, boerse-express

Weltgrösster Börsebetreiber wird geschmiedet

Mega-Fusionen in der Börsenbranche: Die Deutsche Börse steht vor einem Zusammenschluss mit ihrer US-Konkurrentin Nyse Euronext. Damit würde der in Frankfurt ansässige Börsenbetreiber zur weltweiten Nummer Eins aufsteigen mit Handelsplätzen in New York, Paris und Frankfurt. Zudem will die traditionsreiche Londoner LSE die kanadische TMX übernehmen.

Die Deutsche Börse und die Nyse Euronext teilten am Mittwoch mit, dass die Gespräche über einen transatlantischen Zusammenschluss bereits weit fortgeschritten seien. Sie bestätigten entsprechende Reuters-Informationen. Sollte die Fusion zustande kommen, entstünde ein Gigant mit einer gemeinsamen Marktkapitalisierung von 24 Milliarden Dollar. Damit würde das neue Unternehmen die Rohstoffbörse Chicago Mercantile Exchange (CME) mit einem Börsenwert von rund 20 Milliarden Dollar vom Thron stossen. Eine Einigung zwischen Deutscher Börse und Nyse wird mit den Verhandlungen vertrauten Kreisen zufolge noch im Februar erwartet.

Finanzkreisen zufolge planen Deutsche Börse und Nyse Euronext nach aussen zwar eine Fusion "unter Gleichen". De facto dürften die Deutschen allerdings das Sagen haben. Denn laut gemeinsamer Mitteilung sollen sie mit bis zu 60 Prozent die Mehrheit an dem fusionierten Börsenbetreiber halten. Mit einer Marktkapitalisierung von rund 15 Milliarden Dollar (elf Milliarden Euro) ist die Deutsche Börse derzeit auch deutlich mehr wert als die NYSE, die auf neun Milliarden Dollar kommt. Chef der neuen Super-Börse solle Nyse-Euronext-Chef Duncan Niederauer werden mit Sitz in New York. Deutsche-Börse-Chef Reto Francioni werde künftig als Verwaltungsratschef von Frankfurt aus arbeiten. Die Synergien wurden auf rund 300 Millionen Euro beziffert. Finanzkreisen zufolge sind Stellenstreichungen wahrscheinlich.
(Reuters/red)

Relevante Links: Deutsche Börse AG