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Börsen in Europa Schluss: Ordentliche Zugewinne, Barclays mit Rückenwind

Zürich (aktiencheck.de AG) - Die europäischen Börsen konnten mit ordentlichen Aufschlägen aus dem Handel gehen. Der Dow Jones EURO STOXX 50 rückte zuletzt um 1,86 Prozent vor auf 2.947,41 Punkte. Der auch britische und schweizerische Titel umfassende Dow Jones STOXX 50 gewann 1,87 Prozent auf 2.514,71 Zähler. Der in Paris berechnete EURONEXT 100 kletterte daneben um 1,61 Prozent auf 680,59 Indexpunkte. An den europäischen Länderbörsen hatten ebenfalls die Bullen die Oberhand.

Barclays legten im FTSE 100 in London 2,6 Prozent zu. Die Großbank befindet sich einem Medienbericht zufolge beim Konzernergebnis auf Rekordkurs und will nach längerer Pause wieder Rekord-Boni an Händler und Manager ausschütten. Demnach dürfte Barclays im laufenden Fiskaljahr einen Gewinn von mehr als 10 Mrd. Britischen Pfund (GBP) einfahren. Auch andere Kreditinstitute dürften für das laufende Fiskaljahr dank der Erholung an den internationalen Finanzmärkten hohe Boni an Händler und Manager ausschütten. Mitunter plane demnach die Royal Bank of Scotland (-0,2 Prozent) in diesem Zusammenhang die Auszahlung von rund 4 Mrd. GBP. Das Kreditinstitut hatte im Zuge der Finanzkrise staatliche Hilfen in Anspruch nehmen müssen und befindet sich derzeit zu 70 Prozent in Staatsbesitz. Wie der Lebensversicherer Standard Life bekannt gab, wird David Nish zum 1. Januar 2010 die Nachfolge von Sir Sandy Crombie als CEO antreten. Wie der Konzern mitteilte, kam Nish am 1. November 2006 als Group Finance Director und als Director zu Standard Life. Standard Life gewannen 0,9 Prozent. Ordentliche Gewinne waren im Rohstoffsektor auszumachen. Unter anderem legten Fresnillo 3 Prozent, Anglo American 4,7 Prozent, Xstrata gut 4 Prozent und Vedanta 3,3 Prozent zu.

Renault gewannen im CAC40 in Paris knapp 3 hinzu. Presseangaben zufolge wird der Stuttgarter Autobauer Daimler in Kürze über eine Kooperation mit einem anderen Hersteller zum Bau von kleinen Modellen entscheiden. In einem Presseinterview wollte der Vorstandsvorsitzende Dieter Zetsche in Zusammenhang mit der geplanten Kleinwagen-Kooperation zwar die Namen Toyota und Renault nicht kommentieren, aber der Manager sei sich sicher, dass man relativ bald ein grundsätzliches Ja oder Nein als Antwort geben können. Peugeot gewannen etwas mehr als 3 Prozent. Vivendi legten 0,6 Prozent zu. Der US-Mischkonzern General Electric (GE) und der französische Medien- und Mobilfunkkonzern liegen Presseangaben zufolge rund 500 Mio. Dollar auseinander, was den Preis für den von Vivendi gehaltenen 20-prozentigen Minderheitsanteil an der GE-Tochter NBC Universal angeht. Der Minderheitsanteil von Vivendi an NBC sei Schlüsselelement in einer möglichen Transaktion, die dem größten US-Kabelnetzbetreiber Comcast die Kontrolle über NBC Universal geben könnte. Vivendi habe bereits angedeutet, dass man seinen NBC-Anteil dieses Jahr verkaufen würde, jedoch nicht unter dem Buchwert. Dieser liege zum 30. Juni bei 4,26 Mrd. Euro.

Papiere des Mischkonzerns ABB kletterten in Zürich im SMI 0,2 Prozent nach oben. ABB gab bekannt, dass das Ergebnis im dritten Quartal durch Rückstellungsänderung über 380 Mio. Dollar positiv beeinflusst wird. ABB gehe davon aus, dass deshalb im dritten Quartal ein Konzerngewinn von rund 1 Mrd. Dollar ausgewiesen werden könne. Novartis konnten 1,4 Prozent zulegen. Wie der Pharmakonzern erklärte, fordert die US-Gesundheitsbehörde FDA zusätzliche Informationen zu QAB149 (Indacaterol). Novartis hatte in den USA die Zulassung des Bronchodilators zur Behandlung von chronischer, obstruktiver Lungenerkrankung (COPD) beantragt. Titel des Nahrungsmittelkonzerns Nestlé gewannen nach einer positiven Studie der UBS 3,5 Prozent.

Nokia konnten im OMX Nordic 40 um 0,4 Prozent nach oben klettern. Einem Medienbericht zufolge suchen der Industriekonzern Siemens und der finnische Technologiekonzern vergeblich nach einem Käufer für das Netzwerk-Joint Venture Nokia Siemens Networks (NSN). Demnach hätten sich Siemens und Nokia in den vergangenen Monaten in der Finanzinvestorenbranche umgehört. Besonders attraktiv scheine NSN derzeit jedoch für Finanzinvestoren nicht zu sein. So habe das Joint Venture in diesem Jahr in jedem Quartal ein operatives Minus eingefahren. Unterdessen hat NSN einen weiteren Auftrag an Land gezogen. Demnach wurde man von dem in Usbekistan ansässigen Mobilfunkbetreiber Ucell mit der Erweiterung des Mobilfunknetzwerks beauftragt. Finanzielle Einzelheiten wurden nicht bekannt.

Am morgigen Dienstag wird unter anderem update software die Ergebnisse zum dritten Quartal 2009 publizieren. Des Weiteren wird PPR die Umsatzzahlen zum dritten Quartal veröffentlichen.

Dow Jones EURO STOXX 50: 2.947,41 (+1,86 Prozent) Dow Jones STOXX 50: 2.514,71 (+1,87 Prozent) EURONEXT 100: 680,59 (+1,61 Prozent) FTSE 100 (London): 5.281,54 (+1,12 Prozent) CAC40 (Paris): 3.892,36 (+1,69 Prozent) MIB (Mailand): 24.425,98 (+1,13 Prozent) IBEX 35 (Madrid): 11.885,30 (+1,79 Prozent) SMI (Zürich): 6.436,37 (+1,44 Prozent) ATX (Wien): 2.739,88 (+0,54 Prozent)
(19.10.2009/ac/n/m)