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Ob links, ob recht - von überall gibt's Sperrfeuer gegen gute Stimmung. Und der ATX taucht unter die 2500 Punkte

Egal ob gen Osten, oder Westen - der Blick der Anleger verdüstert sich in jeder Himmelsrichtung. Meldungen, dass die Isis-Milizen im Norden des Iraks eines der größten Öl- und Gasfelder des Landes eingenommen haben, drückten die Kurse in Europa - der ATX fiel unter 2500 Punkte - der DAx unter 9900. Für Enttäuschung sorgen auch die endgültigen Zahlen zum Wirtschaftswachstum in den USA im Q1. Die US-Wirtschaft ist im Q1 viel stärker geschrumpft als bisher errechnet. Das BIP sank mit annualisierten 2,9 Prozent - das schlechteste Ergebnis seit fünf Jahren. Das Handelsministerium korrigierte damit bereits zum zweiten Mal den Wert nach unten, und das so stark wie seit beinahe 40 Jahren nicht mehr: Die erste Schätzung hatte noch ein Mini-Wachstum von 0,1 Prozent ergeben und im Mai auf minus 1,0 Prozent revidiert - nun liegen wir bei minus 2,9 Prozent. Als Hauptgrund für den Einbruch gilt die Kältewelle zu Jahresbeginn, die Teile des öffentlichen Lebens lähmte und besonders der Baubranche zusetzte.

Auch von der US-Industrie kamen enttäuschende Zahlen: Die Bestellungen für langlebige Güter sanken um 1,0 Prozent zum Vormonat. Ökonomen hatten mit einer Stagnation gerechnet.

Last but not least erlitt der erst jüngst gestartete Friedensprozess in der Ukraine durch den Abschuss eines ukrainischen Militärhubschraubers einen argen Dämpfer - mit den entsprechenden Folgen für CEE-Werte. Stärkster Verlierer im ATX war die OMV, gefolgt von der Raiffeisen Bank International. Aber auch Immofinanz Erste Group und die Vienna Insurance Group hatten derart keinen guten Tag.

Österreichische Post, Mayr-Melnhof und conwert unter den wenigen Gewinnern bzw. geringsten Verlierern? Das zeigt wohl eine gewisse neue Risikoaversion unter Anlegern. Gut war der Tag weiters für Semperit, die eine Investition in neue Kapazitäten im Bereich der medizinischen Handschuhe bekannt gab. Nachdem das Unternehmen bislang mit ziemlich ausgelasteten Kapazitäten auskommen musste, steht hier somit mittelfristig steigenden Gewinnen nichts im Wege. --new_page-- Zumtobel dreht am Schluss auch noch leicht ins Plus. Der Leuchtenhersteller hat im Gesamtjahr 2013/14 wegen Restrukturierungskosten einen Verlust nach Sondereffekten, Zinsen und Steuern von 4,8 Mio. Euro geschrieben, nach einem Gewinn von 6,1 Mio. Euro 2012/13.

Wie erging es den heutigen Börseneulingen? Beim Börsendebüt der FACC schwankten die Papiere des Luftfahrtzulieferers zwischen Gewinnen und Verlusten hin und her. Schlussendlich gab es eine Null-Performance. Groß war das Minus hingegen beim deutschen Neuling Braas Monier. Der Kurs des Dachpfannenherstellers rutschte von Beginn an ab - am Schluss waren es beinahe 10 Prozent.