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Hohla: Tageskommentar Devisen und Zinsen

Devisen

EUR/USD: Vertrauen ist alles

Das Vertrauen in Irland nimmt von Tag zu Tag ab. Der Finanzbedarf für Irland wird auf 48 Mrd. Euro geschätzt. Selbst beim G20-Treffen wurde über eine mögliche Insolvenz Irlands diskutiert. Die Vertrauenskrise ist nun offizeill zurück. Der Euro verliert gegenüber den wichtigsten Währungen wie USD, GBP, CHF und JPY. EUR/USD fiel unter die wichtige Unterstützung bei 1,3700. Das Low lag in der Nacht bei 1,3590. Charttechnisch kann die Reise nun bis auf 1,3200 weitergehen. Interessant werden heute die BIP Daten aus der EU. Bekommen die Pessimisten Recht, erhält der EUR/USD Abwärtstrend eine zusätzliche Bestätigung. Wir erwarten heute Kurse zwischen 1,3550 und 1,3650.

EUR/CHF unter 1,3300

Die Schweiz gilt als sicherer Hafen. Im Zuge der wieder aufkommenden Vertrauenskrise ist der Franken stark gefragt. EUR/CHF ist mit 1,33 auf einem kritischen Level. Wird dieser Punkt unterschritten, steigt die Wahrscheinlichkeit weiterer Korrekturen auf 1,3100. Im Extremfall sind auch Kurse unter 1,30 denkbar. Heute rechnen wir mit Kursen zwischen 1,3330 bis 1,3250.

Zentral- und Osteuropa

Ungarn im Fokus

Politische Unsicherheit ist Gift für eine Währung. Der Streit zwischen Ministerpräsident Viktor Orban und Zentralbankchef Simor über die Wirtschaftspolitik schwächt den ungarischen Forint. Orban kämpft für eine Einkommenssteuer-Senkung um den Konsum zu stärken. Dadurch erhofft man sich ein Wachstum von 5% bis 2013. Das Haushaltsdefizit sollte damit wieder unter die angepeilte Marke von 3% rutschen. Die Notenbank vertritt das Gegenteil und fordert Reformen um die Staatsausgaben zu reduzieren. Die geplante Verlängerung der Sondersteuer für Banken über 2012 hinaus tat ihr übriges. EUR/HUF klettertet bis auf 277,55. Kommt es nicht bald zu einer einheitlichen Linie in der ungarischen Politik, besteht bei EUR/HUF Potenzial bis auf 285. Wir erwarten heute Anstiege bei EUR/HUF bis auf 278.

Zinsen

EU-BIP Daten stehen heute im Fokus

Auf europäischer Ebene wird das BIP-Wachstum heute aller Voraussicht nach deutlich schwächer ausfallen als im Vormonat (1,90 Prozent zum Vorjahr). Spanien beispielsweise hat bekanntgegeben, dass das ohnehin schwache Wachstum aus dem ersten Halbjahr bereits wieder zum Erliegen gekommen ist. Die langfristigen Zinssätze notieren indes knapp unter 2,80 Prozent.