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Holger Scholze: DIW: Zwangsanleihen für Reiche als Lösung der Krise

Italien unter den Rettungsschirm? – Centrotherm ist insolvent

Die vermögenden Bürger sollen dem Staat Kredit geben, um damit die Finanzkrise zu bekämpfen. Mit dieser Idee sorgt heute dasDIW-Institut für Aufmerksamkeit an den Finanzmärkten. Würde man beispielsweise sogenannte Zwangsanleihen ab einem Vermögen von 250.000 Euro erheben, so wären rund acht Prozent der Deutschen betroffen. Gleichzeitig würde man aber 92 Prozent des Vermögens mit einer solchen Abgabe belegen, so dasDIW. Damit ließen sich nach Berechnung der Wirtschaftsforscher in Deutschland Erträge in Höhe von 230Mrd.EURerzielen.

Finanzexperten weisen darauf hin, dass ein solcher Schritt insbesondere den Mittelstand belasten würde, der in Deutschland die meisten Arbeitsplätze schafft. Die Folge könnte Kapitalflucht, geringere Investitionen oder Auswanderung sein. Es sei daher fraglich, ob eine solche Vorgehensweise langfristig sinnvoll sei.

Auch wenn dieses Thema heiß diskutiert wird – große Auswirkungen auf die heutige Entwicklung deutscher Aktien hat es nicht. Der Markt zeigt sich robust, frühe Verluste wurden wettgemacht. Gegen 12.20 Uhr steht derDAXbei 6448 Punkten, ein kleines Plus von 0,2 Prozent.

Für Aufsehen sorgen auch Aussagen des italienischen Regierungschefs Mario Monti, der gesagt hatte, es sei gefährlich zu behaupten, dass Italien niemals unter den Rettungsschirm schlüpfen werde. “Italien könnte interessiert sein”, fügte er hinzu.

Die Aktie des Solarwerts Centrotherm bricht um mehr als drei Viertel ein, nachdem das Unternehmen Insolvenzantrag zu stellen. Bereits vor einigen Wochen hatte Centrotherm mitgeteilt, Schwierigkeiten bei der Refinanzierung zu haben. Andere Unternehmen aus dem Solarsektor wie Solarworld und Singulus gehören heute zu den größten Verlierern im TecDAX.

Mit einem Alpha Turbo der DZ Bank können Anleger darauf setzen, dass sich Aktien besser oder schlechter entwickeln als derDAX. Im Fall von Centrotherm konnten Anleger zuletzt Gewinne mit einem Put erzielen. Da nach dem gestrigen Insolvenzantrag die Underperformance kaum noch zu steigern sein dürfte, nehmen Anleger heute in diesem Papier ihre Gewinne mit.

Das Euwax Sentiment ist nach positivem Start inzwischen im negativen Bereich angekommen. Die Anleger in Stuttgart verhalten sich also wieder einmal spiegelbildlich zur Entwicklung imDAX.

Börse Stuttgart TV

Am Montag fiel der Startschuss für die Berichtssaison für das zweite Quartal 2012. Auch diesmal bestimmte auch diesmal Alcoa den Auftakt. Doch der Aluminium-Hersteller musste seinen Aktionären diesmal leichte Verluste präsentieren. Weshalb die Nachricht vom Markt relativ gelassen aufgenommen wurde und welche Unternehmen für eine freudige Überraschung sorgen könnten, erläutert Roland Hirschmüller, Baader Bank, bei Börse Stuttgart TV.