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Gillinger: ATX: Das ist heute zu beachten - ein weiter Weg liegt noch vor uns

Die Serie an Nicht-Zinsentscheiden wird heute in Grossbritannien fortgesetzt. Dort tut das stabilitätsorientierten Notenbankern wahrscheinlich besonders weh: Fiel die Inflation im Dezember mit 3,7 Prozent bereits deutlich höher aus als erwartet, dürfte im Jänner die Marke von vier Prozent geknackt werden – die Erhöhung der MWSt wird ihre Wirkung zeigen. Das Ziel der BoE liegt bei 2,0 Prozent, plus/minus einen Prozentpunkt. Zinsen hinauf?! Im Q4 schrumpfte das BIP (auch wetterbedingt) um 0,5 Prozent – also nie und nimmer. Zu Wort meldete sich gestern auch US-Notenbankchef Ben Bernanke. Dieser sieht die Lage am US-Arbeitsmarkt noch immer kritisch. Preisdruck gebe es auch nicht, die (Kern-)Inflation sei sogar zu niedrig. Na bitte, wissen wir wenigstens, dass QE III (für kommunale Bonds) weiter eine Möglichkeit ist. Zu Wort meldet sich auch die EZB, mit ihrem Monatsbericht.

Monatszahlen gibt es ebenso vom Flughafen Wien – die Verkehrszahlen für Jänner. Passend, Q3-Zahlen kommen von Do&Co. Die UniCredit erwartet einen deutlichen Anstieg bei Umsatz, Betriebsergebnis und Nettogewinn. Beim Umsatz plus 21,7 Prozent auf 330,5 Mio. Euro, plus 64,5 Prozent auf 22,2 Mio. Euro soll es beim EBIT heissen und plus 42,9 Prozent auf 11,2 Mio. beim Überschuss.

Europas Zahlenleger sind Credit Suisse, Diageo, Rio Tinto sowie ZFS, womit wir eine Finanzpeergroup haben. Für Agrana kommt aus den USA IFF. Weitere Quartalszahlen gibt es von Goodyear, PepsiCo, Kraft Foods und Philip Morris Int.

Europas Zahlen sind mannigfaltig, aber nicht kriegsentscheidend: Die VPIs für Jänner kommen aus den Niederlande, Griechenland, Irland und Polen, Arbeitslosenzahlen aus Griechenland und Estland sowie Industrieproduktions-Daten (Dezember) aus Frankreich, Grossbritannien und Italien.

Die USA kommen mit Arbeitsmarktdaten und dem Haushaltssaldo im Jänner. Dieser dürfte sich wieder deutlich ausgeweitet haben, auf mehr als 50 Milliarden US-Dollar. Registrierte Arbeitslose per 29. Jänner und Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe per 5. Februar (je 14.30 Uhr) werden Bernanke irgendwie bestätigen. 410.000 Erstanträge sind im Vergleich zu vor ein paar Monaten nicht viel, die US-Wirtschaft beginnt aber erst bei weniger als etwa 425.000 mit dem Stellenaufbau. Bei durch die Krise noch weggefallenen etwa sieben Millionen Jobs liegt noch ein weiter Weg vor uns. Den Börsetag begrüssen wir aber mit Chinas Handelsbilanz Dezember.

schönen Tag

Was bisher geschah: 25. Jänner 2010 Kauf ATX XXL WAVE Put mit 24,2/24,4; Stopp-Loss 4800 Punkte (ISIN DE000DB91DA0) - verkauft - Gewinn 5,1% 28. Jänner Kauf ATX XXL WAVE Call mit 5,52/5,72; Stopp-Loss 2070 Punkte (ISIN DE000B2QA21) – verkauft – Verlust 5,15% 2. Februar Kauf ATX XXL WAVE Call mit 1,51/1,71; Stopp-Loss 2480 Punkte (ISIN DE000DB6G389) – ausgestoppt am 4.2. – Verlust 29,8% 2. Februar Kauf ATX XXL WAVE Put mit 2,32/2,52; Stopp-Loss 2680 Punkte (ISIN DE000DB6A234) - verkauft - Gewinn 23,4% 7. Februar: Kauf ATX XXL Wave Call mit 12,14/12,26, Stopp-Loss 1230 Punkte (ISIN DE000DB4JAF5) verkauft - Gewinn: 1,5% 16. Februar: Kauf ATX XXL Wave Call mit 3,05/3,25; Stopp-Loss 2280 Punkte (ISIN DE000DB4QW56) - verkauft - Verlust 7,2% 4. März: Kauf ATX XXL Wave Call mit 2,29/2,49; Stopp-Loss 2280 Punkte (ISIN DE000DB4QW56) 10. März: Verkauf Hälfteposition Call DE000DB4QW56 - Gewinn 10,2% 29. März: Verkauf der zweiten Hälfte Call DE000DB4QW56 -Gewinn 37,4% 6. April: Kauf ATX XXL Wave Call mit 4,38/4,58; (ISIN DE000DB4QW56) 15. April: Verkauf der Hälfte-Position von DE000DB4QW56 - Gewinn 13,21%. 21. April: Verkauf der zweiten Hälfte-Position von DE000DB4QW56 - Gewinn 8,84%. 27. April: Kauf ATX XXL Wave Call mit 5,28/5,48; (ISIN DE000DB4QW56) - halbe Position (Stopp-Loss 2280) 28. April: Kauf ATX WAVE XXL Put (ISIN DE000DB6PY46) mit 2,69 auf 2,89 03. Mai Verkauf ATX WAVE XXL Put (ISIN DE000DB6PY46) - Gewinn 10,03%. 10. Mai Kauf ATX WAVE XXL Put (D000DB96LA2) mit 6,25 auf 6,45 - halbe Position. 21. Mai Verkauf ATX XXL Wave Call (DE000DB4QW56) - Verlust 19,89% 25. Mai Verkauf ATX WAVE XXL Put (D000DB96LA2) - Gewinn 26,28% 26. Mai Kauf ATX WAVE XXL Put (D000DB96LA2) mit 7,10 auf 7,30 7. Juni Verkauf WAVE XXL Put (D000DB96LA2) - Gewinn 15,89% 7. Juni Kauf WAVE XXL Call (DE000DB2QA21) mit 2,44 auf 2,64 - halbe Position. 8. Juni Verkauf WAVE XXL Call (DE000DB2QA21) - Gewinn 1,89% 21. Juni Kauf WAVE XXL Put (DE000DB85S8) mit 2,40 - 2,60 24. Juni Verkauf WAVE XXL Put (DE000DB85S8) - Gewinn 22,31% 17. August Kauf WAVE XXL Put (DB96LA) um 5,83 17. August Kauf ATX WAVE XXL Call (DB9L3L) um 5,06 - Verkauf um 4,87 - Verlust 3,6 Prozent. 13. September Kauf ATX WAVE XXL Call (DB2Qa2) um 5,20. 8. Oktober Verkauf WAVE XXL Put (DB96LA) - Verlust 25,7% 30. November Verkauf ATX WAVE XXL Call (DB2Qa2) - Gewinn 21,3 Prozent.

8. Februar Kauf ATX WAVE XXL Call (DE000DE32JC1) zu 3,42.

Was wurde bisher gelernt? Risiko und spekulieren sind Tabus. Der "Bauch" gehört ausgeschaltet Der ATX macht bei einem RSI von etwa 40 regelmässig halt und strebt wieder nach oben. Divergenzen zwischen der Entwicklung von RSI und ATX sind ernst zu nehmen. Bei Produkten mit eingebautem Stopp-Loss-Kurs darf es keinen Zeitmangel geben.

Rein um nicht mit einem heimischen Anbieter in den ‚Clinch’ zu kommen, bediene ich mich zumindest in einem ersten Schritt einzig im Produktsortiment der Deutsche Bank, mit dem Nachteil, dass es im Vergleich klein ist. Auf den ATX gibt es von der Deutsche Bank sogenannte WAVEs, XXL steht dann zumeist für endlose Laufzeit (siehe http://www.xmarkets.at). Als kleine Besonderheit weisen diese Papiere einen Hebel sowie eine Knock-out-Schwelle auf. Im „Handbuch“ ( Technical Analysis of the Futures Markets) steht, dass primäre Aufgabe ist, den langfristigen Trend des Marktes zu eruieren. Bloomberg liefert Daten bis 1986 – also bitte – siehe Chart.

Zweiter Schritt (laut Handbuch): Stimmt dieser langfristige mit dem mittelfristigen Trend überein? Und empfiehlt fünf Jahre (siehe Chart).

Lang- und Mittelfrist-Trend stimmen somit NICHT überein.

Der Mittelfristtrend ist dann noch im kurzfristigeren Neun-Monat-Bereich abzutesten (siehe Chart). Und warum das Ganze? Der Sinn eines Trendfolgers ist es, neue Trends schnellstmöglich zu identifizieren, das deckt der MACD ab. Im Gegensatz dazu ist der RSI ein Oszillator (misst Kursausschläge rund um ein statistisches Mittel), dessen Hauteinsatzgebiet der trendlose Markt ist. Während Trendphasen warnt ein Oszillator aber vor kurzfristigen Marktextrempunkten. Das muss noch keine Trendumkehr bedeuten, aber vielleicht etwas wie kurzfristige Gewinnmitnahmen.