, boerse-express
                
                Draghi zum rekordtiefen Leitzins: "Wir haben die untere Grenze noch nicht erreicht"
                Der DAX springt hoch: 9.106,64 Punkte - ein Plus von 0,73% gegenüber dem gestrigen Hoch. Der deutsche Leitindex schickt sich an ein neues Rekordhoch zu erklimmen. In Wien hat sich die Situation mittlerweile ein wenig beruhigt: Derzeit - eine knappe Stunde vor Handelsschluss - notiert der ATX minimal über seinem gestrigen Jahreshoch (+0,04%).
Auf der Pressekonferenz im Anschluss an die neuerliche Senkung der Leitzinsen im Euroraum stellte EZB-Präsident Draghi klar, dass das Ende der Fahnenstange in punkto Leitzinsen noch nicht erreicht ist. Im folgenden Zitate aus der Pressekonferenz zusammengestellt von APA/Reuters:
ZINSSENKUNG:
"Diese Entscheidungen stehen im Einklang mit unserem Zinsausblick vom Juli 2013, wenn man sich die jüngsten Anzeichen für einen rückläufigen Preisdruck in der Eurozone ansieht, angesichts einer Teuerungsrate von weniger als einem Prozent.
Ich würde die Diskussion von heute so charakterisieren, dass es Einigkeit darüber gab, dass wir handeln müssen. Aber es gab Uneinigkeit darüber, wann wir aktiv werden sollen. Eine große Mehrheit der Ratsmitglieder hat festgestellt, dass Anzeichen für eine längere Periode einer niedrigen Inflation ausreichen."
ZINSNIVEAU NOCH NICHT AUF TIEFPUNKT:
"Wir haben die untere Grenze noch nicht erreicht. Wir haben eine ganze Reihe von Instrumenten, die wir aktivieren können, bevor wir die untere Grenze erreichen. Im Grundsatz könnten wir sogar den Leitzins weiter senken, und deswegen sind wir noch nicht dort angekommen."
MÖGLICHE SENKUNG DES EINLAGEZINSES:
"Wir sind technisch darauf vorbereitet, und es ist Teil unseres Arsenals."
ZINSAUSBLICK:
"Nach der heutigen Zinssenkung hat der EZB-Rat den Zinsausblick vom Juli überprüft und bestätigt. Er geht davon aus, dass die Zinsen für einen längeren Zeitraum auf dem gegenwärtigen oder einem niedrigen Niveau bleiben werden."
EUROKURS:
"Wie ich es viele Male gesagt habe, ist der Wechselkurs kein Ziel für die Geldpolitik der EZB. Er ist wichtig für Preisstabilität und Wachstum, aber hat sicherlich bei der heutigen Diskussion keine Rolle gespielt."
INFLATION:
"Eine derartige Konstellation deutet darauf hin, dass wir vor einer längeren Periode mit geringer Inflation stehen, auf die ein schrittweiser Anstieg der Teuerung bis auf knapp zwei Prozent folgt."
DEFLATION:
"Wenn wir mit Deflation einen sich selbst erfüllenden Verfall der Preise einer Vielzahl von Gütern und in einer großen Zahl von Ländern meinen, dann sehen wir das nicht kommen."
ENTWICKLUNGEN AN DEN GELDMÄRKTEN:
"Wir beobachten die Bedingungen am Geldmarkt und ihre möglichen Auswirkungen auf unsere geldpolitische Haltung weiterhin genau. Wir sind bereit, alle zur Verfügung stehenden Instrumente einzusetzen.
In diesem Kontext haben wir heute beschlossen, unsere Haupt-Refinanzierungsoperationen so lange wie nötig, aber mindestens bis zum 7. Juli 2015 zu einem festen Zinssatz abzuhalten und an der Vollzuteilung festzuhalten."
HAUSHALTSKONSOLIDIERUNG:
"Um die hohe Staatsverschuldung zu senken, sollten die Regierungen mittelfristig nicht in ihrem Bemühungen nachlassen, die Defizite zu senken und an der Bereinigung der Haushalte festzuhalten. Die Gestaltung der Haushaltskonsolidierung sollte in Richtung wachstumsfreundlicher Maßnahmen angepasst werden, die eine mittelfristige Perspektive haben und eine höhere Qualität und Effizienz der öffentlichen Dienstleistungen mit einer Verringerung von Verzerrungen bei der Besteuerung kombinieren."
IRLAND:
"Die Entscheidung, ob ein weiteres Programm benötigt wird, liegt gänzlich in der Hand der irischen Regierung, und deswegen ist es deren Aufgabe, um ein Programm nachzusuchen. Die EZB und grundsätzlich auch die anderen Institutionen, IWF und EU-Kommission, würden es nützlich finden, ein Notfall-Programm an Ort und Stelle zu haben. Aber es stimmt auch, dass der Erfolg sehr deutlich war; und deswegen liegt es in der Hand der Iren, darüber zu entscheiden, was sie tun wollen, und wir wollen uns da nicht einmischen."
(hf)
                
            
        Auf der Pressekonferenz im Anschluss an die neuerliche Senkung der Leitzinsen im Euroraum stellte EZB-Präsident Draghi klar, dass das Ende der Fahnenstange in punkto Leitzinsen noch nicht erreicht ist. Im folgenden Zitate aus der Pressekonferenz zusammengestellt von APA/Reuters:
ZINSSENKUNG:
"Diese Entscheidungen stehen im Einklang mit unserem Zinsausblick vom Juli 2013, wenn man sich die jüngsten Anzeichen für einen rückläufigen Preisdruck in der Eurozone ansieht, angesichts einer Teuerungsrate von weniger als einem Prozent.
Ich würde die Diskussion von heute so charakterisieren, dass es Einigkeit darüber gab, dass wir handeln müssen. Aber es gab Uneinigkeit darüber, wann wir aktiv werden sollen. Eine große Mehrheit der Ratsmitglieder hat festgestellt, dass Anzeichen für eine längere Periode einer niedrigen Inflation ausreichen."
ZINSNIVEAU NOCH NICHT AUF TIEFPUNKT:
"Wir haben die untere Grenze noch nicht erreicht. Wir haben eine ganze Reihe von Instrumenten, die wir aktivieren können, bevor wir die untere Grenze erreichen. Im Grundsatz könnten wir sogar den Leitzins weiter senken, und deswegen sind wir noch nicht dort angekommen."
MÖGLICHE SENKUNG DES EINLAGEZINSES:
"Wir sind technisch darauf vorbereitet, und es ist Teil unseres Arsenals."
ZINSAUSBLICK:
"Nach der heutigen Zinssenkung hat der EZB-Rat den Zinsausblick vom Juli überprüft und bestätigt. Er geht davon aus, dass die Zinsen für einen längeren Zeitraum auf dem gegenwärtigen oder einem niedrigen Niveau bleiben werden."
EUROKURS:
"Wie ich es viele Male gesagt habe, ist der Wechselkurs kein Ziel für die Geldpolitik der EZB. Er ist wichtig für Preisstabilität und Wachstum, aber hat sicherlich bei der heutigen Diskussion keine Rolle gespielt."
INFLATION:
"Eine derartige Konstellation deutet darauf hin, dass wir vor einer längeren Periode mit geringer Inflation stehen, auf die ein schrittweiser Anstieg der Teuerung bis auf knapp zwei Prozent folgt."
DEFLATION:
"Wenn wir mit Deflation einen sich selbst erfüllenden Verfall der Preise einer Vielzahl von Gütern und in einer großen Zahl von Ländern meinen, dann sehen wir das nicht kommen."
ENTWICKLUNGEN AN DEN GELDMÄRKTEN:
"Wir beobachten die Bedingungen am Geldmarkt und ihre möglichen Auswirkungen auf unsere geldpolitische Haltung weiterhin genau. Wir sind bereit, alle zur Verfügung stehenden Instrumente einzusetzen.
In diesem Kontext haben wir heute beschlossen, unsere Haupt-Refinanzierungsoperationen so lange wie nötig, aber mindestens bis zum 7. Juli 2015 zu einem festen Zinssatz abzuhalten und an der Vollzuteilung festzuhalten."
HAUSHALTSKONSOLIDIERUNG:
"Um die hohe Staatsverschuldung zu senken, sollten die Regierungen mittelfristig nicht in ihrem Bemühungen nachlassen, die Defizite zu senken und an der Bereinigung der Haushalte festzuhalten. Die Gestaltung der Haushaltskonsolidierung sollte in Richtung wachstumsfreundlicher Maßnahmen angepasst werden, die eine mittelfristige Perspektive haben und eine höhere Qualität und Effizienz der öffentlichen Dienstleistungen mit einer Verringerung von Verzerrungen bei der Besteuerung kombinieren."
IRLAND:
"Die Entscheidung, ob ein weiteres Programm benötigt wird, liegt gänzlich in der Hand der irischen Regierung, und deswegen ist es deren Aufgabe, um ein Programm nachzusuchen. Die EZB und grundsätzlich auch die anderen Institutionen, IWF und EU-Kommission, würden es nützlich finden, ein Notfall-Programm an Ort und Stelle zu haben. Aber es stimmt auch, dass der Erfolg sehr deutlich war; und deswegen liegt es in der Hand der Iren, darüber zu entscheiden, was sie tun wollen, und wir wollen uns da nicht einmischen."
(hf)