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Morrien: Öl und Kohle – Energieträger für Wirtschaftswachstum

Newsletter vom 29.6.2011

Liebe Leser,

eine Sorge weniger: Die Abstimmung im griechischen Parlament ist glücklicherweise positiv verlaufen. Das Problem "Staatsbankrott" wurde in Griechenland kurzfristig zu den Akten gelegt. Ob mit dem Sparprogramm aber die Probleme auch langfristig gelöst werden können, wird sich noch zeigen. Für Griechenland beginnt die harte Zeit gerade erst.

An den Aktienmärkten sorgte das "Ja" zum Sparpaket für Erleichterung und schickte die wichtigen Indices nach oben. Auch an den Rohstoffmärkten wurde die Entscheidung "gefeiert". Fast alle Rohstoffpreise notieren heute deutlich fester.

Weltwirtschaft wächst – Rohstoffpreise steigen

Das Jahr 2011 liefert uns viele Krisenherde: Atom-Katastrophe in Japan, Bürgerkrieg in Nordafrika, Haushaltsstreit in den USA, Fast-Pleite in Griechenland. Diese Konflikte belasten das globale Wirtschaftswachstum. Langsam kehrt jedoch an einigen Fronten Ruhe ein.

Eine Verbesserung der Weltkonjunktur hat dann auch Auswirkungen auf die Rohstoff-Preise. Ohne die Rohstoff-Zutaten Öl und Kohle ist Wirtschaftswachstum nicht möglich. Die kurzzeitig unterbrochene Rohstoff-Rally könnte sich also noch in diesem Jahr wieder fortsetzen.

Der Verbrauch der Energieträger ist für Volkswirte ein Indikator, auf welchem Weg sich die Weltwirtschaft befindet. Ein Blick auf die aktuellen Verbrauchsdaten zeigt, dass die Situation der Weltwirtschaft wesentlich besser ist als die Stimmung an der Börse.

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Ölverbrauch steigt stärker

Die Prognose für 2011 lautet auf einen täglichen Ölverbrauch von fast 90 Mio. Fass. Der Anstieg deutet auf größeren Elektrizitätsverbrauch, zunehmenden Transport und einer Belebung der chemischen Industrie hin.

Insgesamt liegt die aktuelle Ölnachfrage damit über der durchschnittlichen Jahressteigerung von 2%. Das Wirtschaftswachstum könnte also 2011 stärker ausfallen als in einem "normalen" Jahr und die Ölpreise trotz des jüngsten Rücksetzers wieder stärker steigen lassen.

Kohlepreise gehen durch die Decke

Neben Öl ist auch die Kohlenachfrage ein wichtiger Wirtschaftsindikator. Kohle wird als Energieträger vor allem bei der Elektrizitäts-Erzeugung und der Stahlproduktion eingesetzt. Da Kohle bei der Stromerzeugung Öl zum Teil ersetzen kann, steigt der Kohlepreis auch bei einem Ölpreisanstieg.

Besonders in Indien und China werden viele Kraftwerke mit Kohle betrieben. Die hohen Wachstumsraten sorgen dafür, dass mehr Strom produziert werden muss und die beiden Länder dafür Kohle brauchen. China und Indien verbrauchen zusammen 55% der geförderten Kohlemenge. Neben der eigenen Förderung schlagen die Schwellenländer im großen Stil auch am Weltmarkt zu und machen Kohle zu einem knappen Gut.

Sichtbar wird das an der Preisentwicklung. Im vergangenen Jahr kostete Kraftwerkskohle 70 Dollar je Tonne – mittlerweile müssen 130 Dollar je Tonne gezahlt werden. 14 Wochen hintereinander stieg der Preis. Während im Vorfeld von einem Rückgang der Preise ausgegangen wurde, muss jetzt festgestellt werden, dass Kohle teuer geblieben ist.

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Privat-Anleger können mitverdienen

Privatanleger können an der Rohstoff-Rally mitverdienen. Eine Direkt-Investition ist zwar nur schwer möglich, aber mit Aktien von Rohstoff-Konzernen kann das Depot um eine lukrative Branche erweitert werden.

In meinem Börsendienst "Der Depot-Optimierer" baue ich schon seit mehreren Jahren auf Rohstoffe zur Depot-Beimischung. Neben den erfolgreichen Großkonzernen wie BHP Billiton sind es oft auch die kleineren Spezial-Unternehmen und die Ausrüster der Rohstoff-Konzerne, die dem Depot einen zusätzlichen Wachstumsschub geben.