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Gillinger: ATX - das ist heute zu beachten: Halbleere Konkunkturdaten und eine überragende Strabag

Eines ist für heute sicher: Es wird kein Unternehmen mit einem schlechten Quartalsergebnis in die Börsen-Suppe spucken. Dafür bringen die Zahlenleger zuwenig Gewicht auf die Waage. Cairn Energy und Antofagasta sind Europas Alleinunterhalter; Medtronic und HJ Heinz nehmen diese Rolle in den USA ein. Bei uns soll einzig Lenzing für Stimmung sorgen. Der APA-Konsens sieht beim Halbjahres-Umsatz ein Plus von 27,6 Prozent auf 1,081 Mrd. Euro. Plus 53 Prozent auf 234,3 Mio. sollen es beim EBITDA sein, plus 70,9 Prozent bei EBIT auf 185,6 Millionen. Unterm Strich wird ein Konzernergebnis nach Minderheiten von 132 Mio. Euro prognostiziert, plus 64,1 Prozent. Interessant wird, ob und wie Lenzing mit seinen Fasern auf den Abwärtstrend des Baumwollpreises reagiert. --new_page-- In Summe liegt das Tagesgeschehen aber wieder einmal in Händen der Makrozahlen. Und natürlich der jeweiligen psychologischen Verfassung der Zahlenaufnehmer, womit die rein philosophische Frage ins Spiel kommt, ob das Glas nun halbvoll, oder doch halbleer ist. Was aber wahrscheinlich einfach an unterschiedlichen Zeitkomponenten liegt. Halbvoll wenn eingeschenkt wird, halbvoll wenn getrunken wird und wenn es nur herumsteht weiss man es nicht. Demzufolge sind wir gerade am leeren des Glases. Aber vielleicht kommt ja Onkel Bernanke schon bald mit der Ampulle um nachzuschenken ;-)

Halbleer, weil heute die Stimmungsmacher des Tages Stimmungsindikatoren sind. Und das waren zuletzt ziemliche Spassbremsen mit rückläufigen Zahlen. Als da wären die PMIs aus Frankreich, Deutschland und der Eurozone für das Verarbeitende Gewerbe im August. Die Dienstleistungen gibt es auch. Doch zuerst zur Industrie: Die Prognose für Frankreich lautet: Kontraktionsschwelle erreicht. Diese – 50 Punkte – soll laut Bloomberg-Konsens mit 49,7 Punkte unterschritten werden, 50,5 waren es im Juli. Bei Frankreich erinnern wir uns mit schauern an das kurze Unwohlsein der Märkte, als über die Werthaltigkeit des Triple-A spekuliert wurde. Die Prognose für die Eurozone lautet: Kontraktionsschwelle erreicht. 49,5 Punkte werden prognostiziert, 50,4 waren es zuletzt. Deutschland hält sich noch, nach 52,0 Punkten im Juli dürfte Europas letzte verbliebene Zugmaschine aber auch nur noch knapp über der Schwelle zu liegen kommen – 50,6 sind erwartet. Besser läuft es bei den Dienstleistungen, zwar rückläufig, aber noch über der Schwelle. --new_page-- Wenn die Wirtschaft glaubt, dass es ihr schlechter geht, muss das zwangsläufig auch auf Verbraucher und Finanzmarktakteure durchschlagen. Heisst wir werden sowohl ein rückläufiges Verbrauchervertrauen auf EU-Ebene (minus 12,4 nach minus 11,2 Punkte) erleben wie auch einen rückläufigen ZEW-Index. Den für Deutschland und den Euroraum.

Da wird gerade bei Stimmungsindikatoren sind. Den Tag eröffnet nämlich bereits Chinas entsprechender Industrie-PMI. Wir erinnern uns: 48,9 Punkte zuletzt waren ein Mitauslöser für die Rezessionsängste. Auch wenn wir diesmal den Weg über den Pazifik nehmen, Stimmungsindikatoren begleiten uns weiter. In den USA ist es der ISM-Vorläufer Richmond Fed-Index für den August. Wir erinnern uns an einen horriblen Philly Fed. Dazu aus der 'echte' Realwirtschaft die Zahlen zu den Neubauverkäufen im Juli. Das tiefe Rezessionsniveau werden wir nicht von einem auf das andere Monat verlassen haben.

Noch eines ist für den heutigen Tag übrigens sicher. Man, zumindest ich, sehnt sich in die Schulzeit zurück: HITZEFERIEN!!!

Zur charttechnischen Situation des ATX mehr unter http://www.be24.at/blog/entry/663880

„Schuldig“ bin ich Ihnen übrigens noch die ATX-Performanceliste vom Wochenende. --new_page-- Die bisherigen YTD-Wochensieger waren: Raiffeisen mit 1nem Wochensieg, Andritz hielt bei 2, Wienerbeger und VIG je 3. Der Verbund kam auf 6 Punkte, Zumtobel 9 (und den heurigen Rekord von 8 Führungswochen en suite). Titelverteidiger conwert hielt bei 4 Etappensiegen. Wie in der Vorwoche wurde auch diesmal der Wochensieger auf Platz 5 durchgereicht. Strabag hielt nach dem vorwöchigen Durchmarsch bei 2 Zählern. Punkten. Und ist derzeit der einzige Wert im Plus. Dahinter die beiden Versorger EVN und Verbund, conwert liegt aber in Lauerstellung um nach dem Wiederaufleben der Aktienrückkäufe wenigstens mal auf Platz 2 vorzustossen. Am anderen Ende der Tabelle nichts Neues: Zum zweiunddreissigsten mal en suite - und damit bei 100 Prozent aller Möglichkeiten - hält Intercell die rote Laterne. Davor, wie bereits seit Wochen, RHI und Wienerberger. Dann kommt die Finanz.

kühlen Tag --new_page-- Was bisher geschah: 25. Jänner 2010 Kauf ATX XXL WAVE Put mit 24,2/24,4; Stopp-Loss 4800 Punkte (ISIN DE000DB91DA0) - verkauft - Gewinn 5,1% 28. Jänner Kauf ATX XXL WAVE Call mit 5,52/5,72; Stopp-Loss 2070 Punkte (ISIN DE000B2QA21) – verkauft – Verlust 5,15% 2. Februar Kauf ATX XXL WAVE Call mit 1,51/1,71; Stopp-Loss 2480 Punkte (ISIN DE000DB6G389) – ausgestoppt am 4.2. – Verlust 29,8% 2. Februar Kauf ATX XXL WAVE Put mit 2,32/2,52; Stopp-Loss 2680 Punkte (ISIN DE000DB6A234) - verkauft - Gewinn 23,4% 7. Februar: Kauf ATX XXL Wave Call mit 12,14/12,26, Stopp-Loss 1230 Punkte (ISIN DE000DB4JAF5) verkauft - Gewinn: 1,5% 16. Februar: Kauf ATX XXL Wave Call mit 3,05/3,25; Stopp-Loss 2280 Punkte (ISIN DE000DB4QW56) - verkauft - Verlust 7,2% 4. März: Kauf ATX XXL Wave Call mit 2,29/2,49; Stopp-Loss 2280 Punkte (ISIN DE000DB4QW56) 10. März: Verkauf Hälfteposition Call DE000DB4QW56 - Gewinn 10,2% 29. März: Verkauf der zweiten Hälfte Call DE000DB4QW56 -Gewinn 37,4% 6. April: Kauf ATX XXL Wave Call mit 4,38/4,58; (ISIN DE000DB4QW56) 15. April: Verkauf der Hälfte-Position von DE000DB4QW56 - Gewinn 13,21%. 21. April: Verkauf der zweiten Hälfte-Position von DE000DB4QW56 - Gewinn 8,84%. 27. April: Kauf ATX XXL Wave Call mit 5,28/5,48; (ISIN DE000DB4QW56) - halbe Position (Stopp-Loss 2280) 28. April: Kauf ATX WAVE XXL Put (ISIN DE000DB6PY46) mit 2,69 auf 2,89 03. Mai Verkauf ATX WAVE XXL Put (ISIN DE000DB6PY46) - Gewinn 10,03%. 10. Mai Kauf ATX WAVE XXL Put (D000DB96LA2) mit 6,25 auf 6,45 - halbe Position. 21. Mai Verkauf ATX XXL Wave Call (DE000DB4QW56) - Verlust 19,89% 25. Mai Verkauf ATX WAVE XXL Put (D000DB96LA2) - Gewinn 26,28% 26. Mai Kauf ATX WAVE XXL Put (D000DB96LA2) mit 7,10 auf 7,30 7. Juni Verkauf WAVE XXL Put (D000DB96LA2) - Gewinn 15,89% 7. Juni Kauf WAVE XXL Call (DE000DB2QA21) mit 2,44 auf 2,64 - halbe Position. 8. Juni Verkauf WAVE XXL Call (DE000DB2QA21) - Gewinn 1,89% 21. Juni Kauf WAVE XXL Put (DE000DB85S8) mit 2,40 - 2,60 24. Juni Verkauf WAVE XXL Put (DE000DB85S8) - Gewinn 22,31% 17. August Kauf WAVE XXL Put (DB96LA) um 5,83 17. August Kauf ATX WAVE XXL Call (DB9L3L) um 5,06 - Verkauf um 4,87 - Verlust 3,6 Prozent. 13. September Kauf ATX WAVE XXL Call (DB2Qa2) um 5,20. 8. Oktober Verkauf WAVE XXL Put (DB96LA) - Verlust 25,7% 30. November Verkauf ATX WAVE XXL Call (DB2Qa2) - Gewinn 21,3 Prozent. --new_page-- 8. Februar Kauf ATX WAVE XXL Call (DE000DE32JC1) zu 3,42. 14. Februar Kauf ATX WAVE XXL Call (DE000DE32JC1) zu 3,62. 21. Februar Verkauf ATX WAVE XXL Call (DE000DE32JC1) zu 3,53 Gewinn über beide Positionen 0,7 Prozent 15. März Kauf ATX WAVE XXL Call DE000DB9L3L5 zu 4,60 16. März Verkauf ATX WAVE XXL Call DE000DB9L3L5 zu 4,93 - Gewinn 7,2 Prozent. 6. April Kauf ATX WAVE XXL Call (DE000DB9L3L5) zu 6,62. 23.5 Verkauf ATX WAVE XXL Call (DE000DB9L3L5) zu 5,38 - Verlust 18,73 Prozent. --new_page-- Was wurde bisher gelernt? Risiko und spekulieren sind Tabus. Der "Bauch" gehört ausgeschaltet Der ATX macht bei einem RSI von etwa 40 regelmässig halt und strebt wieder nach oben. Divergenzen zwischen der Entwicklung von RSI und ATX sind ernst zu nehmen. Bei Produkten mit eingebautem Stopp-Loss-Kurs darf es keinen Zeitmangel geben. --new_page-- Rein um nicht mit einem heimischen Anbieter in den ‚Clinch’ zu kommen, bediene ich mich zumindest in einem ersten Schritt einzig im Produktsortiment der Deutsche Bank, mit dem Nachteil, dass es im Vergleich klein ist. Auf den ATX gibt es von der Deutsche Bank sogenannte WAVEs, XXL steht dann zumeist für endlose Laufzeit (siehe http://www.xmarkets.at). Als kleine Besonderheit weisen diese Papiere einen Hebel sowie eine Knock-out-Schwelle auf. Im „Handbuch“ ( Technical Analysis of the Futures Markets) steht, dass primäre Aufgabe ist, den langfristigen Trend des Marktes zu eruieren. Bloomberg liefert Daten bis 1986 – also bitte – siehe Chart.

Zweiter Schritt (laut Handbuch): Stimmt dieser langfristige mit dem mittelfristigen Trend überein? Und empfiehlt fünf Jahre (siehe Chart).

Lang- und Mittelfrist-Trend stimmen somit NICHT überein.

Der Mittelfristtrend ist dann noch im kurzfristigeren Neun-Monat-Bereich abzutesten (siehe Chart). Und warum das Ganze? Der Sinn eines Trendfolgers ist es, neue Trends schnellstmöglich zu identifizieren, das deckt der MACD ab. Im Gegensatz dazu ist der RSI ein Oszillator (misst Kursausschläge rund um ein statistisches Mittel), dessen Hauteinsatzgebiet der trendlose Markt ist. Während Trendphasen warnt ein Oszillator aber vor kurzfristigen Marktextrempunkten. Das muss noch keine Trendumkehr bedeuten, aber vielleicht etwas wie kurzfristige Gewinnmitnahmen.