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Europas Börsen etwas schwächer erwartet

Nach uneinheitlichen Vorgaben von den Übersee-Märkten dürften die europäischen Indizes etwas schwächer in die neue Woche starten. Der Future auf den EuroStoxx-50 lag gegen 8.25 Uhr um 0,25 Prozent im Minus und der jener auf den Londoner FTSE-100 notierte knapp 0,2 Prozent im roten Bereich.

Auch der deutsche DAX dürfte zu Wochenbeginn von seinem Jahreshoch zurücksetzen. Gegen 8.15 Uhr stand der X-Dax als außerbörslicher Indikator für den Leitindex 0,42 Prozent tiefer bei 6.464 Punkten. Die Vorwoche hatte das Kursbarometer mit einem Zuwachs von 3,19 Prozent abgeschlossen und am Freitag mit 6.512 Punkten den höchsten Stand seit seit dem Zusammenbruch der US-Bank Lehman Brothers im September 2008 erreicht.

Gemischte Vorgaben dürften nach der jüngsten Kursrally Gelegenheit für eine Verschnaufpause geben. An der Wall Street war der ebenfalls auf Rekordniveau befindliche Dow Jones (DJIA) am Freitag nach einer starken Eröffnung letztlich mit leichten Verlusten ins Wochenende gegangen. Der Future auf den US-Leitindex sank seit dem Xetra-Schluss um 0,59 Prozent. In Tokio notierte der Nikkei-225-Index ebenfalls im Minus. Insgesamt trauen Experten dem Dax allerdings eine Fortsetzung der Rekordjagd zu. Mit den jüngsten neuen Höchstständen habe er sich zusätzliches Aufwärtspotenzial eröffnet.

Zuletzt von Übernahmefantasien auf den höchsten Stand seit November 2007 getriebene Papiere von Demag Cranes AG dürften am Montag einen deutlichen Dämpfer erhalten. Händler verwiesen auf Medienberichte, wonach die Wettbewerber Terex und Konecranes wegen des hohen Aktienkurses des Kranherstellers derzeit nicht an feindlichen Übernahmeofferten arbeiten.

Daimler-Aktien könnten dagegen von einem Bericht des US-Magazins "Barron's" profitieren. Darin hieß es, die in den USA gelisteten Aktien könnten dank der anhaltend starken Nachfrage aus China auf 75 US-Dollar und höher steigen. Am Freitag notierten die Papiere zuletzt bei 66,850 Dollar.

Commerzbank-Aktien sollten nach einem Bericht der "WirtschaftsWoche" ebenfalls im Auge behalten werden. Das Magazin berichtet aus Bankchef Martin Blessing nahe stehenden Kreisen, dass die Commerzbank erst im kommenden Jahr am Kapitalmarkt aktiv werden wolle. "Bei einer Kapitalerhöhung wären dann bis zu zehn Milliarden Euro drin", wird ein Banker zitiert. Damit könne ein erheblicher Teil der Staatshilfen zurückgezahlt werden.

Auch die Papiere des Baukonzern Hochtief dürften nach zahlreichen Medienberichten einen Blick wert sein. So berichtete unter anderem die "Börsen-Zeitung", dass der spanische Konkurrent bei seinem außerordentlichen Aktionärstreffen in vier Wochen wohl die Zustimmung für die Übernahme des deutschen Konzerns bekommen wird. Aktionäre, die etwa 60 Prozent von ACS Kapital darstellen, unterstützen den Schritt. Das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" berichtete, die deutsche Bundesregierung prüfe derzeit, das deutsche Übernahmegesetz zu ändern, und die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" schrieb, der deutsche Hochtief-Konkurrent Bilfinger Berger werde nicht als "Weißer Ritter" in den Kampf einsteigen. Ein Händler rechnete allerdings nicht damit, dass die verschiedenen Nachrichten den Hochtief-Kurs besonders deutlich beeinflussen werden.