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Hohla: Tageskommentar Devisen und Zinsen

Devisen

Naher Osten schwächt USD

Die aufkeimenden Proteste in Bahrain haben gestern den USD geschwächt. Bahrain ist ein wichtiger Stützpunkt für das US-Militär. Auch schwächten die steigenden US-Erzeugerpreise und die sinkende Industrieproduktion den US-Dollar. Am Abend veröffentlichte die US-Notenbank ihre neuerste BIP-Prognose für 2011. Gestützt auf die anhaltende Konsumlaune sollte das Wachstum heuer bei 3,4 % bis 3,9% liegen. Diese Prognose ist leicht besser als zuletzt. Sorgen bereitet den US-Notenbankern die Arbeistlosenrate, von der sie keinen wesentlichen Rückgang erwarten (ca. 8,8% für 2011).

Aussichten: EUR/USD konnte gestern die Marke 1,3600 nicht nachhaltig bezwingen und sankt wieder auf 1,3560 zurück. Unterstützungen liegen bei 1,3500 und 1,3430. Erst bei einem Durchbruch über 1,3630 und 1,3670 ist eine weitere Euro-Stärke zu erwarten. Wir erwarten für heute ein Rangetrading zwischen 1,3500 und 1,3630.

Grossbritannien: Inflation steigt

Die Inflation stieg in Grossbritannien zuletzt auf 4,0%, was dem Doppelten des Zentralbankziels entspricht. Die schrumpfende Wirtschaft und die Lage am Arbeitsmarkt bremsen aber Zinserhöhungsfantasien der Bank of England. Diese versuchte Notenbankchef King gestern mit Nachdruck einzufangen. EUR/GBP stieg von 0,8360 auf 0,8445. Wir erwarten aber über kurz oder lang einen neuen Test der Marke 0,8350 oder 0,8300.

Zentral- und Osteuropa

EUR/CZK hält sich bei 24,30 Durch die gebremste Haltung der Notenbank bezüglich Zinserhöhungen und der etwas abgeebbten Euro-Krise blieb EUR/CZK stabil bei über 24,30. Unterstützung liegt bei 24,25 und 24,30. Nächster Zielbereich: 25,45.

Die Proteste in Nordafrika und im Nahen Osten versetzten auch die Investoren am Ölmarkt in Unruhe. Die Anleger fürchten nämlich, dass es zu Lieferschwierigkeiten kommen könnte, wenn sich die Proteste flächendeckend über die ganze Region ausbreiten. Nach Protesten im Iran und in Bahrain ist es nun auch in Libyen zu ersten Demonstrationen gekommen. Der Preis für die Nordsee-Sorte Brent stieg auf 102,77 Dollar pro Fass. Diese Entwicklung wird auch Notenbanker in Form steigernder Inflationsraten Kopfzerbrechen bereiten, da es konjunkturelle Abschwächungen impliziert.