, finanzen.net

Börsen in Europa am Morgen: Verluste, Barclays unter Beschuss

Zürich (aktiencheck.de AG) - Die europäischen Börsen sind mit Aufschlägen in den Tag gestartet. Inzwischen dominieren aber Gewinnmitnahmen. Der Dow Jones EURO STOXX 50 gibt aktuell 0,38 Prozent ab auf 2.936,09 Punkte. Der auch britische und schweizerische Titel umfassende Dow Jones STOXX 50 büßt daneben 0,32 Prozent ein auf 2.506,56 Zähler. Der in Paris berechnete EURONEXT 100 verliert 0,37 Prozent auf 678,07 Indexpunkte. An den europäischen Länderbörsen haben mit Ausnahme von Wien ebenfalls die Bären die Oberhand.

Die US-Börsen haben am Vorabend deutlich fester geschlossen. Im Vergleich zum Handelsschluss in Europa ergaben sich jedoch keine größeren Veränderungen mehr. Nach Börsenschluss hat der Computer- und iPhone-Hersteller Apple mit einem Rekordquartal alle Erwartungen geschlagen. Der Konzern konnte seinen Nettogewinn um 47 Prozent auf knapp 1,7 Mrd. Dollar steigern. Daneben hat auch der Halbleiterhersteller Texas Instruments mit besser als prognostizierten Zahlen aufgetrumpft. In Japan und China waren heute ebenfalls Gewinne auszumachen. Am Nachmittag werden in den USA die Erzeugerpreise und die Wohnbaubeginne- und genehmigungen erwartet. Zahlen kommen mitunter von der Bank of New York Mellon, Biogen Idec, Caterpillar, DuPont, Lexmark, Pfizer, Coca-Cola, UAL, United Technologies und Yahoo.

Barclays sacken in London im FTSE 100 um fast 5 Prozent ab. Zuvor hat die in Katar ansässige Investmentgesellschaft Qatar Holding LLC den Verkauf von Aktien der britischen Großbank angekündigt. Wie aus der Pressemitteilung hervorgeht, werde die Investmentgesellschaft insgesamt rund 379 Millionen Anteilsscheine veräußern. Ahmad Al-Sayed, CEO und Chairman der Qatar Holding LLC, begründete den geplanten Verkauf mit portfoliotechnischen Maßnahmen. Man werde weiterhin als langfristig orientierter strategischer Investor bei Barclays investiert bleiben. Im Zuge der Transaktion geht man von einem Gesamtverkaufserlös in Höhe von 750 Mio. Britischen Pfund (GBP) aus. Leicht rote Vorzeichen prägen das Bild bei Lloyds. Das Geldhaus hat sich von einigen nicht zum Kerngeschäft gehörenden Aktivitäten getrennt. Demnach habe man sich mit der Rathbone Brothers plc über den Verkauf von insgesamt drei Privatkunden-Portfolien aus den Bereichen Bank of Scotland Portfolio Management Service (PMS) und Lloyds TSB Private Banking Limited (LTPB) geeinigt. Sollte der Transfer reibungslos über die Bühne gehen und sich alle Privatkunden für einen Wechsel zu Rathbone Brothers entscheiden, würde Lloyds im Zuge der Transaktion 35,4 Mio. GBP erhalten.

Der schweizerische Zeitarbeitsspezialist Adecco gab bekannt, dass er den US-Personaldienstleister MPS Group für 782 Mio. Euro übernehmen wird. Zudem wurde die Ausgabe einer Wandelanleihe über 900 Mio. Schweizer Franken (CHF) angekündigt. Durch die Übernahme stärke Adecco seine Position in den Regionen USA & Kanada sowie Großbritannien deutlich. Adecco sacken im SMI als Schlusslicht um 3,6 Prozent ab. Daneben geben Actelion 2,3 Prozent ab. Das Pharmaunternehmen konnte seinen Umsatz in den ersten neun Monaten des laufenden Fiskaljahres um 22 Prozent auf 1,30 Mrd. CHF steigern. Beim Nettogewinn wurde ein Anstieg auf 326,9 Mio. CHF verbucht, nach 227,4 Mio. CHF im Vorjahreszeitraum. Für das Gesamtjahr geht Actelion von einer weiterhin starken operativen Entwicklung aus und erwartet ein Ergebnis am oberen Rand der zuletzt nach oben revidierten Gewinnprognose. Kühne + Nagel gewinnen im SLI ein halbes Prozent. Das Logistikunternehmen musste in den ersten neun Monaten einen Ergebnisrückgang ausweisen. Der Umsatz lag bei 12,80 Mrd. CHF, nach 16,31 Mrd. CHF im Vorjahreszeitraum. Beim Nettoergebnis stand ein Rückgang auf 387 Mio. CHF zu Buche, nachdem der Konzern im Vorjahreszeitraum einen Nettogewinn von 452 Mio. CHF verzeichnet hatte.

Der niederländische Einzelhandelskonzern Ahold hat sein Trading Statement für das dritte Quartal veröffentlicht. Den Angaben zufolge belief sich der Konzernumsatz wie von Analysten erwartet auf 6,04 Mrd. Euro, was einem Wachstum von 4,3 Prozent zum Vorjahr entspricht. Auf Basis konstanter Währungen lag das Umsatzplus bei 2,6 Prozent. Die im AEX gelistete Aktie verliert fast 3 Prozent.

Der schwedische Maschinenbaukonzern SKF hatte im dritten Quartal unter deutlich rückläufigen Umsatzerlösen zu leiden und musste einen Ergebnisrückgang hinnehmen. Die Erlöse verringerten sich auf 13,32 Mrd. Schwedische Kronen (SEK), nach 15,38 Mrd. SEK im Vorjahreszeitraum. Unter dem Strich wurde ein Nettogewinn von 483 Mio. SEK verbucht, nach 1,26 Mrd. SEK im Vorjahresquartal. Der Wert gibt im OMX Nordic 40 fast 3 Prozent ab.

Yara legen in Oslo rund 1 Prozent zu. Wie der norwegische Düngemittelhersteller erklärte, musste er im dritten Quartal einen deutlichen Gewinnrückgang ausweisen. Der Umsatz lag mit 14,38 Mrd. Norwegischen Kronen (NOK) deutlich unter dem Vorjahreswert von 25,00 Mrd. NOK. Der Nettogewinn nach Anteilen Dritter verringerte sich auf 349 Mio. NOK, nach 3,18 Mrd. NOK im Vorjahreszeitraum.

Dow Jones EURO STOXX 50: 2.936,09 (-0,38 Prozent) Dow Jones STOXX 50: 2.506,56 (-0,32 Prozent) EURONEXT 100: 678,07 (-0,37 Prozent) FTSE 100 (London): 5.262,90 (-0,35 Prozent) CAC40 (Paris): 3.877,46 (-0,38 Prozent) MIB (Mailand): 24.308,45 (-0,48 Prozent) IBEX 35 (Madrid): 11.868,50 (-0,14 Prozent) SMI (Zürich): 6.418,60 (-0,28 Prozent) ATX (Wien): 2.746,97 (+0,26 Prozent) (20.10.2009/ac/n/m)