, boerse-express
RZB-Börsenradio: Österreich-IPO in Frankfurt, gute Woche, gemischte Datenlage
"Am letzten Tag der Woche wurden von den Börsenteilnehmern Gewinne mitgenommen. Doch mit einem Minus wollte man beim Wiener ATX nicht aus dem Handel gehen. Deshalb schloss er bei 2732 Punkten mit einem Plus von 0,18 Prozent. Auf Wochensicht ergibt das ein Plus von 2,10 Prozent". Mit diesen Worten begann das RZB-Börsenradio am Freitag. Zu den Tagesgewinner zählten die Österreichische Post, Zumtobel und Vienna Insurance Group, auf der Verliererseite fanden sich Strabag, SBO und RHI.
Die Unternehmensmeldungen:
Der börsenotierte Feuerwehr-Konzern Rosenbauer konnte in den ersten neun Monaten sowohl umsatz- wie auch ergebnisseitig Steigerungen erzielen. Der Umsatz betrug in den ersten drei Quartalen 421,2 Mio. Euo und war damit um 12,5 % höher als in der Vorjahresperiode. Das EBIT lag mit 33,3 Mio. Euro um 22,4 % über dem Vergleichswert des Vorjahres (1-9/2009: 27,2 Mio).
IR-Managerin Gerda Königstorfer gegenüber dem RZB-Börsenradio zum Ausblick: "Beim Konzernumsatz wird erstmalig in der Geschichte von Rosenbauer die Erreichung der 600-Millionen-Euro-Grenze angestrebt. Beim EBIT gehen wir davon aus, erneut ein Rekordergebnis zu erzielen, wobei trotz des verschärften Wettbewerbs eine EBIT-Marge von mehr als 7,5 Prozent erwartet wird".
Der Ölkonzern OMV verkauft 56 Tankstellen in den deutschen Bundesländern Thüringen und Sachsen an die Orlen Deutschland GmbH, eine Tochter des polnischen Energiekonzerns PKN Orlen. Im April 2009 hatte das Bundeskartellamt den Verkauf von 59 OMV-Tankstellen in Thüringen und Sachsen - drei dieser Tankstellen sind mittlerweile geschlossen - an Total untersagt.
Die Lenzing AG lädt für den 10. Dezember 2010 zu einer ausserordentlichen Hauptversammlung nach Lenzing. Die Tagesordnung umfasst die Beschlussfassung über einen Aktiensplit im Verhältnis 1 zu 7 sowie über ein genehmigtes Kapital zur Ausgabe von neuen Aktien gegen Bar- oder Sacheinlage und ein bedingtes Kapital zur Ausgabe von Wandelschuldverschreibungen, jeweils auch unter Ausschluss der Bezugsrechte der Aktionäre.
Im internationalen Börsenrundblick geht das Börsenradio wie gewohnt auf die Performance der wichtigsten Märkte ein. Im Company-Block widmet man sich den Newsbringern des Tages, etwa Infineon (schneller Verkauf der Wireless Solutions?), K+S (Genehmigung für Abwässer), ACS (Kapitalmassnahme für Hochtief) und Autobank (erfolgreicher Börsestart der Österreicher in Frankfurt).
Autobank-Vorstand Martin Feith: "Der Gesellschaft fliessen aus der Transaktion brutto 4,7 Mio. Euro zu. Das sichert unser Wachstum ab. In Österreich gab es seit 2007 kein echtes IPO mehr, deshalb sind wir gerne nach Frankfurt gegangen", so Feith, der sich mit dem Börsegang sehr zufrieden zeigte.
Johannes Mattner, Analyst bei Raiffeisen Research mit einem Wochenrückblick: "In der abgelaufenen Woche wurde die ohnehin magere Datenlage innerhalb der Eurozone von den politischen Ereignissen rund um das ECOFIN Treffens sowie den Entwicklungen bezüglich Irland und Griechenland überschattet." Es sei vor allem um den Schutzschirm für Irland gegangen.
Datenseitig war die vergangene Woche ein Wechselbad überraschend schlechter und überraschend starker Daten: Während der Empire State Manufacturing Index (regionaler Vorlaufindikator für den ISM) gleich am Montag mit einem Rückgang um 27 auf -11,1 Punkte das stärkste Minus aller Zeiten vorlegte, übertraf der kräftige Anstieg des Philadelphia Fed Index um 20 auf 22,5 Punkte die Markterwartungen mehr als deutlich. Der Nettoeffekt kompensiert sich damit - was den ISM am 1. Dez. betrifft sind wir deshalb so schlau wie vorher. Die Einzelhandelsumsätze waren mit einem Plus von 1,2 % p.m. auf den ersten Blick sehr stark, wurden allerdings massgeblich durch Einmaleffekte getrieben (Automobilverkäufe und Baumarktumsätze). Die Immobiliendaten fielen dagegen sehr schwach aus: Wohnungsbaubeginne stürzten um 11,7 % p.m. ab und notieren damit knapp über ihrem historischen Tief. Schwach auch die Industrieproduktion - im Oktober nur 0,0 % p.m. Die Inflationsdaten gaben der Fed Rückendeckung: Die Steigerung der um Nahrungsmittel und Energie bereinigten Verbraucherpreise (Kernrate) fiel im Oktober mit 0,6 % p.a. so niedrig aus wie noch nie seit Erhebung der Statistik in 1957. Am Arbeitsmarkt lebt dafür die Hoffnung auf eine Stabilisierung - die Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung konnten mit einem minimalen Anstieg (+2 Tsd. auf 439 Tsd.) das etwas tiefere Niveau der letzten Wochen halten.
Mattner: "In Summe bilden die Daten damit recht gut ab, was uns in den kommenden Monaten erwartet: Eine Abfolge besserer und schlechterer Konjunkturdaten, die keine klare Richtung vorgeben (weder Absturz in neue Rezession, noch Beginn neuer Hochkonjunktur), was gut zu unseren moderaten BIP-Prognosen für die kommenden Quartale passt. Gleichzeitig bleibt die Inflationsrate weiterhin für die Fed unangenehm tief, was dafür sorgen dürfte, dass die Fed den Ankauf von Staatsanleihen nicht vorzeitig stoppt."
Hinweis: Dieser Beitrag erscheint in Kooperation mit der RZB. Reinhör-Link zu den kompletten Inhalten: http://www.rzb.at/boersenradio .
Das RZB-Börsenradio liefert Ihnen eine tägliche Zusammenfassung der Ereignisse an der Wiener Börse und den wichtigsten europäischen Börsenplätze. Der aktuelle Audio-Beitrag ist täglich nach Börseschluss, spätestens ab 19.00h, abrufbar.
Die Unternehmensmeldungen:
Der börsenotierte Feuerwehr-Konzern Rosenbauer konnte in den ersten neun Monaten sowohl umsatz- wie auch ergebnisseitig Steigerungen erzielen. Der Umsatz betrug in den ersten drei Quartalen 421,2 Mio. Euo und war damit um 12,5 % höher als in der Vorjahresperiode. Das EBIT lag mit 33,3 Mio. Euro um 22,4 % über dem Vergleichswert des Vorjahres (1-9/2009: 27,2 Mio).
IR-Managerin Gerda Königstorfer gegenüber dem RZB-Börsenradio zum Ausblick: "Beim Konzernumsatz wird erstmalig in der Geschichte von Rosenbauer die Erreichung der 600-Millionen-Euro-Grenze angestrebt. Beim EBIT gehen wir davon aus, erneut ein Rekordergebnis zu erzielen, wobei trotz des verschärften Wettbewerbs eine EBIT-Marge von mehr als 7,5 Prozent erwartet wird".
Der Ölkonzern OMV verkauft 56 Tankstellen in den deutschen Bundesländern Thüringen und Sachsen an die Orlen Deutschland GmbH, eine Tochter des polnischen Energiekonzerns PKN Orlen. Im April 2009 hatte das Bundeskartellamt den Verkauf von 59 OMV-Tankstellen in Thüringen und Sachsen - drei dieser Tankstellen sind mittlerweile geschlossen - an Total untersagt.
Die Lenzing AG lädt für den 10. Dezember 2010 zu einer ausserordentlichen Hauptversammlung nach Lenzing. Die Tagesordnung umfasst die Beschlussfassung über einen Aktiensplit im Verhältnis 1 zu 7 sowie über ein genehmigtes Kapital zur Ausgabe von neuen Aktien gegen Bar- oder Sacheinlage und ein bedingtes Kapital zur Ausgabe von Wandelschuldverschreibungen, jeweils auch unter Ausschluss der Bezugsrechte der Aktionäre.
Im internationalen Börsenrundblick geht das Börsenradio wie gewohnt auf die Performance der wichtigsten Märkte ein. Im Company-Block widmet man sich den Newsbringern des Tages, etwa Infineon (schneller Verkauf der Wireless Solutions?), K+S (Genehmigung für Abwässer), ACS (Kapitalmassnahme für Hochtief) und Autobank (erfolgreicher Börsestart der Österreicher in Frankfurt).
Autobank-Vorstand Martin Feith: "Der Gesellschaft fliessen aus der Transaktion brutto 4,7 Mio. Euro zu. Das sichert unser Wachstum ab. In Österreich gab es seit 2007 kein echtes IPO mehr, deshalb sind wir gerne nach Frankfurt gegangen", so Feith, der sich mit dem Börsegang sehr zufrieden zeigte.
Johannes Mattner, Analyst bei Raiffeisen Research mit einem Wochenrückblick: "In der abgelaufenen Woche wurde die ohnehin magere Datenlage innerhalb der Eurozone von den politischen Ereignissen rund um das ECOFIN Treffens sowie den Entwicklungen bezüglich Irland und Griechenland überschattet." Es sei vor allem um den Schutzschirm für Irland gegangen.
Datenseitig war die vergangene Woche ein Wechselbad überraschend schlechter und überraschend starker Daten: Während der Empire State Manufacturing Index (regionaler Vorlaufindikator für den ISM) gleich am Montag mit einem Rückgang um 27 auf -11,1 Punkte das stärkste Minus aller Zeiten vorlegte, übertraf der kräftige Anstieg des Philadelphia Fed Index um 20 auf 22,5 Punkte die Markterwartungen mehr als deutlich. Der Nettoeffekt kompensiert sich damit - was den ISM am 1. Dez. betrifft sind wir deshalb so schlau wie vorher. Die Einzelhandelsumsätze waren mit einem Plus von 1,2 % p.m. auf den ersten Blick sehr stark, wurden allerdings massgeblich durch Einmaleffekte getrieben (Automobilverkäufe und Baumarktumsätze). Die Immobiliendaten fielen dagegen sehr schwach aus: Wohnungsbaubeginne stürzten um 11,7 % p.m. ab und notieren damit knapp über ihrem historischen Tief. Schwach auch die Industrieproduktion - im Oktober nur 0,0 % p.m. Die Inflationsdaten gaben der Fed Rückendeckung: Die Steigerung der um Nahrungsmittel und Energie bereinigten Verbraucherpreise (Kernrate) fiel im Oktober mit 0,6 % p.a. so niedrig aus wie noch nie seit Erhebung der Statistik in 1957. Am Arbeitsmarkt lebt dafür die Hoffnung auf eine Stabilisierung - die Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung konnten mit einem minimalen Anstieg (+2 Tsd. auf 439 Tsd.) das etwas tiefere Niveau der letzten Wochen halten.
Mattner: "In Summe bilden die Daten damit recht gut ab, was uns in den kommenden Monaten erwartet: Eine Abfolge besserer und schlechterer Konjunkturdaten, die keine klare Richtung vorgeben (weder Absturz in neue Rezession, noch Beginn neuer Hochkonjunktur), was gut zu unseren moderaten BIP-Prognosen für die kommenden Quartale passt. Gleichzeitig bleibt die Inflationsrate weiterhin für die Fed unangenehm tief, was dafür sorgen dürfte, dass die Fed den Ankauf von Staatsanleihen nicht vorzeitig stoppt."
Hinweis: Dieser Beitrag erscheint in Kooperation mit der RZB. Reinhör-Link zu den kompletten Inhalten: http://www.rzb.at/boersenradio .
Das RZB-Börsenradio liefert Ihnen eine tägliche Zusammenfassung der Ereignisse an der Wiener Börse und den wichtigsten europäischen Börsenplätze. Der aktuelle Audio-Beitrag ist täglich nach Börseschluss, spätestens ab 19.00h, abrufbar.