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China AG tritt Aktionärsrechte mit Füßen - Skandal um Youbisheng

Die Adhoc-Meldung der Gesellschaft hat es in sich: „Seit einigen Wochen besteht eine ungeklärte Abwesenheit des Vorstandsvorsitzenden der Youbisheng Green Paper AG, Herrn Haiming Huang. Der Aufsichtsrat wurde über die Abwesenheit des Vorstandsvorsitzenden am 20. Juni 2014 informiert. Zudem wurde es dem Finanzvorstand David Tsui von den operativen Mitarbeitern des Unternehmens nicht gestattet, das Unternehmensgelände in China zu betreten und die Buchhaltung des Unternehmens zu begutachten. Der Aufsichtsrat und David Tsui haben trotz intensiver Nachforschungen bis heute keine aktuellen Informationen über den Verbleib von Herrn Huang sowie die Finanz- und Liquiditätslage der chinesischen Tochtergesellschaften erhalten. Folglich ist David Tsui im Einvernehmen mit dem Aufsichtsrat zum 25. Juli 2014 von seinem Amt als Vorstand zurückgetreten.

Aufgrund dieser Umstände hat der Aufsichtsrat der Youbisheng Green Paper AG heute beschlossen, ein neues Vorstandsmitglied zu suchen und zu bestellen, um die Ermittlungen in Bezug auf den Verbleib von Herrn Huang zu intensivieren und um die Einhaltung der operativen und rechtlichen Pflichten der Gesellschaft zu gewährleisten. Vorstand und Aufsichtsrat werden die Investoren umgehend informieren, sobald neue Fortschritte zu berichten sind.“ - siehe http://goo.gl/CFwUv7 Stellt sich die Frage, was ein chinesisches Unternehmen unter ‘umgehend informieren’ versteht, wenn der Chef seit mehr als zwei Wochen unauffindbar ist ...

Die Youbisheng Green Paper ist ein chinesischer Hersteller von umweltfreundlichem Linerboard - und fischt damit prinzipiell in ähnlichen Gewässern nach Kunden wie Mayr-Melnhof - aber eben nur in China. Und ist nicht das erste Unternehmen, das seinen Anlegern ‘graue Haare’ bescherte. Die Liste reicht von A wie Asian Bamboo - letzte Adhoc vom 12. Juni http://goo.gl/BPJGEv - über P wie Powerland - wo der Wirtschaftsprüfer keine ausreichenden Hinweise für ausgewiesene Umsätze in Südafrika sah, gleiches galt für die ausgewiesenen Finanzmittel - bis Z wie ZhongDe Waste Technology. Und wieder dürfen Anleger zusehen, wie es eine Aktie ‘zerbröselt’: Eine, die von der Deutschen Börse nach Frankfurt gelotst wurde. Wie bei knapp 25 weiteren China-Aktien, die man in Deutschland findet bzw. fand und bei denen europäische Anleger bis dato nur Verluste eingefahren haben - großteils schwerste Verluste ...