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US-Börsen - Irland-Abstufung durch Moody's belastet


Die New Yorker Aktienbörsen haben am Dienstag nach der Irland-Abstufung durch die Ratingagentur Moody's mit tieferen Kursen geschlossen. Der Dow Jones Industrial Index sank den dritten Tag in Folge und zwar um 58,90 Punkte oder 0,47 Prozent auf 12.446,88 Einheiten. Der S&P-500 Index verlor 5,85 Punkte (minus 0,44 Prozent) auf 1.313,64 Zähler. Der Nasdaq Composite Index ermäßigte sich um 20,71 Einheiten oder 0,74 Prozent auf 2.781,91 Zähler.

Die Schuldenkrise in Europa bleibt an den Finanzmärkten das bestimmende Thema. Zu Wochenbeginn hatten Bedenken um die Finanzkraft Italiens die Sorgenkinder Griechenland und Portugal etwas aus der Schusslinie genommen. Am Dienstagabend brachte die Ratingagentur Moody's mit einer Abstufung der Bonitätsnote erneut Irland ins Spiel. Die Kreditwürdigkeit für den Inselstaat wurde um eine Stufe auf den Ramschstatus "Ba1" reduziert. Nach Bekanntwerden der Abstufung gerieten die Indizes an der Wall Street im Späthandel spürbar unter Druck.

Die europäische Schuldenkrise hat damit die Stimmung unter den Anlegern zuletzt deutlich verschärft. Neben den turbulenten Entwicklungen an den Aktienmärkten in Europa hat auch die Wall Street empfindlich auf die Nachrichten diesseits des Atlantiks reagiert. Gemessen am Chicagoer Volatilitätsindex VIX hat die Schwankungsanfälligkeit an den US-Börsen an den letzten beiden Tagen kräftig zugenommen.

Dementsprechend rückten Nachrichten von der Konjunkturseite in den Hintergrund. Dabei ist das Handelsbilanzdefizit in den Vereinigten Staaten auf das höchste Niveau seit dem Oktober 2008 geklettert. Die Differenz zwischen Exporten und Importen betrug 50,2 Mrd. Dollar, während Analysten lediglich mit 44 Mrd. Dollar gerechnet hatten. Da die USA mehr konsumieren als sie produzieren, muss die Lücke durch massive Kapitalzuflüsse aus dem Ausland geschlossen werden, kommentierten Experten.

Die Bankenwerte im Dow Jones mussten vor dem Hintergrund der Euro-Schuldenkrise erneut Verluste einstecken. Bank of America sackten um 1,35 Prozent auf 10,21 Dollar ab und JP Morgan schlossen um 0,10 Prozent tiefer bei 39,39 Dollar. Citigroup gingen um 1,81 Prozent schwächer bei 39,07 Dollar aus dem Handel.

Unter den Einzelwerten gerieten Cisco mit Sparplänen in den Fokus und konnten gegen den schwachen Trend als stärkster Wert im Dow Jones um 1,10 Prozent auf 15,60 Dollar gewinnen. Laut dem Informationsdienst Bloomberg will der US-Netzwerkausrüster rund 10.000 Stellen kürzen und damit jeden siebenten Arbeitsplatz streichen. Der Konzern leidet seit einiger Zeit unter sinkenden Gewinnen und will mit der Maßnahme die Kosten senken.

Nach der Vorlage von Halbjahreszahlen gaben Alcoa um 1,26 Prozent auf 15,71 Dollar nach. Der Aluminiumriese hat zwar dank der gestiegenen Rohstoffpreise einen deutlichen Gewinnsprung verzeichnet, allerdings fiel das Ergebnis Analysten zufolge enttäuschend aus. Das bereinigte Ergebnis fiel im zweiten Quartal mit 0,32 Dollar unter den Erwartungen von 0,33 Dollar aus. Das Nettoergebnis kletterte indessen von 136 Mio. Dollar im Vorjahresquartal auf 322 Mio. Dollar, teilte das Unternehmen schon am Montag nach Börsenschluss mit und läutete damit die Berichtssaison an der Wall Street ein. (Forts.) sma



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