Holger Scholze: Frühjahrsgutachten: Basis für deutschen Aufschwung ist da
Führende Konjunkturforscher sagen für Deutschland einen spürbaren Aufschwung voraus. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) dürfte demnach in diesem Jahr um 0,8 Prozent und 2014 um 1,9 Prozent zulegen, wie es in dem heute vorgelegten Frühjahrsgutachten der Institute für die Bundesregierung heißt. Die Bedingungen für einen kräftigen Anstieg der gesamtwirtschaftlichen Produktion seien gegeben. Als Gründe nennen die Forscher niedrige Zinsen, einen rubusten Arbeitsmarkt, die hohe Wettbewerbsfähigkeit der Firmen auf den Weltmärkten und steigende Löhne. Zudem habe sich die Lage an den Finanzmärkten entspannt. Die Unsicherheit über die Zukunft der Euro-Zone sei gesunken. Dennoch betonen die Experten, dass sich die Krise wieder zuspitzen könnte, da die Abwärtsrisiken überwiegen würden.
Der DAX erholte sich nach dem heftigen Rückschlag des gestrigen Handelstages und notierte am Vormittag zunächst bei 7.530 Punkten mit 27 Zählern bzw. 0,4 Prozent im Plus.
Die Mehrheit der kurzfristig orientierten Derivateanleger hatte gestern Nachmittag entschlossen mit Long-Zertifikaten und Call-Optionsscheinen auf bald wieder steigende Kurse gesetzt. Deshalb kam es beim Handel mit diesen Produkten vorerst zu Gewinnmitnahmen. Der Euwax Sentiment Index lag am späten Vormittag bei minus zehn Punkten.
Stärkster Gewinner im DAX ist Infineon. Die Aktie legte um 2,0 Prozent zu, nachdem sie die Analysten von Morgan Stanley von “untergewichten” auf “gleichgewichten” hochgestuft hatten.
Die im MDAX gelistete SGL Carbon musste ihre Gewinnprognose für das laufende Jahr korrigieren. Es wird nun mit einem Rückgang des operativen Gewinns um zwanzig bis 25 Prozent gerechnet. Bisher war man hier von einem Rückgang um zehn bis 15 Prozent ausgegangen. Die Aktie verbilligte sich um 6,5 Prozent auf 28,05 Euro.
Die Solarworld-Aktie brach heute zeitweise um 39 Prozent auf einen Tiefststand von 0,5640 Euro ein. Der Solarkonzern hatte einen noch nicht konsolidierten Verlust für 2012 von bis zu 550 Millionen Euro bekannt gegeben.
Börse Stuttgart TV
Schwere Zeiten für den Euro: Die Schuldenkrise in Zypern hat viel Vertrauen gekostet, auf politischer Ebene wird heftig diskutiert und die aktuellen Konjunkturdaten sorgen für einen neuen Dämpfer! Wie schlägt sich der Euro in diesem Umfeld? Und wie sieht es charttechnisch aus? Eine Einschätzung zum Euro und zum australischen Dollar von Frank Benz von der BENZ AG “Partner für Vermögen” bei Börse Stuttgart TV.