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Drastil: Faymanns KESt-Sicht von Fichtinger / Fußi / Wölfl diskutiert
EinleitungIch habe den Frage/Antwort-Katalog zur Wertpapier-KESt, den das Büro von Werner Faymann am Freitag retourniert hat (siehe http://www.be24.at/blog/entry/652163 ) per Link auch auf mein Facebook-Profil
http://www.facebook.com/drastil gestellt. Dort ist sofort eine intensive Diskussion zwischen Rudi Fußi, Andreas Wölfl und Markus Fichtinger losgegangen. Da ich alle drei auch "ausserhalb" Facebooks recht gut kenne, habe ich gefragt, ob ich das auch bei uns bringen dürfe. Und: Ich darf ...
Voila.15 Fragen an Werner Faymann, 15 Antworten von Werner FaymannChristian Drastil: Wertpapier-KESt: 15 Antworten von Werner Faymann auf 15 Fragen des Börse Expresswww.be24.atWertpapier-KESt: 15 Antworten von Werner Faymann auf 15 Fragen des Börse Express. Einleitung. Zu Wochenbeginn hatte ich 15 Fragen an Bundeskanzler Werner Faymann geschickt. Thema: Wertpapier-KESt. In Abstimmung 15 Fragen. 1) HerrFreitag um 18:03 · · Gefällt mir · Kommentieren · Teilen
Voila.15 Fragen an Werner Faymann, 15 Antworten von Werner FaymannChristian Drastil: Wertpapier-KESt: 15 Antworten von Werner Faymann auf 15 Fragen des Börse Expresswww.be24.atWertpapier-KESt: 15 Antworten von Werner Faymann auf 15 Fragen des Börse Express. Einleitung. Zu Wochenbeginn hatte ich 15 Fragen an Bundeskanzler Werner Faymann geschickt. Thema: Wertpapier-KESt. In Abstimmung 15 Fragen. 1) HerrFreitag um 18:03 · · Gefällt mir · Kommentieren · Teilen
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Andreas Woelfl das schlimme ist: man hat das gefühl der meint echt dass das fair wäre, oder?Freitag um 18:21 · Gefällt mir
Rudi Fußi intellektueller wird in dem leben wohl keiner mehr aus ihmFreitag um 18:40 · Gefällt mir
Christian Drastil ich möchte da jetzt nicht viel dazusagen, meine meinung ist glaub ich bekannt: diese steuer ist vollkommen falsch. Deine Meinung täte mich aber sehr interessieren, rudi ..Freitag um 18:53 · Gefällt mir
Christian Drastil unter http://www.boerse-express.com/cat/postings/dia/1 wird ebenfalls diskutiertFreitag um 18:56 · Gefällt mir
Rudi Fußi naja, ich bin für vermögenssteuern, das ist ja kein geheimnis. aber diese art der wertpapier-kest ist handwerklich ein derartiger murks und eine diskriminierung einer einzelnen anlageklasse dass man selbst als linker wie ich schwerste probleme hat die gedanklichen ergüsse die zu dieser ausgestaltung geführt haben nachvollziehen zu können. ich finde seine antworten im übrigen beschämend bis beleidigend. ad häuslbauer z.b. er fordert eine gute beratung bei kreditabschluss, super, das bringt den leuten sicher was die seit 10 jahren im franken sind und deren tilgungsträger absäuft. ich mein, dass der nicht hell auf der platte ist weiß man ja. ärger finde ich, was der für idioten im kabinett haben muss die solche schönwetter-nichttsag-politsprech antworten formulieren.Freitag um 18:59 · Gefällt mir · 1 Person
Christian Drastil freut mich zu lesen.Freitag um 19:01 · Gefällt mir
Rudi Fußi mich freuts nicht es zu schreiben, denn letztlich hat "der" und die anderen "profis" unser lenkrad in der hand. wieder mal ein grund warum ich beifahren ablehne ;-)Freitag um 19:02 · Gefällt mir · 1 Person
Andreas Woelfl @Rudi: und Vermögenssteuern in welcher höhe? Welche Rahmenbedingungen?Freitag um 19:09 · Gefällt mir
Rudi Fußi naja, grundsätzlich muss ich sagen bin ich sowohl für substanz als auch zuwachsbesteuerung. das ganze macht im sinne eines gerechteren steuersystems aber nur ganzheitlich sinn wenn man im gegenzug lohnnebenkosten radikal senkt (schafft 10000e arbeitsplätze in der mittelständischen wirtschaft und bei den kleinbetrieben), gruppenbesteuerung abschafft und die einkommensbesteuerung radikal reformiert, dh die progressionsstufen deutlich nach oben verschieben und die sätze auch den spitzensteuersatz) gleichzeitig senken. und einen gesetzlichen mindestlohn von 1500 brutto einführt. weiters würde ich endlich die grundsteuern bei gleichzeitiger maximaldeckelung von mieten anheben, einheitswertsystem abschaffen bzw reformieren, die asvg-höchstbeitragsgrenze aufheben, stiftungsprivilegien beseitigen. die vermögenszuwachssteuern würde ich in kest-höhe ansetzen und die substanzbesteuerung ebenso progressiv beginnend bei 1 mio euro mit 0,5% per anno, 1% ab 2,5 Mio per anno, 1,5% ab 5 Mio, 2% ab 10 Mio, 3% ab 30 und 5% ab 100 mio. das gesamte package würde den arbeitsmarkt beleben, die kaufkraft und die wirtschaft stärken, treffen würde es de facto niemanden dem es weh tut,nachdem der spitzensteuersatz gesenkt würde bleibt mehr vom einkommen und wirklich umverteilend würde es bei leuten wirken deren kapital tot und ohne nutzen für die gesellschaft ist. als "vermögen" im sinne der grundlage zur besteuerung würde ich jedoch unternehmensanteile ausschließen. jetzt bist sicher geschockt andreas oder? :-))))))))))Freitag um 19:18 · Gefällt mir
Rudi Fußi aja und die sozialversicherungspflicht für einkommen aus verpachtung und vermietung hab ich noch vergessen :-)Freitag um 19:18 · Gefällt mir
Rudi Fußi sorry, heut ist nicht mein tag: erbschafts und schenkungssteuern ab 500.000 eur natürlich auch (ebenso progressiv und je nach grad der verwandtschaft)Freitag um 19:23 · Gefällt mir
Andreas Woelfl Höchstbemessungsgrundlage in der sv abschaffen bin ich bei dir; das dürfte es dann aber gewesen sein mit den Gemeinsamkeiten ;)
Welche Privilegien siehst du bei einer österreichischen Stiftung noch? Die sehe ich mittlerweile abgeschafft resp kaum noch greifbar
Ich bezweifle auch dass viel Steuergeld zusammenkommt wenn die Vermögenssteuer erst ab einer Mio Vermögen beginnt und Unternehmensbeteiligungen ausgenommen sind - abgesehen von den Geldern die durch eine Bemessungsgrundlage bei Immobilien = Verkehrswert reinkommen.
Und wen würdest du einer Vermögenssteuer unterstellen - nur natürliche Personen, oder auch juristische? Wenn nur naturliche - würde dann nicht jeder mit Vermögen es in eine Gesellschaft einbringen um damit von der befreiung von Unternehmensbeteiligungen zu profitieren?Freitag um 19:32 · Gefällt mir
Rudi Fußi sowenig gemeinsamkeiten? was hast gegen die reform der einheitswerte und grundsteuern? selbst in den mutterländern des kapitalismus ist das state of the art.
ad stiftungen: einnahmen aus vermietung/immoverkauf/höhe des stiftungseingangssteuersatzes
naja, wenn du 7000 euro brutto, also ein vielfaches des durchschnittseinkommens verdienst kommst nicht einmal auf 500.000 eur vermögen bei 45 arbeitsjahren, aber jeder glaubt ja gleich immer er sei betroffen.
stoßrichtung natürliche. aber das problem bleibt dass es immer umgehungsmöglichkeit geben wird. wenn man vermögen in eine gesellschaft einbringen die auch echt eine geschäftstätigkeit (siehe family offices) verfolgt hats mit sicherheit volkswirtschaftlich gesehen mehr sinn als wenn die kohle irgendwo herumliegt.
die grundsatzfrage ist eine andere. wir haben 200mrd schulden, zahlen 10mrd zinsen bei gutem wind am zinsmarkt, das kann sich jederzeit ändern. seit kreisky haben wir gut um 150 mrd an schulden zugelegt. was tun? kann das jemand zurückbezahlt werden oder sollte man nicht einfach einen cut machen?
wäre ich vermögend würde ich damit leben können statt 1 mrd nur mehr 200 mio zu haben wenn dafür sichergestellt wäre dass das soziale gleichgewicht bleibt und mich der wütende mob nicht lyncht.
es dauert nicht mehr lange und es crasht sowieso alles. davon bin ich zutiefst überzeugt. und daher gibt es 2 möglichkeiten: soziales, bildung, gesundheit, alles privatisieren, die leute sich selbst überlassen oder eben massive umverteilung.
ich tu mir bei der auswahl leicht weil ich nicht zu den wirklich vermögenden gehöre.Freitag um 19:45 · Gefällt mir
Markus Fichtinger Wenn man Fußi liest, kann man eigentlich nur froh sein, dass Faymann Kanzler ist, und er beweißt damit auch: Schlimmer gehts immer.
"Den Sozialismus in seinem Lauf
halten weder Ochs noch Esel auf."
Fassen wir die sozialistische Logik kurz zusammen:
1. Arbeit wurde durch Steuern und Abgaben massiv verteuert
2. Durch den relativ günstigen Faktor Kapital konnten die Unternehmen investieren und den Faktor Arbeit produktiver machen
3. Um dem Fetisch "Gerechtigkeit" gerecht zu werden, wird jetzt auch der Faktor Kapital verteuert.
Frage 16 an Faymann und Fußi: Wie soll sich der Wirtschaftsstandort Österreich unter diesen Rahmenbedingungen im internationalen Wettbewerb behaupten?
Antwort: Ist uns egal, Hauptsache es geht in Österreich gerecht zu (d.h. Genossen bei der ÖBB, in der AK und sonstigen "Wohlfahrtseinrichtungen" gehen mit 50+ in Pension und Studenten können so lange sie wollen gratis und mit zusätzlicher Bezahlung studieren)Freitag um 19:45 · Gefällt mir
Christian Drastil Ein Poster hat geschrieben: "Ehrlich wäre gewesen:
"Mir ist das völlig wurscht, ob das sinnvoll oder nicht sinnvoll
ist, mir war wichtig mein Wählerklientel mit entsprechend
populistisch ausschlachtbarenAktionen zu bedienen. Daher auch die
Bankensteuer und die Wertpapier-KESt. Als nächstes versuch ich
dann die Vermögenssteuer durchzusetzen und lasse zur Not die
Koalition platzen, dann hab ich bei Neuwahlen die Chance mit den
Grünen zu koalieren."Freitag um 19:48 · Gefällt mir
Rudi Fußi hehe, die IV rückt aus. welcome!
"Den Neoliberalismus in seinem Lauf,
fangen wir dummen Steuerzahler wieder auf"
ad 1) richtig und das gehört geändet. lohnnebenkosten massiv senken, anreize für investitionen setzen (freibeträge etc)
ad 2) du sprichst ja von der realwirtschaft. 98% des kapitals ist nicht in der realwirtschaft und nur um dieses geht es
ad 3) wirklich verteuert wird er ja leider eh nicht
zur frage 16: wusste nicht wie sehr du zum populismus neigst. meine antwort wäre: 1 mrd mehr für bildung und forschung pro jahr. mindestens. die zukunft liegt im tertiären sektor, das muss man doch endlich einmal begreifen, oder?
ad öbb: jeder österreicher zahlt 2500 eur pro jahr für die öbb ohne sich ein ticket zu kaufen. wie finde ich das? zum kotzen! wie finde ich das management? zum kotzen! Wie finde ich die gesamte verkehrspolitik? zum kotzen!
@ak hab überhaupt kein problem damit die pfichtmitgliedschaften in ak und wk abzuschaffen und, ja, ich finde es eine sauerei dass ein ak-direktor 13.000 eur verdient
@studenten: das ist populismus pur lieber markus fichtinger. wir brauchen fachkräfte, viel mehr akademiker, nur kann das unser system nicht leisten. die studiengebühren sind vom volumen her vernachlässigbar und jeder ökonom (und bin mir sicher auch du!!!) weiß, dass investitionen in bildung ein tolles geschäft für den staat sind, also warum diese polemik gegen studenten?
aber: frage an dich: österreich hat 200 mrd schulden, 10 mrd zinszahlungen, wie schaut denn dein plan aus die schulden binnen sag ma 25 jahren abzubauen? da bin ich jetzt aber gespannt...Freitag um 19:53 · Gefällt mir
Rudi Fußi @chris faymann würde die koalition nie platzen lassen und eine machtoption rot/grün spielts net. das drama große koalition wird sich weiter fortsetzen außer pröll oder sein nachfolger wagen das abenteuer mit strache, halte ich jedoch für ausgeschlossenFreitag um 19:55 · Gefällt mir
Andreas Woelfl Gegen eine Reform der Einheitswerte und Grundsteuern habe ich, dass es Vermögenssteuern sind also substanzsteuern. Ich würde dir maximal recht geben, dass wegen höheren Grundsteuern niemand weggeht, wegen steuern auf mobiles vermögen schon - oder glaubst du tatsächlich dass wer mit 1 Mrd lieber nur 200 Mio hätte um sich nicht vor dem mob fürchten zu müssen; oder realistischerweise doch nach Australien oder Singapore geht?
Dass die Vermögenssteuer ab 500.000 nur einen kleinen Teil der Bevölkerung trifft sehe ich genauso - daher würde sie andererseits aber eben auch keinen großen Posten im Budget bringen können. Demokratiepolitisch fände ich das ohnehin gefährlich - hat die Mehrheit überhaupt das recht eine Minderheit zu diskriminieren? Wenn der diskriminierende Faktor Religion, Geschlecht, volkszugehörigkeit, politische idiologie, sexuelle Orientierung etc etc ist, dann nicht. Wenn der diskriminierende Faktor Vermögen ist schon? Das kann's ja schwer sein; noch dazu wenn der Betrag für eine Vermögenssteuer bewusst so gesetzt wird, dass es eben die wenigsten Wähler persönlich betrifft ....Freitag um 20:04 · Gefällt mir
Rudi Fußi zur diskriminierung könnte man sagen dass arbeiterkinder gegenüber kindern der fiona swarosvki auch diskriminiert werden, irgendwer wird immer benachteiligt, das ist immer systemimmanent.
das beispiel mit 1mrd und 200 mio war subjektiv auf mich bezogen, jeder andere würde weggehen, das ist logisch. nichts destotrotz steuern wir auf einen crash zu und keiner hat ideen wie man den verhindern kann. china und indien reiben sich schon jetzt die hände, 2050 macht europa 5 % der weltbevölkerung aus und wenn sich die handelnden akteure nicht bald überlegen wie man den kollaps verhindern kann sehe ich schwarz.
es gibt im haushalt einen massiven kapitalbedarf der nicht durch verwaltungs- und gesundheitsreform bedient werden kann. außer man gibt sich damit zufrieden die nächsten 50 jahre keine neuen schulden zu machen und nicht zu tilgen sondern nur zinsen zu zahlen. es ist ja iv und övp-doktrin: "Schulden fressen zukunft auf", nur hats noch keine regierung in einer legislaturperiode geschafft eine schwarze null geschweige denn überschüsse zu produzieren.
und es ist ja kein nationales problem andreas, das kann man zur zeit weltweit verfolgen und es ist nur eine frage der zeit bis alles kollabiert.
solange spekulationskapital so frei ist wie es ist wird es immer zulasten der realwirtschaft gehen. die verhältnismäßigkeit ist nicht mehr vorhanden und keine regierung dieser welt wird das ändern können/wollen.Freitag um 20:13 · Gefällt mir
Andreas Woelfl Wie jetzt; dann sind die vermögenden schuld daran, dass es die politik nicht fertig bringt mit mehr als 40% der Wirtschaftsleistung wenigstens ausgeglichen zu wirtschaften? Das glaube ich weniger
Und du glaubst eine Vermögenssteuer wie von dir vorgeschlagen würde dazu führen, dass Staaten Schulden zurückzahlen können?
Das Problem der hohen Verschuldung sehe ich wohl; denke aber es wird sich nur über eine weitere Inflationierung rückführen lassen -oder eben einem staatsbankrott mit finanziellem Neuanfang
Was aber bitte hat der Bevölkerungsrückgang mit Vermögenssteuern zu tun?Freitag um 20:45 · Gefällt mir
Rudi Fußi der bevölkerungsrückgang hat mit vermögenssteuern überhaupt nichts zu tun. die rolle europas und damit seine chancen wird sich brutal ändern, wenn europa nur mehr 5% der weltbevölkerung stellt und china und indien politisch das ruder übernehmen.
nein ich glaube nicht, dass sich die schulden bei einführung von vermögenssteuern zurückzahlen lassen. ich gehe vom crash aus. die politik ist schuld für ihre politik, und ebenso daran dass sie sich von partikularinteressen beeinflussen lässt (und die vermögenden haben halt eine stärkere und vor allem entschlossenere lobby als die putzfrauen).
wenigstens sind wir was die verschuldung betrifft d'accord. ich tippe auf den totalcrash weil sie es ewig hinausschieben werden. ist auch nicht weiter schlimm, gabs ja schon oft genug. ich finds halt nur volksverdummend dass das niemand in der politik, auch nicht die iv, einfach ausspricht. alle tun so als sei es sanierbar. ist es nicht.
die frage der vermögensverteilung wird wohl nie zufriedenstellend geklärt werden, weils eben vermögende und nicht-vermögende gibt und beide konträre interessen verfolgen, die frage ist: wer setzt sich durch. und da sehe ich bedingt durch den vertrauensverlust der durch die finanzkrise ausgelöst wurde zurzeit indizien dafür dass es zum aufstand kommen kann. zuerst mal in ländern die mehr tradition und erfahrung damit haben wie z.b. frankreich, aber sobald die gewerkschaften ihren kuschelkurs aufgeben durchaus auch in volkswirtschaften wie D und Ö.Freitag um 20:53 · Gefällt mir
Christian Drastil @ rudi / markus / andi: Wisst Ihr, was mich anzipft? Dass diese geniale diskussion leider auf fb und nicht auf meiner Plattform stattfindet. Darf ichs rüberkopieren?Freitag um 20:55 · Gefällt mir
Rudi Fußi ich hab mir schon überlegt das lob vom markus auf die spö-page zu posten. wenn die iv mit dem faymann glücklich ist, dann stärkt das seine position in der spö nicht unbedingt :-)))))))))))Freitag um 20:58 · Gefällt mir · 1 Person
Rudi Fußi @chris wäre eher für ein podium fichtinger/wölfl/fußi/felbermayer bei der nächsten roadshow. simmering gegen kapfenberg, ohne schiri, haha
vor 2 Sekunden · Gefällt mirGefällt mir nicht mehrFreitag um 21:09 · Gefällt mir
Andreas Woelfl @chris von mir aus darfst es gerne rüberpostenFreitag um 21:09 · Gefällt mir
Andreas Woelfl @ Rudi du gehst vom total Crash aus. Was verstehst du darunter?
Revolten in Europa sehe ich nicht, dass unsere Bedeutung in der Welt zurückgehen wird ist aber klarFreitag um 21:38 · Gefällt mir
Rudi Fußi so ein crash passiert ja nicht von heute auf morgen. aber er wird kommen. und ich will versuchen den weg dahin zu skizzieren und zuerst ein paar parameter und/bzw. indizien die diesen prozess unterstützen werden aufzulisten:
1) die banken haben zu wenig Eigenkapital und es sind noch so viele bubbles in den kreditportfolios die platzen werden
2) angetrieben durch spekulation und den need der wachsenden mächte indien und china steigen rohstoffpreise (jimmy rogers was wright!) schon jetzt und werden explodieren
3) staaten wie ungarn ziehen jetzt schon kohle aus der 3 säule ab (12 mrd in ungarn)
4)refinanzierung für unternehmen die ihre expansion durch fremdkapital finanziert haben ist zur zeit so schwierig wie selten zuvor
5)durch die nationalen Interessen der EU-Länderchefs wird es keine gemeinsame und entschlossene Strategie der EU geben. kompetenz abgeben will keiner und politisch überlebt weitere haftungen keiner
6)alle wesentlichen staaten müssen sich jährlich neu verschulden um die zinslast bedienen zu können, dh kein platz für investitionen in die zukunft
so, und jetzt zum szenario:
1.) die märkte treiben teils berechtigt, teil gewinngetrieben die zinsen für staatsanleihen in die höhe.
2.) nicht alle staaten werden glaubwürdige budgetsanierungspläne vorlegen, folge: zinsen steigen weiter
3.)rettungsschirm der eu klingt zwar groß dimensioniert ist aber ein lerchlerschaß, dh das dominospiel beginnt mit spanien/portugal/italien
4.)rettungsschirm bricht, irland weg, griechenland weg, staaten wie ö und andere zahlen um bis zu 200%mehr zinsen für die staatsverschuldung
5.)dadurch explodieren die defizite mancher eu-länder die bisher als stabil galten auf 10 bis 20%
6.)massive abwertung des euro auf 0,80 bis 0,90 ist die folge, aussetzung der maastricht-kriterien, vertrauen der märkte sinkt auf null, flucht in rohstoffe, immos. dollar, yuan, chf als fluchtwährungen
7.)staaten handeln kurzsichtig und kurzfristig und kürzen beamtengehälter, pensionen, leistungen im sozial-, gesundheits- und bildungssystem radikal,um den crash zu verhindern, NULL investitionen in infrastruktur, forschung etc möglich
8.) hyperinflation begleitet das ganze
9.) durch den verlust an kaufkraft brechen wirtschaftsdaten ein, unternehmen gehen reihenweise pleite
10.)steigende arbeitslosigkeit, kapital fließt mangels investitionschancen ab
11.)eu entschließt sich entweder zur spaltung des euro in nord und südeuro wie vom ehemaligen bdi-chef hans olaf henkel vorgeschlagen oder einzelne staaten treten aus eurozone aus oder werden rausgetreten
12.)erste staaten (irland, spanien, griechenland) versuchen art "insolvenz"
13.) wenn es in einer der großen volkswirtschaften dazu kommt fallen reihenweise banken um, vor allem franzosen, briten und die DB, to big to fail gilt nicht mehr
14) die staaten kürzen weiter wo es geht oder schicken eben durch einen harten cut banken/fonds in die pleite
15) massiver aufwand für radikal rechte bzw radikal linke parteien
16) polit-establishment nicht in der lage die situation zu handeln
17) unruhen in ganz europa, banken brennen, ein paar politiker und banker werden ins jenseits geschickt
18) staaten werden polizei militär gegen die eigene bevölkerung einsetzen
19) renationalisierung setzt sich politisch durch
20)staaten erklären staatsbankrott und getrieben durch 90% besitzlose kommts zur enteignung bzw verstaatlichung aller relevanten vermögenswerte, reverstaatlichung gesamter energie und telkosektor, komplettverstaatlichung banken- versicherungswesen etc.
ist sicher nicht vollständig und in manchen punkten vielleicht zu spekulativ, aber so könnts laufenFreitag um 22:15 · Gefällt mir
Rudi Fußi dh für anleger: auf inflation und rohstoffe setzen und so ziemlich alle banken shortenFreitag um 22:19 · Gefällt mir
Andreas Woelfl Im Wahlkampf 2002 hattest du doch ein sehr liberales Programm; irre ich mich da jetzt, oder bist du erst später von liberal nach Links außen gewechselt?vor 23 Stunden · Gefällt mir
Rudi Fußi Nein. du irrst ueberhaupt nicht. Ich war zutiefst davon ueberzeugt dass im liberalismus das werkzeug zur loesung unserer probleme zu finden sein wuerde. Ich habe mich geirrt. Das wirtschaftssystem ist ja voellig pervers. Waehrend in der realwirtschaft alles ueberreguliert ist gibt es in der virtuellen finanzwirtschaft keinerlei regulatorien. Ein staat ist als ein- und ausgabenrechner nach betriebswirtschaftlichen kriterien zu fuehren und hat fuer gerechtigkeit und freiheit zu sorgen. Sowohl was die vermoegenden betrifft als auch fuer den rest. Ist es gerecht dass 3 menschen gleich viel in das pensionssystem einzahlen, 45 jahre arbeiten und ihre pensionshoehe um bis zu 1000pm divergiert bloss weil der eine arbeiter, der andere angestellter und der dritte beamter ist? Nein. Und ich denke nicht dass ein kuerzen aller pensionen auf die maximalhoehe der asvg-pension in der spoe zustimmung faende. Noetig waere das ohne zweifel.vor 21 Stunden · Gefällt mir
Andreas Woelfl Beim pensionssystem Feb ich dir recht. Sv-höchstbemessungsgrundlage abschaffen und pensionszahlungen die max 100% voneinander abweichen (Existenzminimum mal 2 = höchstpension)
Um den bogen zum Thema Wertpapier-kest zurückzuspannen: wie wäre es dann mit einem komplett kest-frei gestellten pensionskonto das jeder eröffnen und optimalerweise unbegrenzt befüllen darf; bei entnahme - außer für privatpensionszwecke - fällt aber eine "Entnahme-kest" auf die volle Entnahme und nicht bloß auf Gewinne an --- Einzahlungen auf das kestfrei Depot machenalso nur Sinn wenn die Vermögenswerte bis zur Pension gesperrt bleibenvor 20 Stunden · Gefällt mir
Markus Fichtinger Es rückt hier nicht die IV aus, sondern nur der Steuerzahler Fichtinger.
Und die Fiktion des neoliberalen Zeitalters kann ich nicht mehr hören. Die Staatsquote ist in den letzten 40 Jahren in allen Industriestaaten massiv gestiegen, in Ö überproportional. Pro Jahr werden zig tausende Seiten an neuen Gesetzen und Regulierungen in der EU und in Ö produziert. Nur weil sich der Staat (zum Teil) aus der Produktion von Wirtschaftsgütern zurück gezogen hat, ist das nicht "neoliberal", sondern der einzig sinnvolle Weg. Die großen und dauerhaften Probleme gibt es nicht dort, wo der Wettbewerb funktioniert, sondern wo er verhindert wird. Schlechte Unternehmen gehen unten (wenn sie nicht durch staatlichen Eingriff gerettet werden), aber die "schlechten" Strukturen in der öffentlichen Verwaltung, den Sozialversicherungen, den ÖBB, den Schulen, den Universitäten etc.,etc. werden nicht geändert, sondern nur seit Jahrzehnten zu Tode diskutiert oder mit mehr Steuergeldern zugeschüttet, um ja nichts ändern zu müssen. Wir müssen die Realität erkennen, und nicht über Fiktionen philosophieren. Aber das ist das Hauptproblem einer Politik, die mittlerweile ihre eigene Propaganda glaubt. Und auf die Leute wie Fußi herein fallen. Hätte es nur ein echtes neoliberales Zeitalter gegeben, unsere Welt hätte viele Probleme weniger.