Holger Scholze: Leichte Erholung am deutschen Aktienmarkt
Am Dienstag präsentiert sich der DAX wieder freundlich und hatte zwischenzeitlich sogar die Marke von 9.400 Punkten zurück erobert. Die Sorgen um die Emerging Markets sind etwas in den Hintergrund gerückt. In den letzten Tagen waren sie das dominierende Thema am Markt gewesen und hatten die Märkte weltweit ins Straucheln gebracht – das deutsche Aktienbarometer hatte seit Freitag knapp drei Prozent an Wert verloren. Die Quartalszahlen von Siemens und die gestoppte Talfahrt an den Asien-Börsen sorgen heute nun wieder für Kauflaune und so legt der DAX um die Mittagszeit 0,4 Prozent oder 38 Punkte auf 9.386 Zähler zu. An den US-Börsen deutet sich ebenfalls eine leicht freundliche Eröffnung an.
Wie der Pressedienst der Regierung am Vormittag bekannt gab, ist der ukrainische Ministerpräsident Asarow zurückgetreten. Er wolle mit seinem freiwilligen Abgang helfen, einen Ausweg aus der Krise des Landes zu finden, sagte der 66-Jährige. Sein Rücktritt gehört zu den Minimalforderungen der proeuropäischen Opposition um den Politiker und Boxchampion Vitali Klitschko. An den Finanzmärkten hab es keine nachhaltigen Reaktionen auf diese Nachricht.
Der EUWAX Sentiment Index pendelt heute zwischen Plus und Minus. Ein klarer Trend ist nicht zu erkennen. Die meisten Akteure warten auf frische Impulse.
Mit der Zahlenvorlage zählte die Siemens-Aktie heute lange Zeit zu den größten DAX-Gewinnern. Der DAX-Konzern hat im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2013/14 seinen Gewinn nach Steuern um 20 Prozent auf rund 1,5 Milliarden Euro hochgeschraubt. Der Umsatz sank wegen negativer Währungseffekte um drei Prozent auf 17,3 Milliarden Euro. Der Auftragseingang legte um neun Prozent auf 20,8 Milliarden Euro zu. Um die Mittagszeit ist die Aktie wieder ins Minus gedreht und notiert rund ein Prozent schwächer bei 96,41 Euro.
Enttäuscht reagierten die Anleger auf die Zahlen des US-Unternehmens Apple. Der Konzern konnte seinen Umsatz im Weihnachtsquartal um sechs Prozent auf 57,6 Milliarden Dollar verbessern. Der Gewinn stagnierte bei 13,1 Milliarden Dollar. Anleger hatten sich dennoch mehr erhofft. Die Apple-Aktie brach im nachbörslichen Handel um acht Prozent ein. Vereinzelt kam es in Stuttgart am Vormittag zu Käufen vom Apple-Calls, mit denen die Anleger auf eine Kurserholung setzen. Generell hat die Begeisterung der Anleger abgenommen. Zu Zeiten von Steve Jobs ernteten die Zahlen deutlich mehr Aufmerksamkeit.
Börse Stuttgart TV
“Die EZB muss ihrer Rolle bewusst sein. Sie darf jetzt nicht mit einer falschen Entscheidung wie negativen Realzinsen die Anleger weiter verunsichern”, so DSGV-Präsident Fahrenschon. Vielmehr rät der DSGV-Präsident der EZB sich verstärkt an der Fed zu orientieren. Hier sei, so Fahrenschon gegenüber Börse Stuttgart TV, mit dem beginnenden “Tapering” ein richtiges Signal gesetzt worden.