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EVN-Aktionär EnBW rückt von Auslandspolitik 'keinen Jota ab'
Der an der niederösterreichischen EVN mit 32,5 Prozent beteiligte deutsche Energiekonzern EnBW hält an seiner Strategie im Ausland fest. "Wir werden davon keinen Jota abrücken", sagte EnBW-Chef Hans-Peter Villis in einem Interview mit der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX in Berlin. Ausser in Österreich ist EnBW im Ausland auch in der Türkei, Tschechien und der Schweiz aktiv. Gerade mit den Alpenländern wolle Villis die Zusammenarbeit ausbauen, heisst es, etwa beim Bau von Pumpspeicherkraftwerken.
Die EnBW wollte sich gegen Jahresende 2010 von einem Grossteil ihrer EVN-Aktien trennen, machte aber dann einen Rückzieher, weil ihr der Preis zu gering war. Marktbeobachter hielten es für nicht unwahrscheinlich, dass heuer ein neuer Anlauf kommen könnte.
Trotz wachsender Belastungen durch neue Steuern in Deutschland rechnet der EnBW-Chef mit keinem dramatischen Gewinneinbruch für seinen Konzern. Neue Geschäfte etwa im Bereich der erneuerbaren Energien und Effizienzprogramme könnten die Belastungen zumindest teilweise auffangen, so der Vorstandsvorsitzende gestern, Mittwoch. "Ganz wird uns das aber nicht gelingen." Er könne und dürfe auch keine Dividendengarantie für den neuen Eigentümer, das Land Baden-Württemberg, geben. "Wir werden aber alles dafür tun, die Bandbreite wie in den vergangenen Jahr sichern zu können."
Das Land Baden-Württemberg hatte im Dezember bekanntgegeben, das 45-Prozent-Aktienpaket des französischen Staatskonzerns Electricite de France (EdF) an EnBW zu übernehmen. Insgesamt könnte das Geschäft bis zu 6 Mrd. Euro kosten. BaWü-Regierungschef Stefan Mappus (CDU) betonte mehrmals, dass die Kosten für die Kredite geringer als die zu erwartende Dividende aus den EnBW-Anteilen seien.
Für die Kooperation mit den Kommunen sieht der EnBW-Chef nach dem Ausstieg von EdF positive Signale. "Vor allem die Diskussion um Konzessionsverträge wird wohl einfacher", sagte er in Bezug auf diese Verträge für den Betrieb von Gas- und Stromnetzen auf kommunaler Ebene. Zwar sei es EnBW auch zu EdF-Zeiten vielfach gelungen, mit den Gemeinden zu kooperieren. Nun falle aber in der politischen Diskussion das Argument weg, bei EnBW handle es sich um ein von den Interessen eines französischen Atomkonzern dominierten Unternehmens.
Die Gefahr, dass sein Unternehmen künftig von parteipolitischen Interessen gesteuert werden könnte, hält Villis für gering. Er verwies auf die Aussagen von Ministerpräsident Mappus, keinen Einfluss auf das operative Geschäft nehmen zu wollen. Grundsätzlich begrüsste Villis den Einstieg des Landes. "Für uns sind stabile Rahmenbedingungen in Form stabiler Gesellschafter wichtig. Solange das gegeben ist, ist uns egal, wer genau Eigner ist", sagte Villis.
An den Übertragungsnetzen in Deutschland will EnBW weiter festhalten. "Wenn die Rahmenbedingungen stimmen und die Bundesnetzagentur uns eine adäquate Verzinsung garantiert, wollen wir uns nicht davon trennen. Ganz im Gegenteil: Wir suchen sogar weitere Partnerschaften, gerade auch grenzüberschreitende ", sagte Villis. E.ON und Vattenfall hatten im vergangenen Jahr ihre Höchstspannungsleitungen verkauft, auch RWE sucht nach Investoren.
Auch am derzeit unter einem Überangebot leidenden Gasmarkt habe er das Interesse nicht verloren. "Besonders für die Stromerzeugung wird die Bedeutung an Gas zunehmen", sagte Villis. Unverändert hat die EnBW eine Option auf 48 Prozent beim Leipziger Stromimporteur VNG. "Wir haben weder Zeit - noch Handlungsdruck, wir werden die Optionen im Gasmarkt auch vor dem Hintergrund der aktuellen Entwicklungen prüfen", sagte Villis. (red/APA/dpa-AFX)
Die EnBW wollte sich gegen Jahresende 2010 von einem Grossteil ihrer EVN-Aktien trennen, machte aber dann einen Rückzieher, weil ihr der Preis zu gering war. Marktbeobachter hielten es für nicht unwahrscheinlich, dass heuer ein neuer Anlauf kommen könnte.
Trotz wachsender Belastungen durch neue Steuern in Deutschland rechnet der EnBW-Chef mit keinem dramatischen Gewinneinbruch für seinen Konzern. Neue Geschäfte etwa im Bereich der erneuerbaren Energien und Effizienzprogramme könnten die Belastungen zumindest teilweise auffangen, so der Vorstandsvorsitzende gestern, Mittwoch. "Ganz wird uns das aber nicht gelingen." Er könne und dürfe auch keine Dividendengarantie für den neuen Eigentümer, das Land Baden-Württemberg, geben. "Wir werden aber alles dafür tun, die Bandbreite wie in den vergangenen Jahr sichern zu können."
Das Land Baden-Württemberg hatte im Dezember bekanntgegeben, das 45-Prozent-Aktienpaket des französischen Staatskonzerns Electricite de France (EdF) an EnBW zu übernehmen. Insgesamt könnte das Geschäft bis zu 6 Mrd. Euro kosten. BaWü-Regierungschef Stefan Mappus (CDU) betonte mehrmals, dass die Kosten für die Kredite geringer als die zu erwartende Dividende aus den EnBW-Anteilen seien.
Für die Kooperation mit den Kommunen sieht der EnBW-Chef nach dem Ausstieg von EdF positive Signale. "Vor allem die Diskussion um Konzessionsverträge wird wohl einfacher", sagte er in Bezug auf diese Verträge für den Betrieb von Gas- und Stromnetzen auf kommunaler Ebene. Zwar sei es EnBW auch zu EdF-Zeiten vielfach gelungen, mit den Gemeinden zu kooperieren. Nun falle aber in der politischen Diskussion das Argument weg, bei EnBW handle es sich um ein von den Interessen eines französischen Atomkonzern dominierten Unternehmens.
Die Gefahr, dass sein Unternehmen künftig von parteipolitischen Interessen gesteuert werden könnte, hält Villis für gering. Er verwies auf die Aussagen von Ministerpräsident Mappus, keinen Einfluss auf das operative Geschäft nehmen zu wollen. Grundsätzlich begrüsste Villis den Einstieg des Landes. "Für uns sind stabile Rahmenbedingungen in Form stabiler Gesellschafter wichtig. Solange das gegeben ist, ist uns egal, wer genau Eigner ist", sagte Villis.
An den Übertragungsnetzen in Deutschland will EnBW weiter festhalten. "Wenn die Rahmenbedingungen stimmen und die Bundesnetzagentur uns eine adäquate Verzinsung garantiert, wollen wir uns nicht davon trennen. Ganz im Gegenteil: Wir suchen sogar weitere Partnerschaften, gerade auch grenzüberschreitende ", sagte Villis. E.ON und Vattenfall hatten im vergangenen Jahr ihre Höchstspannungsleitungen verkauft, auch RWE sucht nach Investoren.
Auch am derzeit unter einem Überangebot leidenden Gasmarkt habe er das Interesse nicht verloren. "Besonders für die Stromerzeugung wird die Bedeutung an Gas zunehmen", sagte Villis. Unverändert hat die EnBW eine Option auf 48 Prozent beim Leipziger Stromimporteur VNG. "Wir haben weder Zeit - noch Handlungsdruck, wir werden die Optionen im Gasmarkt auch vor dem Hintergrund der aktuellen Entwicklungen prüfen", sagte Villis. (red/APA/dpa-AFX)
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