, boerse-express

Europas Leitbörsen zur Eröffnung etwas leichter erwartet

Die europäischen Leitbörsen dürften die neue Handelswoche am Montag nach der ereignisreichen Vorwoche mit etwas leichterer Tendenz beginnen. Der Future auf den Euro-Stoxx-50 notierte etwa eine halbe Stunde vor Börsenstart um 0,28 Prozent tiefer bei 3.260 Punkten und auch der Future auf den britischen FTSE-100 stand um 0,12 Prozent leichter bei 6.812 Einheiten.

Der X-DAX bewegte indessen sich eine Stunde vor Börsenstart bei 10.012 Punkten kaum vom Fleck. Das Börsenbarometer hatte am Donnerstag dank guter Konjunkturnachrichten wieder die Marke von 10.000 Punkten übersprungen.

Die Börsen hatten am Donnerstag deutlich von guten US-Arbeitsmarktdaten und der Aussicht auf dauerhafte Mini-Zinsen in der Eurozone profitiert. Die Nachrichten vom Jobmarkt hatten den Dow Jones Industrial erstmals in seiner 118-jährigen Geschichte über die Marke von 17.000 Punkte katapultiert. Am Freitag dann waren die US-Börsen wegen des Unabhängigkeitstags geschlossen geblieben und hatten deshalb den europäischen Börsen keine Impulse mehr liefern können. Der europäische Aktienmarkt scheine sich nach dem kleinen Rücksetzer zu Wochenschluss nun zu stabilisieren, sagte IG-Marktstratege Stan Shamu.

Die Vorgaben aus Übersee sind verhalten. Der Future auf den US-Leitindex Dow Jones Industrial trat zuletzt auf der Stelle und an den Börsen Asiens ging es überwiegend nach unten. Im Fokus stehen zum Wochenauftakt noch vor Handelsstart Daten zur deutschen Industrieproduktion. Demnach haben die deutschen Unternehmen im Mai einen spürbaren Produktionsrückgang verzeichnet.

Auf Unternehmensseite dürften einige Berichte vom Wochenende die Aufmerksamkeit der Anleger auf einzelne Titel lenken. So zeigten sich die Papiere der Lufthansa vorbörslich freundlich. Ein Händler verwies auf eine unterzeichnete Absichtserklärung über die Gründung eines weiteren Gemeinschaftsunternehmens mit dem Star Alliance-Partner Air China, um die bestehende Kooperation im Flugverkehr mit neuen Angeboten und Anschlüssen auszubauen.

Telekomwerte wie die Deutsche Telekom sollten mit Nachrichten des französischen Wettbewerbers Orange im Blick behalten werden. Der Branchenriese will einem Artikel der "Wirtschaftswoche" zufolge auf dem deutschen Markt mitmischen. Die Meldung könnte eine weitere Welle von Übernahmespekulationen auslösen, meinte ein Händler. Bei Lang & Schwarz (L&S) legten die T-Aktien um 0,10 Prozent zu.

Auch Analystenkommentare dürften für Kursausschläge sorgen. So hat das japanische Researchhaus Nomura die Kaufempfehlung für die Titel des Bezahlsenders Sky Deutschland gestrichen. Bei L&S fielen die Aktien um mehr als zwei Prozent.