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Börse Express Kommentar: Maximaler Bremseffekt

Intercell ereilt kein singuläres Schicksal, die Aktie der deutschen Biotechfirma 4SC bricht heute an die 40% ein, nachdem eine Studie zur Arthritis-Behandlung nicht die erhofften Ergebnisse gezeigt hat.

Den Aktionären des heimischen Biotech-Unternehmens hilft dies freilich wenig. Sie müssen sich auf einen weiter holprigen Weg einstellen, schnelle Erfolgsmeldungen wird es nicht geben. Vielmehr stehen zunächst einmal weitere Downgrades und Kurszielsenkungen an.

Mit der Marktreife eines neuen Impfstoffes (Pseudomonas) ist nicht vor 2014/15 zu rechnen, auf erste Zwischenergebnisse muss bis 2013 gewartet werden. Die Devise lautet nun Kosten senken, Ixiaro-Verkäufe erhöhen, neue Partner finden. Das nimmt Zeit in Anspruch. Und so die Ixiaro-Umsätze nicht explodieren, wird Intercell zudem wohl ohne frisches Cash nicht auskommen. Wie der Plan dafür im Detail aussieht, lässt das Management noch offen. Ein Gang an den Kapitalmarkt wird nicht ausgeschlossen, konkrete Alternativen fehlen allerdings noch.

"Maximale Geschwindigkeit, maximale Investitionen", dieses F&E-Motto soll der Vergangenheit angehören. Bleibt zu hoffen, dass mit der neuerlichen Kostensenkungsrunde der Bremseffekt auch sein Maximum erreicht hat.

Aus dem Börse Express vom 8. Juni 2011