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Börsen in Europa am Mittag: Leichte Gewinne, Barclays auf Talfahrt

Zürich (aktiencheck.de AG) - Die europäischen Börsen tendieren zur Tagesmitte hin etwas fester. Der Dow Jones EURO STOXX 50 liegt inzwischen mit 0,26 Prozent vorne bei 2.955,06 Punkten. Der auch britische und schweizerische Titel umfassende Dow Jones STOXX 50 gewinnt 0,19 Prozent auf 2.519,59 Zähler. Für den in Paris berechneten EURONEXT 100 geht es ebenfalls um 0,19 Prozent nach oben auf 681,91 Indexpunkte. Auch die europäischen Länderbörsen melden Zuwächse.

Die Wall Street dürfte am Nachmittag etwas fester eröffnen. Aktuell gewinnen der Dow Jones Future 0,04 Prozent, der S&P 500 Future 0,19 Prozent und der NASDAQ 100 Future 0,74 Prozent. Am Vorabend hat der Computer- und iPhone-Hersteller Apple mit einem Rekordquartal für Freudensprünge bei den Anlegern gesorgt. Zudem kamen die Ergebnisse des Halbleiterherstellers Texas Instruments gut an. Wie heute bekannt wurde, hat der Chemiekonzern DuPont die Gewinnerwartungen klar übertroffen. Die Umsatzentwicklung indes hat enttäuscht. Der Pharmariese Pfizer hat sein Ergebnis im abgelaufenen Quartal steigern und die Prognosen schlagen können. Unerwartet starke Zahlen kamen auch von Caterpillar. Unterdessen hat die Bank of New York Mellon im dritten Quartal einen milliardenschweren Verlust erlitten. Auf bereinigter Basis wurde jedoch ein Gewinn erzielt und die Konsensschätzung geschlagen. Für Aufsehen dürften heute insbesondere noch die Ergebnisse von Lexmark, Coca-Cola, UAL, United Technologies und Yahoo sorgen. Auf der Konjunkturseite stehen in den USA die Erzeugerpreise sowie die Wohnbaubeginne- und genehmigungen auf der Agenda.

Barclays knicken in London im FTSE 100 um knapp 5 Prozent ein, nachdem die in Katar ansässige Investmentgesellschaft Qatar Holding LLC den Verkauf von Aktien der britischen Großbank angekündigt hat. Die Investmentgesellschaft werde insgesamt rund 379 Millionen Anteilsscheine veräußern. Ahmad Al-Sayed, CEO und Chairman der Qatar Holding LLC, verwies auf portfoliotechnische Maßnahmen. Man werde weiterhin als langfristig orientierter strategischer Investor bei Barclays investiert bleiben. Im Zuge der Transaktion geht man von einem Gesamtverkaufserlös in Höhe von 750 Mio. Britischen Pfund (GBP) aus. Lloyds geben daneben ein halbes Prozent ab. Das Finanzinstitut hat sich von einigen nicht zum Kerngeschäft gehörenden Aktivitäten getrennt. Demnach habe man sich mit der Rathbone Brothers plc über den Verkauf von insgesamt drei Privatkunden-Portfolien aus den Bereichen Bank of Scotland Portfolio Management Service (PMS) und Lloyds TSB Private Banking Limited (LTPB) geeinigt. Sollte der Transfer reibungslos über die Bühne gehen und sich alle Privatkunden für einen Wechsel zu Rathbone Brothers entscheiden, würde Lloyds im Zuge der Transaktion 35,4 Mio. GBP erhalten.

Adecco fallen im Schweizer SMI um gut 4 Prozent zurück. Der Zeitarbeitsspezialist wird den US-Personaldienstleister MPS Group für 782 Mio. Euro übernehmen. Ferner wurde die Ausgabe einer Wandelanleihe über 900 Mio. Schweizer Franken (CHF) angekündigt. Durch die Übernahme stärke Adecco seine Position in den Regionen USA & Kanada sowie Großbritannien deutlich. Actelion verlieren daneben gut 3 Prozent. Das Pharmaunternehmen konnte seinen Umsatz in den ersten neun Monaten des laufenden Fiskaljahres um 22 Prozent auf 1,30 Mrd. CHF steigern. Beim Nettogewinn wurde ein Anstieg auf 326,9 Mio. CHF verbucht, nach 227,4 Mio. CHF im Vorjahreszeitraum. Für das Gesamtjahr geht der Konzern von einer weiterhin starken operativen Entwicklung aus und erwartet ein Ergebnis am oberen Rand der zuletzt nach oben revidierten Gewinnprognose. Etwas fester präsentieren sich Novartis, nachdem der Pharmakonzern positive Studiendaten für das Medikament ACZ885 veröffentlicht hat. Kühne + Nagel legen im SLI 1,5 Prozent zu. Das Logistikunternehmen hat in den ersten neun Monaten einen Ergebnisrückgang ausweisen müssen. Der Umsatz lag bei 12,80 Mrd. CHF, nach 16,31 Mrd. CHF im Vorjahreszeitraum. Beim Nettoergebnis stand ein Rückgang auf 387 Mio. CHF zu Buche, nachdem der Konzern im Vorjahreszeitraum einen Nettogewinn von 452 Mio. CHF verzeichnet hatte.

Die im AEX gelistete Aktie des Einzelhandelskonzerns Ahold sackt um über 3 Prozent ab. Zuvor hat das Unternehmen sein Trading Statement für das dritte Quartal veröffentlicht. Den Angaben zufolge belief sich der Konzernumsatz wie von Analysten erwartet auf 6,04 Mrd. Euro, was einem Wachstum von 4,3 Prozent zum Vorjahr entspricht. Auf Basis konstanter Währungen lag das Umsatzplus bei 2,6 Prozent.

Der schwedische Maschinenbaukonzern SKF hatte im dritten Quartal unter deutlich rückläufigen Umsatzerlösen zu leiden und musste einen Ergebnisrückgang hinnehmen. Die Erlöse sanken auf 13,32 Mrd. Schwedische Kronen (SEK), nach 15,38 Mrd. SEK im Vorjahreszeitraum. Unter dem Strich wurde ein Nettogewinn von 483 Mio. SEK ausgewiesen, nach 1,26 Mrd. SEK im Vorjahresquartal. Der Titel verliert im OMX Nordic 40 knapp 3 Prozent.

Dagegen preschen Yara in Oslo um über 3 Prozent vor. Wie der norwegische Düngemittelhersteller mitteilte, musste er im dritten Quartal einen deutlichen Gewinnrückgang ausweisen. Der Umsatz lag mit 14,38 Mrd. Norwegischen Kronen (NOK) spürbar unter dem Vorjahreswert von 25,00 Mrd. NOK. Der Nettogewinn nach Anteilen Dritter verringerte sich auf 349 Mio. NOK, nach 3,18 Mrd. NOK im Vorjahreszeitraum.

Dow Jones EURO STOXX 50: 2.955,06 (+0,26 Prozent) Dow Jones STOXX 50: 2.519,59 (+0,19 Prozent) EURONEXT 100: 681,91 (+0,19 Prozent) FTSE 100 (London): 5.292,97 (+0,22 Prozent) CAC40 (Paris): 3.904,93 (+0,32 Prozent) MIB (Mailand): 24.476,44 (+0,21 Prozent) IBEX 35 (Madrid): 11.905,40 (+0,17 Prozent) SMI (Zürich): 6.459,39 (+0,36 Prozent) ATX (Wien): 2.768,25 (+1,04 Prozent) (20.10.2009/ac/n/m)