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Gold: Die Großbanken sehen fallende Preise, das stimmt mich als Antizykliker optimistisch
Börse Express: Herr Stöferle, was ist davon zu erwarten, dass nunmehr die eher zweifelhaften Praktiken des Gold- und Silberpreisfixings ins Visier der Aufsichtsbehörden geraten sind?
RONALD STÖFERLE: Ich erwarte ehrlich gesagt nicht, dass da wahnsinnig viel rauskommt, sondern vielmehr, dass diese Untersuchung ewig andauern wird. Jeder, der sich mit Gold beschäftigt, weiß, dass das etwas archaische anmutende Goldfixing dazu einlädt, dass man den Informationsvorsprung auch nützt. Was die Manipulation an den Märkten betrifft, denke ich, dass die Futures-Märkte wesentlich wichtiger sind. Hier findet man sehr eindeutige Muster, die man auch wissenschaftlich ausgewertet hat. Es wird in jedem Markt interveniert, massiv etwa an den Devisen- und Währungsmärkten. Vor zwei Jahren hätte noch jeder gesagt, die Libor-Manipulationen seien eine reine Verschwörungstheorie. Heute sind es Fakten. Wieso sollten solche Interventionen bei Gold, das seit jeher Anker und Fieberthermomenter unseres Finanz- und Währungssystem ist, nicht stattfinden? Wesentlich ist aber: Wenn ein Primärtrend gekommen ist, dann kann dieser gemäß der Dow-Theorie nicht langfristig unterdrückt werden.
China baut angeblich weiterhin in seinen Minen Gold bis zu Cashkosten von 2500 USD ab. Kann man daraus den Schluss ziehen, dass China mit Hochdruck an einer Strategie arbeitet, seine Dollars durch Gold zu ersetzen und langfristig Gold eine wichtige Rolle einnehmen wird?
Das erscheint mir keine sonderlich plausible Erklärung, denn wenn es so wäre, wäre es klüger, das Gold am Markt zu kaufen. Was man aber ganz eindeutig sieht, ist, dass die Chinesen mehr Gold denn je importieren, seit Jahresanfang ca. 1500 t. Zudem ist China mittlerweile der größte Goldproduzent der Welt. Es ist nun schwer zu sagen, ob die chinesische Zentralbank oder Privatpersonen kaufen, vermutlich sowohl als auch. Aber es ist ganz klar, dass China seine Währung im globalen Währungsgefüge etablieren möchte, und zwar nicht als Reservewährung, sondern als Handelswährung. Für eine Reservewährung würden sie mehr Zeit benötigen. Man sieht dies auch an den zahlreichen bilateralen Abkommen, etwa mit Japan, Russland, dem Iran etc. Hier stecken langfristige, strategische Planungen dahinter. Die wirklichen Goldreserven China’s sind meiner Meinung nach mittlerweile deutlich höher als offiziell publiziert, ich gehe von 4000 bis 5000 t Gold aus. Damit hätte China die zweitgrößten Goldreserven der Welt.
Ich könnte mir vorstellen, dass eine Publikmachung neuer Reservezahlen im Zusammenhang mit dem derzeitigen diplomatischen Konflikt um das Süd-Chinesische Meer näher gerückt ist. China könnte plötzlich bekanntgeben, dass es statt 1054 Tonnen beispielsweise nun über die doppelte oder dreifache Menge an Gold verfügt. Das könnte durchaus ein Schachzug im diplomatischen Poker sein, der zeitlich wahrscheinlich nicht rigoros gewählt werden wird. Die Nachricht an die USA wäre sinngemäß: vergesst nicht wer der größte Halter Eurer Staatspapiere ist! Jim Rickard’s Buch „Currency Wars“ ist in diesem Zusammenhang eine äußert empfehlenswerte Lektüre, um das Makro-Bild zu verstehen.
Goldman Sachs redet den Goldpreis auch für 2014 weiter hinunter. Haben die Großbanken eigentlich schon jemals sinnvolle Goldprognosen geliefert?
Man hat den Eindruck, wenn es steigt, wird es 10-20% höher geschätzt, und wenn es fällt, umgekehrt.
Banken reagieren tendenziell extrem prozyklisch und extrapolieren die aktuelle Tendenz: Geht's runter, wird’s weiter runtergehen, geht’s rauf, wird’s weiter steigen. Ich habe mir die aktuellen Einschätzungen angesehen: Die Großbanken sehen eigentlich alle 2014, 2015 und 2016 weiter fallende Goldpreise. Das stimmt mich als Antizykliker optimistisch, denn als wir 2011 am Goldhoch waren, da waren alle Großbanken bullish.
Was ergibt es längerfristig für einen Sinn, den Goldpreis herunterzureden, wenn aufgrund des tiefen Preises Gold in enormen Mengen nach Asien strömt und der Westen kaum mehr Gold besitzt?
Ich würde die Entwicklung in einem längeren Kontext sehen. Wenn man das mit den 60er Jahren vergleicht, war Frankreich der größte Kritiker der Dollar-Währungs-Hegemonie. Die Franzosen haben den Kauf von US-Treasuries gestoppt, ihre Dollars in Gold konvertiert und unter DeGaulle mit einem Kriegsschiff ihr Gold abgeholt. Ähnlich verhält sich heute mit China. Auch China hat den Status des Dollars als „Produkt der Vergangenheit“ bezeichnet. Es scheint, als würde der Dollar von der Leitwährung zur Leidwährung mutieren.
China hat in den letzten Monaten die Käufe von US-Treasuries verringert und versucht sich mit den erwähnten bilateralen Abkommen zu diversifizieren und den Renminbi neu aufzustellen. Eine der obersten Prioritäten der chinesischen Führung ist es, den Renminbi zu einer verlässlichen, stabilen und global gehandelten Währung zu transformieren. Und dabei ist Gold sicher ein wichtiger Eckpfeiler dieser Strategie. Historisch betrachtet ist zwischen dem Ersten und Zweiten Weltkrieg enorm viel Gold von Europa in die USA geströmt, danach wieder von den USA nach Europa, wo das Wachstum stärker war, in den 70er und 80er Jahren nach Japan und nun nach China und Indien.
Inwieweit ist Gold ein verlässlicher Inflationsschutz?
Ich denke, dass es hier ein fundamentales Missverständnis gibt. Gold ist ein sehr guter Schutz in Zeiten steigender Inflationsraten. Es reagiert also viel stärker auf das Momentum (die Veränderungsraten) der Inflation. In den letzten Monaten haben wir eine ganz starke Disinflation gesehen, dh die (offiziellen) Inflationsraten waren rückläufig. Man sieht dies auch an den Geldmengen M2 oder M3, welche stagnieren bzw. sogar rückläufig sind. Das liegt daran, dass die Notenbanken zwar ihre Bilanzen massiv ausweiten, aber die Kreditvergabe stockt. Deshalb gibt es einen starken disinflationären, ja deflationären Druck, der sich besonders auf Rohstoffe und Edelmetalle auswirkt. Derzeit wäre die Krise geprägt von starker Deflation, also rückläufigem Kreditwachstum, Schuldenabbau (der bei den Privaten zum Teil auch stattfindet). Das wird aber überkompensiert durch staatliche Gegenmaßnahmen, um die Deflation, die eigentlich eine natürliche Bereinigung brächte, zu vermeiden. An der Oberfläche gibt es ein relativ ruhiges Bild, aber unter der Oberfläche brodelt es derzeit umso stärker.
Diese Wechselwirkung zwischen Inflation und Deflation ist der Ausgangspunkt unseres Investmentprozesses. Um festzustellen, wie viel monetäre Inflation tatsächlich in die Realwirtschaft gelangt, verwenden wir eine Reihe von marktbasierten Indikatoren. Unsere proprietäre Messmethodik lässt sich mit einem „monetären Seismographen“ vergleichen. Das Ergebnis der Messung resultiert im „Incrementum Inflations-Signal“, welches uns die vorherrschende Inflationstendenz anzeigt. Gemäß dem jeweiligen Signal werden Positionen für steigende, neutrale oder fallende Inflationstendenzen eingegangen.
Wann rechnen sie mit dem Rückfahren der QE-Maßnahmen, dem so genannten Tapering?
FED und EZB werden allmählich sehr nervös, weil man von den gewünschten Inflationsraten von ca. 2% weit entfernt ist. Ich glaube nicht, dass die Inflationierungspolitik der Zentralbanken im derzeitigen Inflationsumfeld beendet wird! Möglicherweise wird Quantitative Easing zurückgefahren und im Gegenzug werden andere inflationäre Maßnahmen eingeleitet, welche darauf abzielen, die stockende Kreditvergabe künstlich zu stimulieren.
Die Notenbanken werden im nächsten Jahr wesentlich kreativer und aggressiver werden müssen, um diesem disinflationären Trend entgegenzuwirken. Die Schaffung von Preisinflation ist ein ganz wesentlicher Bestandteil der Finanziellen Repression, welche darauf abzielt die Überschuldungssituation durch Inflation real abzumildern.
Langfristig halte ich dies für eine fatale Strategie. Die Federal Reserve versucht, die Schmerzen im Finanzsystem zu lindern. Schmerzen liefern aber auch wichtige Informationen. Einem Läufer signalisieren Schmerzen beispielsweise, dass etwas nicht stimmt. Das selbe gilt für die Wirtschaft. Werden die Schmerzsensoren – mittels monetärer Painkiller – betäubt, so stumpfen sie ab und wichtige Marktsignale werden ausgeblendet.
Wenn wir schon beim Sport sind: Der Begriff „Tapering“, der im Hinblick auf die FED derzeit in aller Munde ist, bedeutet übrigens per Definition „die Reduktion des Trainingsumfangs vor einer großen Ausdauerbelastung (meist vor Wettkämpfen)“. Insofern können wir gespannt sein, wie die FED im Wettkampfmodus agieren wird.
Das komplette Interview finden sie im Börse Express pdf vom 13.12.2013. Weitere Themen sind unter anderem die Möglichkeit eines Crash am Aktienmarkt und seine Folgen für den Goldpreis, die Entwicklung bei Silber und Stöferles Meinung zur weiteren Entwicklung des Goldpreises.
Den Börse Espress pdf gibt es nur im Abo. Unsere aktuellen Abo-Angebote finden Sie hier. Wir würden uns freuen Sie als Abonnent begrüßen zu dürfen.
RONALD STÖFERLE: Ich erwarte ehrlich gesagt nicht, dass da wahnsinnig viel rauskommt, sondern vielmehr, dass diese Untersuchung ewig andauern wird. Jeder, der sich mit Gold beschäftigt, weiß, dass das etwas archaische anmutende Goldfixing dazu einlädt, dass man den Informationsvorsprung auch nützt. Was die Manipulation an den Märkten betrifft, denke ich, dass die Futures-Märkte wesentlich wichtiger sind. Hier findet man sehr eindeutige Muster, die man auch wissenschaftlich ausgewertet hat. Es wird in jedem Markt interveniert, massiv etwa an den Devisen- und Währungsmärkten. Vor zwei Jahren hätte noch jeder gesagt, die Libor-Manipulationen seien eine reine Verschwörungstheorie. Heute sind es Fakten. Wieso sollten solche Interventionen bei Gold, das seit jeher Anker und Fieberthermomenter unseres Finanz- und Währungssystem ist, nicht stattfinden? Wesentlich ist aber: Wenn ein Primärtrend gekommen ist, dann kann dieser gemäß der Dow-Theorie nicht langfristig unterdrückt werden.
China baut angeblich weiterhin in seinen Minen Gold bis zu Cashkosten von 2500 USD ab. Kann man daraus den Schluss ziehen, dass China mit Hochdruck an einer Strategie arbeitet, seine Dollars durch Gold zu ersetzen und langfristig Gold eine wichtige Rolle einnehmen wird?
Das erscheint mir keine sonderlich plausible Erklärung, denn wenn es so wäre, wäre es klüger, das Gold am Markt zu kaufen. Was man aber ganz eindeutig sieht, ist, dass die Chinesen mehr Gold denn je importieren, seit Jahresanfang ca. 1500 t. Zudem ist China mittlerweile der größte Goldproduzent der Welt. Es ist nun schwer zu sagen, ob die chinesische Zentralbank oder Privatpersonen kaufen, vermutlich sowohl als auch. Aber es ist ganz klar, dass China seine Währung im globalen Währungsgefüge etablieren möchte, und zwar nicht als Reservewährung, sondern als Handelswährung. Für eine Reservewährung würden sie mehr Zeit benötigen. Man sieht dies auch an den zahlreichen bilateralen Abkommen, etwa mit Japan, Russland, dem Iran etc. Hier stecken langfristige, strategische Planungen dahinter. Die wirklichen Goldreserven China’s sind meiner Meinung nach mittlerweile deutlich höher als offiziell publiziert, ich gehe von 4000 bis 5000 t Gold aus. Damit hätte China die zweitgrößten Goldreserven der Welt.
Ich könnte mir vorstellen, dass eine Publikmachung neuer Reservezahlen im Zusammenhang mit dem derzeitigen diplomatischen Konflikt um das Süd-Chinesische Meer näher gerückt ist. China könnte plötzlich bekanntgeben, dass es statt 1054 Tonnen beispielsweise nun über die doppelte oder dreifache Menge an Gold verfügt. Das könnte durchaus ein Schachzug im diplomatischen Poker sein, der zeitlich wahrscheinlich nicht rigoros gewählt werden wird. Die Nachricht an die USA wäre sinngemäß: vergesst nicht wer der größte Halter Eurer Staatspapiere ist! Jim Rickard’s Buch „Currency Wars“ ist in diesem Zusammenhang eine äußert empfehlenswerte Lektüre, um das Makro-Bild zu verstehen.
Goldman Sachs redet den Goldpreis auch für 2014 weiter hinunter. Haben die Großbanken eigentlich schon jemals sinnvolle Goldprognosen geliefert?
Man hat den Eindruck, wenn es steigt, wird es 10-20% höher geschätzt, und wenn es fällt, umgekehrt.
Banken reagieren tendenziell extrem prozyklisch und extrapolieren die aktuelle Tendenz: Geht's runter, wird’s weiter runtergehen, geht’s rauf, wird’s weiter steigen. Ich habe mir die aktuellen Einschätzungen angesehen: Die Großbanken sehen eigentlich alle 2014, 2015 und 2016 weiter fallende Goldpreise. Das stimmt mich als Antizykliker optimistisch, denn als wir 2011 am Goldhoch waren, da waren alle Großbanken bullish.
Was ergibt es längerfristig für einen Sinn, den Goldpreis herunterzureden, wenn aufgrund des tiefen Preises Gold in enormen Mengen nach Asien strömt und der Westen kaum mehr Gold besitzt?
Ich würde die Entwicklung in einem längeren Kontext sehen. Wenn man das mit den 60er Jahren vergleicht, war Frankreich der größte Kritiker der Dollar-Währungs-Hegemonie. Die Franzosen haben den Kauf von US-Treasuries gestoppt, ihre Dollars in Gold konvertiert und unter DeGaulle mit einem Kriegsschiff ihr Gold abgeholt. Ähnlich verhält sich heute mit China. Auch China hat den Status des Dollars als „Produkt der Vergangenheit“ bezeichnet. Es scheint, als würde der Dollar von der Leitwährung zur Leidwährung mutieren.
China hat in den letzten Monaten die Käufe von US-Treasuries verringert und versucht sich mit den erwähnten bilateralen Abkommen zu diversifizieren und den Renminbi neu aufzustellen. Eine der obersten Prioritäten der chinesischen Führung ist es, den Renminbi zu einer verlässlichen, stabilen und global gehandelten Währung zu transformieren. Und dabei ist Gold sicher ein wichtiger Eckpfeiler dieser Strategie. Historisch betrachtet ist zwischen dem Ersten und Zweiten Weltkrieg enorm viel Gold von Europa in die USA geströmt, danach wieder von den USA nach Europa, wo das Wachstum stärker war, in den 70er und 80er Jahren nach Japan und nun nach China und Indien.
Inwieweit ist Gold ein verlässlicher Inflationsschutz?
Ich denke, dass es hier ein fundamentales Missverständnis gibt. Gold ist ein sehr guter Schutz in Zeiten steigender Inflationsraten. Es reagiert also viel stärker auf das Momentum (die Veränderungsraten) der Inflation. In den letzten Monaten haben wir eine ganz starke Disinflation gesehen, dh die (offiziellen) Inflationsraten waren rückläufig. Man sieht dies auch an den Geldmengen M2 oder M3, welche stagnieren bzw. sogar rückläufig sind. Das liegt daran, dass die Notenbanken zwar ihre Bilanzen massiv ausweiten, aber die Kreditvergabe stockt. Deshalb gibt es einen starken disinflationären, ja deflationären Druck, der sich besonders auf Rohstoffe und Edelmetalle auswirkt. Derzeit wäre die Krise geprägt von starker Deflation, also rückläufigem Kreditwachstum, Schuldenabbau (der bei den Privaten zum Teil auch stattfindet). Das wird aber überkompensiert durch staatliche Gegenmaßnahmen, um die Deflation, die eigentlich eine natürliche Bereinigung brächte, zu vermeiden. An der Oberfläche gibt es ein relativ ruhiges Bild, aber unter der Oberfläche brodelt es derzeit umso stärker.
Diese Wechselwirkung zwischen Inflation und Deflation ist der Ausgangspunkt unseres Investmentprozesses. Um festzustellen, wie viel monetäre Inflation tatsächlich in die Realwirtschaft gelangt, verwenden wir eine Reihe von marktbasierten Indikatoren. Unsere proprietäre Messmethodik lässt sich mit einem „monetären Seismographen“ vergleichen. Das Ergebnis der Messung resultiert im „Incrementum Inflations-Signal“, welches uns die vorherrschende Inflationstendenz anzeigt. Gemäß dem jeweiligen Signal werden Positionen für steigende, neutrale oder fallende Inflationstendenzen eingegangen.
Wann rechnen sie mit dem Rückfahren der QE-Maßnahmen, dem so genannten Tapering?
FED und EZB werden allmählich sehr nervös, weil man von den gewünschten Inflationsraten von ca. 2% weit entfernt ist. Ich glaube nicht, dass die Inflationierungspolitik der Zentralbanken im derzeitigen Inflationsumfeld beendet wird! Möglicherweise wird Quantitative Easing zurückgefahren und im Gegenzug werden andere inflationäre Maßnahmen eingeleitet, welche darauf abzielen, die stockende Kreditvergabe künstlich zu stimulieren.
Die Notenbanken werden im nächsten Jahr wesentlich kreativer und aggressiver werden müssen, um diesem disinflationären Trend entgegenzuwirken. Die Schaffung von Preisinflation ist ein ganz wesentlicher Bestandteil der Finanziellen Repression, welche darauf abzielt die Überschuldungssituation durch Inflation real abzumildern.
Langfristig halte ich dies für eine fatale Strategie. Die Federal Reserve versucht, die Schmerzen im Finanzsystem zu lindern. Schmerzen liefern aber auch wichtige Informationen. Einem Läufer signalisieren Schmerzen beispielsweise, dass etwas nicht stimmt. Das selbe gilt für die Wirtschaft. Werden die Schmerzsensoren – mittels monetärer Painkiller – betäubt, so stumpfen sie ab und wichtige Marktsignale werden ausgeblendet.
Wenn wir schon beim Sport sind: Der Begriff „Tapering“, der im Hinblick auf die FED derzeit in aller Munde ist, bedeutet übrigens per Definition „die Reduktion des Trainingsumfangs vor einer großen Ausdauerbelastung (meist vor Wettkämpfen)“. Insofern können wir gespannt sein, wie die FED im Wettkampfmodus agieren wird.
Das komplette Interview finden sie im Börse Express pdf vom 13.12.2013. Weitere Themen sind unter anderem die Möglichkeit eines Crash am Aktienmarkt und seine Folgen für den Goldpreis, die Entwicklung bei Silber und Stöferles Meinung zur weiteren Entwicklung des Goldpreises.
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