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Europabörsen auf Korrekturkurs, starker Ifo-Index wird ignoriert

Der breite Stoxx Europe 600 sank damit den zweiten Tag in Folge. In der Regel gaben die großen Länderindizes um ein bis fast zwei Prozent nach. Es waren die deutlichsten Verluste seit mehr als einer Woche.

US-Außenminister John Kerry hatte am Vorabend von “überzeugenden” Beweisen für einen Giftgaseinsatz durch die Assad-Truppen im syrischen Bürgerkrieg gesprochen, was einen westlichen Militäreinsatz nunmehr wahrscheinlich macht.

Der Stoxx Europe 600 war bei 301,21 Punkten um 1,1 Prozent leichter. Der EuroStoxx 50 war bei 2781 Zählern um 1,4 Prozent geschwächt, und der Stoxx Europe 50 war bei 2700 Punkten um ein Prozent schwächer. In Frankfurt sank der Dax um 1,4 Prozent auf 8319 Zähler. Der SMI war in Zürich bei 7929 Zählern um 1,2 Prozent schwächer.

Der starke Ifo-Geschäftsklimaindex aus Deutschland, der auf eine weiter deutlich verbesserte Stimmungslage deutete, konnte den Markt dabei nicht spürbar unterstützen. Mit einem Stand von 107,5 war die Markterwartung im August sogar übertroffen worden. Beherrschendes Thema sei aber die Lage in Nahost, sagte Jonathan Sudaria von Capital Spreads in London. Dabei werde angesichts des drohenden Militärschlags an den Börsen das Risiko vermieden, bis es mehr Klarheit gebe.

Betroffen von den Verlusten war in der Regel der breite Markt. Stärkere Bewegungen gab es bei Einzelwerten. Aktien der ThyssenKrupp AG zählten zu den schwächsten Werten im Dax und gaben 3,2 Prozent nach. Nomura Holdings Inc. hatte die Aktien von Kaufen auf Neutral abgestuft. In Paris reagierten Titel des Autoherstellers PSA Peugeot Citroen gegen den Markttrend mit Zugewinnen von 1,5 Prozent auf eine Heraufstufung durch die UBS AG von Neutral auf Kaufen.

In Oslo gaben Titel von Aker Solutions ASA nach Vorlage von Zahlen unterhalb der Erwartung um 1,4 Prozent nach. Den Londoner FTSE 100 drückten insbesondere die schwachen Rohstoffaktien. So verloren Antofagasta Plc vier Prozent. Im ersten Halbjahr hatte der Konzern unter fallenden Metallpreisen und steigenden Kosten gelitten und einen 39-prozentigen Gewinneinbruch unterbreitet.

In Zürich waren Aktien des Versicherers Zurich Insurance Group AG mit 1,6 Prozent Verlust schwach. Finanzchef Pierre Wauthier ist nach Polizeiangaben am Montagmorgen tot in seiner Wohnung aufgefunden worden. Der 1960 geborene Spitzenmanager arbeitete seit 1996 für den Versicherer.

(Bloomberg)