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Immofinanz: Dieses Mal sollte alles passen

Dieses Mal sollte bei der Hauptversammlung der Immofinanz alles passen: Zumindest gibt der Abstimmungsdienstleister Institutional Shareholder Services (ISS) grünes Licht – und zwar für alle Tagesordnungspunkte, somit auch für die Schaffung bedingten Kapitals, den Vorratsbeschluss für neue Wandelbonds und den Aktienrückkauf. Das geht aus den in dieser Woche veröffentlichten Empfehlungen hervor.

Zur Erinnerung: Die Abstimmungsdienstleister waren es, die der Immofinanz bei der Hauptversammlung im September 2010 einen Strich durch die Rechnung gemacht haben. Denn sie haben damals geraten, gegen die Tagesordnungspunkte für Vorratsbeschlüsse zur Begebung von Wandelbonds und genehmigtem Kapital zu stimmen – und viele Institutionelle folgten dieser Empfehlung. Ergo, die notwendigen Mehrheiten wurden nicht erreicht. CEO Eduard Zehetner war damals sichtlich verärgert, derartige Abstimmungsdienstleister hielten sich nur an ihre „zehn Gebote“ und gingen nicht auf das Unternehmen an sich ein, sagte er. Er kündigte aber auch an, für eine vernünftige Gesprächsbasis mit den einzelnen Advisory-Gesellschaften zu sorgen und startete eine Mobilisierungskampagne für die Privataktionäre, um in der Hauptversammlung „eine breitere Basis für die Pläne des Managements“ schaffen zu können.

Die Immofinanz hält sich bei ihren Beschlussvorschlägen für die diesjährige HV allerdings auch an die Vorgaben, die die Advisory-Gesellschaften für angemessen halten.

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So beläuft sich etwa der Emissionsrahmen für Wandelschuldverschreibungen sowie die bedingte Kapitalerhöhung auf genau 20% des derzeit ausgegebenen Grundkapitals der Immofinanz. Das entspricht dem Maximalwert, den ISS für die Zustimmung zu derartigen Beschlüssen vorsieht. Im Vorjahr entsprach der Immofinanz-Vorschlag für Wandelbonds 29% des ausgegebenen Kapitals – daher erfolgte das Njet seitens ISS (mit dem zusätzlichen Rahmen für genehmigtes Kapital wären es 79% gewesen).

Der vorgeschlagene Rahmen für das neue Underlying der 2018er Wandelbonds samt bedingter Erhöhung des Grundkapitals beläuft sich auf 12% des aktuell ausstehenden Aktienkapitals. Daher wird auch hier eine Zustimmung empfohlen (der maximale ISS-Rahmen wäre hier viel höher).

Und auch die Dividende entspricht den Vorstellungen der Advisory-Dienstleister, die generell von einer Ausschüttungsquote von 30% bis 100% reichen. Die von der Immofinanz vorgeschlagene Dividende von 0,1 Euro je Aktie entspricht einer Quote von 31,25%. Die Immofinanz hat im Vorfeld der HV bereits mehrmals darauf hingewiesen, dass derzeit keine Kapitalmarkttransaktionen geplant und auch nicht erforderlich sind, um das mittelfristige Ziel, ein EBITDA von 600 Mio. Euro im Geschäftsjahr 2012/13, zu erreichen. (bs)

Relevante Links: CPI Europe AG