, boerse-express

Hedgefonds wetten so stark wie noch nie gegen Gold

Hedgefonds wetten so stark wie noch nie gegen Gold. Das signalisiert eine weiterhin hohe Volatilität bei den Goldpreisen, nachdem das Edelmetall im vergangenen Monat in einen Bärenmarkt abgerutscht war. Auf Zuwächse bei den sogenannten Shortkontrakten folgt in der Regel ein Anstieg des Gold VIX Volatilitätsindex für den SPDR Gold Trust folgt. Am Mittwoch ist der Wert des größten mit Gold unterlegten börsengehandelten Fonds um bis zu 1,5 Mrd. Dollar gestiegen, bevor er mit einem Minus von 418 Mio. Dollar aus dem Tag ging.

Der Goldpreis ist in diesem Jahr um 18 Prozent gesunken. Einige Anleger haben ihr Vertrauen in das Edelmetall als sichere Wertanlage verloren. Auch Spekulationen, die Federal Reserve könnte ihre Konjunkturmaßnahmen zurückfahren, belasten.

Am Mittwoch hatte der Goldpreis um bis zu 2,6 Prozent zugelegt, bevor er während einer Anhörung von Fed-Chairman Ben Bernanke vor einem Kongressausschuss um 0,7 Prozent nachgab. Bernanke hatte vor einem voreiligen Abbau der Konjunkturhilfen gewarnt, die Tür für eine Straffung aber offen gelassen.

“Die höhere Volatilität korreliert positiv mit einem sinkenden Markt”, sagte Edward Lashinski, leitender Strategef für weltweiten Optionshandel von RBC Capital Markets LLC in Chicago in einem Telefoninterview. “Die Dynamik ist stark negativ. Der Markt versteht, dass Gold kein sicherer Hafen mehr ist.”

Hedgefonds und andere größere Spekulanten hielten am 14. Mai 74.432 Shortkontrakte, zeigen US-Daten. Das ist die höchste Anzahl seit Beginn der Datenreihe im Juni 2006. Der Chicago Board Options Exchange Gold ETF Volatility Index, der die Kosten der Termingeschäfte beim SPDR-Fonds beschreibt, ist in diesem Jahr um 92 Prozent in die Höhe geschossen. Der Juni-Goldkontrakt an der Comex in New York lag am Mittwoch bei 1367,40 Dollar.

Der Preisabsturz bei Gold “war stärker gewesen als wir erwartet hatten”, schrieben die Analysten von Goldman Sachs Group Inc. um Jeffrey Currie am 14. Mai in einer Studie. Nach Einschätzung von Ric Deverell, Chef für Rohstoff-Analysen bei der Schweizer Credit Suisse Group AG, dürfte das Edelmetall “zerquetscht” werden und in einem Jahr bei 1100 Dollar und in fünf Jahren unter 1000 Dollar gehandelt werden?

(Bloomberg)