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Vermögensmanagement Euroswitch: Von Fallen und Blasen - Politik und Notenbanken nicht immer hilfreich

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Vermögensmanagement Euroswitch: Von Fallen und Blasen - Politik und

Notenbanken nicht immer hilfreich

01.06.2023 / 09:09 CET/CEST

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Von Fallen und Blasen - Politik und Notenbanken nicht immer hilfreich

In den USA streiten Demokraten und Republikaner unverändert über die

unausweichliche Ausweitung der Schuldenobergrenze, um einen Zahlungsausfall

des Landes zu verhindern. "Während auf oberster Ebene mit Präsident Biden

und dem Sprecher des Repräsentantenhauses McCarthy noch ein gewisser

Pragmatismus die Agenda bestimmt, verlieren sich die Parteisoldaten in

Sandkastenspielen auf Kindergartenniveau. Natürlich wird am Ende die

Schuldengrenze angehoben und das Schlimmste vermieden werden", so die

Einschätzung von Thomas Böckelmann, leitender Portfoliomanager bei der

Vermögensmanagement Euroswitch.

Es stimme aber zunehmend bedenklich, wie eine mehr und mehr ideologisch

geprägte Politik in den USA - aber auch vor allem in Europa -

realwirtschaftliche Risiken ignoriere oder sogar erst begründe. Laut

Experten sei dabei Investitionszurückhaltung im Unternehmenssektor nicht

selten eine unmittelbare Folge, welche langfristig zu weniger Innovationen

und weniger Wohlstand führen werde.

Während die Beruhigung der sich in den Vormonaten abzeichnenden Bankenkrise

und die G7-Erklärungen Anfang Mai für Entspannung sorgen, bleiben die

Notenbanken mit ihrer Zinspolitik ein Rätsel für die Märkte. Gemessen an den

einbrechenden volkswirtschaftlichen Frühindikatoren müssten die Notenbanken

eigentlich im Jahresverlauf wieder mit Zinssenkungen beginnen. Doch die

Inflation bleibt trotz ihres jüngsten Rückganges hartnäckig und erstmals

droht eine Preis-Lohn-Preis-Spirale im System. Bislang entscheiden sich die

Notenbanken in ihrem Trilemma zwischen Rezessionsabwehr, Inflationsabwehr

und Finanzstabilität weiter für den Kampf gegen die Inflation. Dies ist

volkswirtschaftlich angesichts der Erfahrungen der 70er und 80er Jahre

geboten, auch wenn die Kapitalmärkte scheinbar nicht an einen nachhaltig

restriktiven Kurs der Notenbanken glauben wollen und sogar Zinssenkungen in

diesem Jahr einpreisen. "Zumindest reflektieren die Zinsen am langen

Laufzeitende bei weitem nicht die gestiegenen Gefahren einer strukturell

höheren Inflation. Nach drei Jahrzehnten fallender Zinsen werden aktuelle

Niveaus sogar als sehr attraktiv gewertet, was deren weiteren Anstieg somit

begrenzt", sagt Böckelmann.

Im kurzfristigen Laufzeitbereich liegen die Zinsen in der Eurozone bei 3 %,

in den USA bei 5 % für risikolose Anlagen. Der Fondsmanager warnt: "In der

Folge sehen wir große Umschichtungen aus Bankeinlagen in Geldmarktanlagen,

was die Kreditvergabemöglichkeiten der Banken einschränkt. Gleichzeitig

sinkt angesichts gestiegener Zinsen auch z. B. für Immobilienfinanzierungen

die Nachfrage nach Krediten dramatisch, sodass die von den Notenbanken

gewünschte Bremswirkung unzweifelhaft eingetreten ist. Sollte es jedoch

infolge einer erneuten Vertrauenskrise zu dramatischeren Mittelabflüssen bei

den Bankeinlagen kommen, wäre auch eine Gefährdung der Kreditversorgung

nicht mehr auszuschließen."

Die aktuelle Entwicklung sei dabei typisch für eine Stagflation, in der eine

hohe Inflation auf eine Abschwächung der Wirtschaft trifft. "Insofern

fordern die Notenbanken auch Maßnahmen von der Politik, ohne dass diese

inflationär wirken. Das kann nur erfolgreich geschehen, indem politische

Maßnahmen nicht auf die Erhöhung der Nachfrage wie bei Sozialleistungen oder

Gehältern zielen, sondern auf die Erhöhung des Angebotes wie der

Investitionsförderung oder der Ausweitung Infrastruktur", ist Böckelmann

überzeugt.

Hier erkenne man auch den größten Unterschied zwischen den USA und Europa.

Während die USA mit dem sogenannten "Inflation Reduction Act" vor allem auf

Wirtschaftsförderung setzt (Ausweitung des Angebotes), etabliert Europa für

die Wirtschaft eine Ausweitung der Bürokratie (Taxonomie,

Lieferkettengesetz, Patentrechtsreform) und setzt ansonsten eher auf

Erträglichkeit der Inflation durch Umverteilung (Steuern,

Mindestlohnanhebung usw.).

"Europas Entscheidungen sind zwar nachvollziehbar, bedeuten aber einen

signifikanten Wettbewerbsnachteil für die heimische Wirtschaft im globalen

Wettbewerb. Wenn dann noch wie in Deutschland ideologisch getriebenes

planwirtschaftliches Gedankengut auf der Regierungsbank sitzt, ist die

Verlagerung von Investitionen wie Arbeitsplätzen in die USA und Asien die

logische Konsequenz", folgert der Experte.

Aber bei aller Kritik an Europa fällt auf, dass die Aktienmärkte teilweise

von Allzeithoch zu Allzeithoch jagen, selbst die langjährige Phase der

Underperformance zu den USA beendet ist. Wie passt das zusammen? Böckelmann

erklärt: "Es liegt vor allem daran, dass börsennotierte europäische

Unternehmen durchaus globale Champions sind. Französische

Luxusgüterhersteller hängen eher von China und deren Konsumenten ab,

deutsche DAX-Unternehmen erzielen 80 % ihrer Umsätze außerhalb Deutschlands.

Die gestiegenen Kurse reflektieren zum einen sich nach der Pandemie wieder

verbessernde Rahmenbedingungen in der Welt und zum anderen die relativ

attraktive Bewertung europäischer Aktien - durchschnittlich etwa 30 %

günstiger als US-Titel. Andererseits könnte man argumentieren, dass

europäische Aktien aufgrund einer gewissen dysfunktionalen Tendenz in Europa

zurecht einen Bewertungs-Malus gegenüber den USA erfahren, also eher eine

,Value-Trap', also ,Falle', für den Investor darstellen."

Und weiter: "Wir hingegen würden eher argumentieren, dass die US-Märkte zu

teuer sind. Viele Marktsegmente tragen Züge einer ,Blase', wie wir sie im

Jahr 2000 erlebt haben. Vor allem künstliche Intelligenz (KI) ist aktuell

Treiber einer Kaufeuphorie, die übertrieben anmutet. Da will natürlich jeder

dabei sein - wie damals beim Goldrausch. Nur hat man gelernt, dass nicht der

Goldschürfer der Gewinner ist, sondern der, der die Schaufeln produziert.

Und im Falle KI reden wir von Halbleitern und speziell der Aktie NVidia: Ein

Unternehmen, dessen Kurs einer Art Tesla-Effekt folgend die positiven

Erwartungen für eine ganze Industrie einpreist."

NVidia ist eine von sechs amerikanischen Technologiewerten, die über ihr

hohes Indexgewicht den US-amerikanischen sowie den Welt-Aktienmarkt treiben.

"Ohne die Werte Alphabet, Amazon, Apple, Meta, Microsoft und NVidia wäre der

US-Aktienmarkt 2023 bislang komplett leblos, was die Sorge vor einer

Übertreibung und Rückschlaggefahr nährt. Aber anders als im Jahr 2000 steigt

diesmal kein ganzes Marktsegment minderer Qualität. Diese sechs gehypte

Werte sind als qualitativ hochwertig einzustufen, da sie regelrechte

Cash-Maschinen und gering verschuldet mit einer globalen

Technologieführerschaft wie Preissetzungsmacht ausgestattet sind," weiß der

Portfoliomanager und warnt: "Das scheinbar Verrückte ist, dass hier die

,KI-Blase' und die angesichts der Marktunsicherheiten vorherrschende

Sehnsucht nach qualitativ hochwertigen, nahezu rezessionsfesten sicheren

Häfen zusammentreffen. Dazu kommen noch technische Effekte aufgrund des

jeweils hohen Indexgewichts und der damit verbundenen Vertretung in nahezu

jedem ETF." Auch wenn diese drei Säulen die Rallye tragen, mit einer

Korrektur müsse angesichts der hohen Bewertung vor allem bei ausbleibenden

Zinssenkungen gerechnet werden.

"Insofern fühlen wir uns komfortabel mit unserem Ansatz, unverändert weiter

auf Aktien zu setzen, diese aber auch jenseits der aktuellen Trends gezielt

in andere Themen zu streuen. So verlieren die Investoren die weltweit

erforderliche Versorgung mit Energie und Rohstoffen angesichts gegebener

Rezessionsgefahren aus den Augen: Sektoren, die sich historisch günstig

präsentieren. Und ohne Energie und Rohstoffe kann selbst der Highflyer

NVidia keine Halbleiter herstellen", so Böckelmann abschließend.

ENDE

Über Vermögensmanagement EuroSwitch! GmbH:

Die Vermögensmanagement Euroswitch verwaltet traditionelle und alternative

Investmentstrategien. Sie bietet diese Strategien in Form von

standardisierten und individuellen Managed-Accounts für das gesamte

Kapitalmarktspektrum - von Absolute Return über nachhaltige Kapitalanlagen

bis hin zur reinen Chancenorientierung. Darüber hinaus werden für das breite

Publikum vier Dachfonds in abgestuften Varianten von sehr risikoarm bis hin

zur reinen Aktienanlage geboten. Gegenwärtig verwaltet die Gesellschaft 150

Millionen Euro. Die Vermögensmanagement Euroswitch ist als

"Finanzportfolioverwalter" gemäß §15 WpIG von der Bundesanstalt für

Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) zugelassen und beaufsichtigt.

Bei Fragen oder für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an

Silke Tschorn

Dolphinvest Communications Ltd.

Telefon: +49 69 33 99 78 17

E-Mail: stschorn@dolphinvest.eu

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