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Brezinschek: Japan interveniert gegen starken JPY – wir schließen Trading Idea “long USD/JPY”

Nachdem der JPY in den letzten Tagen in einer Mischung aus schwachen USKonjunkturdaten und steigender globaler Risikoaversion mit USD/JPY 76,29 ein Rekordniveau gegenüber dem USD erreicht hatte, hat die japanische Notenbank heute morgen (wie auch schon nach einer ähnlich massiven JPY-Aufwertung Mitte März) zu Devisenmarktinterventionen gegriffen, um den JPY abzuschwächen. Kolportiert wird ein Interventionsvolumen von JPY 900 Mrd., das USD/JPY heute morgen von 76,96 auf aktuell 79,97 nach oben brachte. Gleichzeitig kündigte sie an, das Gesamtvolumen ihrer Asset-Käufe (und damit die Bereitstellung von JPY-Liquidität) von JPY 10 Billionen auf 15 Billionen zu erhöhen.

Einschätzung/ Empfehlung: Nachdem eine Intervention der japanischen Notenbank auf diesen Niveaus bereits in den letzten Tagen absehbar war, hatten wir am Dienstag in unserer FX-Aussendung „Fokus-FX“ aus diesem Grund eine kurzfristige Kaufempfehlung („Trading Idea“) für USD/JPY bei 77,40 abgegeben, die wir jetzt schliessen, um den Gewinn mitzunehmen.

Es ist zwar leicht möglich, dass Anschlusskäufe privater Investoren USD/JPY jetzt noch etwas weiter nach oben treiben; weitere Interventionskäufe der japanischen Notenbank sind auf diesem (höheren) Niveau aber eher unwahrscheinlich. Das übliche Muster nach solchen Währungsinterventionen (vor allem wenn sie wie jetzt in Japan nur von einer Notenbank alleine durchgeführt werden) ist eher, dass der Effekt bald wieder verpufft, wenn sich an den Gründen für die vorangegangene Aufwertung nichts ändert. Eine neue Runde an schwachen US-Konjunkturdaten oder eine weitere Zunahme der globalen Risikoversion würde den JPY deshalb wohl rasch wieder aufwerten lassen (und wahrscheinlich zu neuen Notenbankinterventionen führen, sollten die jüngsten Tiefststände bei USD/JPY getestet werden).