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Lohrke: Gewinnmitnahmen wegen self-fulfilling prophecy? Frankfurt macht sich wieder einmal zum Wall Street Sklaven; Kellog und Las Vegas Sand enttäuschen wie auch News Corp. und Time Warner; BMW trotz vervierfachtem Gewinn im Rückwärtsgang; Henkel schäumt und adidas spurtet

Globalyze Marktbericht

 

 Enttäuschende US-Wirtschaftsdaten, nachgebende Rohstoffpreise und glanzlose Quartalsberichte führten an der Wall Street zu Gewinnmitnahmen und damit zu Kursrückgängen. Und so fängt der Monat Mai so schlecht an, wie der April gut aufgehört hat. Wahrscheinlich bricht sich die self-fulfiling prophecy (selbsterfüllende Prophezeiung) „Sell in May and go away“ gerade Bahn. Wobei der Witz daran ist, dass wenn alle an den größten Unsinn glauben, sie dann aufgrund des eigenen Handelns in die Richtung dann auch eintrifft. Was eigentlich wirklich doof ist, oder? Ob diejenigen, die diesen Spruch befolgen, nicht wieder auf dem falschen Fuß erwischt werden? Schließlich hat derjenige, der diese blöde und nichtssagende Börsenregel letztes Jahr befolgt hat, den eindrucksvollen Kursaufschwung im zweiten Halbjahr verpasst. Jedenfalls lag der  ISM Dienstleistungsindex unter den Erwartungen. Dann meldete die ADP, dass die Jobs im Privatsektor im April „nur“ um 179.000 stiegen. Und schließlich waren da noch die Berichte von Las Vegas Sands (-7,3 %) und Kellog (-1,7 %), die beide fielen, weil die Gewinne unter den Erwartungen lagen. Kellog hat das Problem, dass die gestiegenen Kosten den Umsatzzuwachs übertrafen. Der Dow fiel um -0,66 % (12.723), der Nasdaq um -0,47 % (2.828) und der S&P 500 um -0,69 % (1.347). 



In Frankfurt waren die Marktteilnehmer ob des schwachen Handelstags ebenfalls ratlos. Im Gegensatz zur Wall Street überzeugten die gestern veröffentlichten Zahlen. So raste BMW AG mit einer Vervierfachung des Gewinns auf eine Rekordsumme von 1,21 Mrd. Euro allen davon. Und selbst der Konsumgüterhersteller Henkel, dessen Produkte Persil und Schauma jedes Kind kennt, konnte das EBIT wenngleich unterproportional zum Umsatz um +1,9 % steigern. Ungerecht wie die Welt nun mal ist stieg die Henkel-Aktie um +1,86 %, während BMW mit -1,65 % bei vollem Tempo den Rückwärtsgang einlegte (Gruß vom Getriebe ;-)). Was die Wall Street angeht, haben wir in Frankfurt das alte Problem. Statt Unabhängigkeit und Stärke zu zeigen, hecheln diejenigen, die hierzulande vor Ort am Kundenschalter die großen Macker spielen der Wall Street wieder und wieder sklavisch hinterher. Ein Trauerspiel ist das, wenn Sie mich fragen. Übereifrig wie sie dabei sind, brach der Dax konsequenterweise mit -1,70 % (7.373) fast dreimal so stark wie der Dow ein. Tec Dax und C Dax gaben um -0,51 % (917,90) bzw. -1,64 % (648,92) nach. Wobei die Solarwerte teils mit über -5 % (Centrotherm) und -4 % (SMA Solar Technology) einbrachen. 



Die Händler in Japan legen weiter die Füße hoch. Nach dem Tag des Grüns gestern, werden heute die Kinder gefeiert. Wobei ich finde, dass die Japaner schöne Feiertage haben. Bei uns wird den Kindern, dem Grün oder der Kultur und der Verfassung nicht so viel Ehrerbietung entgegengebracht. 

Globalyze Pressetour 

Sportrechte laufen Time Warner davon. Wegen der gestiegenen Kosten für die Sportrechte und geringerer Umsätze aus der Film-DVD-Sparte fiel der Gewinn von Time Warner trotz gestiegener Werbeerlöse um -9,9 % auf 653 Mio. Dollar. 



Standpunkt: Dabei stieg der Umsatz um +5,7 % auf 6,68 Mrd. Dollar. Wobei die einzelnen Bereiche nicht ganz so prickelnd aussehen. Im Publishing Segment Time Inc. stiegen zwar die Gewinne um +26 %. Die Umsätze waren jedoch mau. In der größten Sparte TV Networks war es genau umgekehrt. Der Umsatz trabte um +18 % davon und vergaß vor lauter Begeisterung die Gewinne mitzunehmen. Die lagen nämlich nur bei +2,3 %. Die Film Sparte hingegen looste mit einem Gewinneinbruch von -50 % und einem Umsatzrückgang von -3,3 % ab. Und so rate ich Ihnen bei Time Warner bevorzugt die Filme anzusehen. Die Aktie überlassen Sie besser anderen. 

News Corp. bekommt Schläge. Trotz eines guten Kabel- und Fernsehgeschäfts fiel der Gewinn von Murdochs Imperium wegen der rückläufigen Film- und Zeitungssparte sowie hoher Prozesskosten um -24 % auf 639 Mio. Dollar. 



Standpunkt: Nicht nur der Gewinn ging zurück. Auch der Umsatz war mit 8,26 Mrd. Dollar um -6 % kleiner als im Vorjahresquartal. Dabei sind in der Zeitungssparte 125 Mio. Dollar Prozesskosten zu verkraften. Die Filmsparte steht vor dem Problem, dass sie dem Film-Bestseller vom letzten Jahr „Avatar“ dieses Jahr nichts Entsprechendes entgegenzusetzen hatte. Und so sorgte FX und Fox News, die zu 60 % des Gewinns beitrugen, dafür, dass das Ergebnis nicht noch schlechter ausfiel. Und im australischen und britischen Zeitungsgeschäft brechen Murdoch die Anzeigenerlöse weg. Trotz Versuchen die Zeitungen auf den iPad zu bringen. Und von der dahinsiechenden Sky Deutschland reden wir besser erst gar nicht. Wenn Sie schon einen auf Zeitung machen wollen, schauen Sie sich doch einfach mal in Deutschland um. Globalyze hat in seinem Value Börsenbrief einen cleveren Verlag in der Empfehlung. 

Brasiliens heiße Rhythmen locken BOT-M’bishi. Vielleicht sind es die knapp bekleideten Sambatänzerinnen des Karnevals, vielleicht aber auch nur das rasante Wirtschaftstempo. Die japanische Bank schickt jedenfalls 10 Mrd. Dollar nach Brasilien.  



Standpunkt: 810 Mrd. Yen sollen die Bilanzsumme des brasilianischen Ablegers der Bank of Tokyo-Mitsubishi UFJ verstärken. Dabei wird das Kapital der Niederlassung von 187 Mio. Reais auf 853 Mio. Reais erhöht. Also um insgesamt 33 Mrd. Yen. Das ist nicht nur angesichts der in 2014 dort ausgetragenen Weltmeisterschaft und der Sommer Olympiade in 2016 eine vielversprechende Investition. Wer da noch deutsche und amerikanische Banken kauft, ist selber schuld. Und wenn ich zwischen Blessing und einem heißen Samba Girl wählen müsste? Die Entscheidung fiele mir nicht schwer, auch wenn Herr Blessing sich ein Röckchen anziehen und mit dem Bauch tanzen würde.  

Eigene Schulden belasten Société Générale. Weil die hinter der Banque Paribas zweitgrößte französische Bank wegen gestiegener Kreditrisiken ihre eigenen Schulden neubewerten musste, ging der Gewinn um -14 % zurück. 



Standpunkt: Leute, Leute! Da wackelt der französische Hahn. Wenn jetzt Banken schon ihre eigenen Schulden abwerten, dann ist nicht nur Holland in Not. 239 Mio. Euro mussten abgewertet werden. Und so fiel der Gewinn gegenüber dem Vorjahr von 1,06 Mrd. Euro auf 916 Mio. Euro. Diese Milliardennähe scheint etwas Magisches zu haben. Auch bei der Commerzbank konnte man auf den Gedanken kommen, dass Herr Blessing in seinem Tower in den Ecken kratzte was das Zeug hält, um für einen Tag eine Schlagzeile zu haben. Immer noch ist den Banken der Schein wichtiger als das Sein. Und solange das so ist, rate ich Ihnen, die Banken links liegen zu lassen. Da sind sie derzeit besser aufgehoben, als auf der Rechten. 

Adidas mit zweistelligem Rekord. Mit einem Umsatzzuwachs von +22 % auf 3,2 Mrd. Euro und einem um +21 % auf 313 Mio. Euro gestiegenen Betriebsergebnis läuft adidas manchem Konkurrenten davon. 



Standpunkt: Obwohl wir „doofen“ Analysten, gewinnfixiert wie wir sind immer auf das Ergebnis schauen, so ist es manchmal auch nicht uninteressant sich die scheinbar langweilige Bilanz anzugucken. So ist es schon mehr als erwähnenswert, wenn adidas die Nettofinanzverbindlichkeiten um -33 % auf 914 Mio. Euro zurückführt. Das schafft Spielraum. Auch beim Ergebnis. Und dreimal dürfen Sie raten, welche Region am meisten wuchs? Richtig. China nahm um 36 % zu und macht inzwischen 8,6 % der Gesamtumsätze aus. Wenn doch nur alle deutschen Firmen so dauerhaft erfolgreich wie adidas währen. 

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