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Bene: Hoffen auf die Restrukturierung

Die Nachricht sorgte für gute Stimmung bei Bene-Aktionären: Der Büromöbelhersteller gab bekannt, „ein umfassendes internationales Restrukturierungsprogramm zu starten, mit dem Ziel, eine nachhaltige Verbesserung der Ertragslage einzuleiten“. Als konkrete Maßnahme nannte der Konzern die „Anpassung“ des Personalstandes um rund 100 Mitarbeiter.“ Erst vor einem Monat wurden die Vorstände Frank Wiegmann und Wolfgang Neubert recht plötzlich ausgetauscht. „Wenn man die Umsätze gegenüber dem Vorjahr steigert, sich der Ertrag jedoch weiter verschlechtert, stimmt etwas nicht“, kommentierte Aufsichtsratsvorsitzender Manfred Bene die Entscheidung und spielte damit auf die kurz zuvor veröffentlichten Neun-Monatszahlen an, die zwar eine deutliche Steigerung beim Umsatz (von 132,5 Millionen auf 153,9 Millionen €), aber gleichzeitig eine weitere Verschlechterung beim EBIT (von minus 2,2 Millionen auf minus 4,4 Millionen €) brachten.

Wie erwähnt, die Aktie schoss zu Handelsbeginn mehr als acht Prozent nach oben – langfristig gesehen wirkte sich der Sprung allerdings kaum aus. Auch wenn die Aktie vom Abwärtstrend in eine Seitwärtsbewegung gegangen ist – von einer Erholung kann nicht die Rede sein. Allerdings bildete sich seit dem Vorstandswechsel wieder ein vorsichtiger Aufwärtstrend aus, der aber auch schon wieder zu schwächeln beginnt. Aktuell notiert die Aktie knapp oberhalb der letzten Fibonacci-Unterstützung, die knapp unterhalb von einem Euro liegt. Die wenig befriedigende Ertragssituation bei Bene merkt man auch, wenn man sich den Peergroup-Vergleich ansieht. Bene ist aufgrund mangelhaften Profitabilität alles andere als attraktiv bewertet. Blickt man auf den Aktienkurs, so wird deutlich, dass Anleger wohl ähnlich denken: Während der direkte Konkurrent Steelcase im vergangenen Jahr mehr als 60 Prozent zulegte, war Bene deutlich im Minus zu finden. Somit: Positive Einflussfaktoren gesucht, allen voran mehr Details aus dem Restrukturierungsprogramm. (sl)

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