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Stabel: Morning News: Verbraucherpreise in Euroland, GM, Irische Banken, GSW, Gagfah, Boeing, Prada. Danone, RWE, EnBW
Ein unerwarteter Inflationsschub liefert der Europäischen Zentralbank (EZB) neue Argumente
für eine Zinserhöhung in der kommenden Woche. Die Verbraucherpreise in den 17 Euro-
Ländern stiegen im März um 2,6 Prozent zum Vorjahresmonat. Die Teuerungsrate erreichte
damit laut Angaben des Europäischen Statistikamtes Eurostat den höchsten Stand seit Oktober
2008, als die Rate 3,2 Prozent betragen hatte. Dafür sorgten vor allem hohe Preise für Öl und
andere Rohstoffe. Die Inflationsrate lag damit den vierten Monat in Folge über zwei Prozent.
Preisstabilität ist nach den Regeln der EZB nur bis zu dieser Marke gewährleistet.
Autos
Der US-Autobauer General Motors (GM) verkauft seinen Anteil an Delphi Automotive an das
Unternehmen für 3,8 Milliarden Dollar zurück. Die Transaktion werde zu einem Buchgewinn von
etwa 1,6 Milliarden US-Dollar führen, der im ersten Quartal 2011 realisiert werde, teilte GM am
Donnerstag in Detroit mit. Aus dem Verkauf von Ally-Financial-Aktien erwarte der Autobauer
einen Buchgewinn von 300 Millionen Dollar.
Banken
Das irische Bankensystem braucht eine weitere Finanzspritze in Höhe von 24 Milliarden Euro.
Das gab der Chef der irischen Zentralbank, Patrick Honohan, am Donnerstag bekannt.
Vorausgegangen waren Stresstests bei den vier Banken Bank of Ireland, Allied Irish EBS und
Irish Life and Permanent (IL&P). Der Zuschussbedarf seit Beginn der umfassenden Finanzkrise
in Irland belaufe sich damit auf 70 Milliarden Euro.
Finanzdienstleister
Rund ein Jahr später als ursprünglich geplant will das Wohnimmobilien-Unternehmen GSW am
15. April an die Börse. Die Preisspanne für die gut 21 Millionen Aktien sei auf 19 bis 23 Euro
festgelegt worden, teilte das Unternehmen am Donnerstag in Berlin mit. GSW rechnet mit
einem Bruttoemissionserlös von rund 115 Millionen Euro. Das gesamte Volumen liegt bei
vollständiger Ausübung der Mehrzuteilungsoption in der Mitte der Preisspanne demnach bei
rund 517 Millionen Euro. Die Angebotsfrist läuft vom 1. April bis voraussichtlich 13. April, die
Erstnotiz ist für den 15. April vorgesehen.
Die Stadt Dresden hat am Donnerstag wie angekündigt den Immobilienkonzern Gagfah
verklagt. Sie wirft dem Unternehmen vor, in mehreren Fällen Verträge missachtet zu haben, die
bei der Übernahme des kommunalen Wohnungsunternehmens Woba im Jahr 2006
geschlossen worden waren. Es seien Klagen bei der Deutschen Institution für
Schiedsgerichtsbarkeit und beim Landgericht Dresden eingereicht worden.
Industrie
Der Flugzeughersteller Boeing hat von der US-Regierung unzulässige Subventionen erhalten.
Dies ergab eine Untersuchung der Welthandelsorganisation (WTO). Insgesamt seien 5,3 Mrd.
US-Dollar an das Unternehmen geflossen. Die WTO hat empfohlen, die unzulässigen
Subventionen zurückzuzahlen oder die nachhaltigen Folgen der Zahlungen zu beseitigen.
Konsum
Der italienische Modekonzern Prada hat den Börsengang in Hongkong beantragt. Damit könnte
der seit Jahren geplante und immer wieder aufgeschobene IPO im Sommer Realität werden.
Nahrung
Der Nahrungsmittelkonzern Danone führt Joghurtbecher aus nachwachsenden Rohstoffen ein,
zunächst aus Mais. Solche Verpackungen sollen künftig das Plastik ersetzen, sagte Andreas
Ostermayr, Geschäftsführer Danone Deutschland und Schweiz in einem Interview.
Versorger
Nach der schwarz-gelben Atomwende geht der erste Energiekonzern auf Konfrontationskurs
zur Bundesregierung: RWE will gegen die vorübergehende Abschaltung des Atomkraftwerks
Biblis A in Hessen klagen. Die Klage soll an diesem Freitag beim Verwaltungsgerichtshof in
Kassel eingereicht werden, wie die Deutsche Presse-Agentur aus dem Umfeld des
Unternehmens erfuhr. Dazu sei man schon aus aktienrechtlichen Gründen verpflichtet, hieß es.
Der Konzern kündigte für den Vormittag eine Erklärung an.
Der Energiekonzern EnBW hat noch keine Entscheidung darüber getroffen, ob er juristisch
gegen die Stilllegung seiner Meiler Neckarwestheim I und Philippsburg I vorgeht. 'Wir prüfen
nach wie vor den Bescheid', sagte ein EnBW-Sprecher am Donnerstagabend auf Anfrage.