von Michigan für den Juli, und Kanadas Verbraucherpreisindex für den Juni.