ROUNDUP/Aktien Frankfurt Schluss: Dax geht über 16 000 Punkten die Puste aus
FRANKFURT (dpa-AFX) - Über der runden Marke von 16 000 Punkten ist
die Luft für den Dax derzeit zu dünn. Auch am
Dienstag lag der deutsche Leitindex zeitweise klar über dieser
Schwelle, ging letztlich aber mit einem Abschlag von 0,27 Prozent
auf 15 908,91 Punkte aus dem Handel. Der MDax der
mittelgroßen Unternehmen verlor 0,48 Prozent auf 26 795,41 Zähler.
Anleger warten ab, bis dem unlängst erzielten Kompromiss im
US-Schuldenstreit am Mittwoch auch der US-Kongress zustimmt. Dessen
Entscheidung ist noch nicht sicher. Bis zu einer endgültigen
Einigung bleibe die Volatilität am Markt wohl erhöht, schrieb
Analyst Pierre Veyret vom Broker ActivTrades. Es bleibe ein gewisses
Restrisiko, "denn nichts ist erledigt, bis es erledigt ist",
erläuterte Analyst Konstantin Oldenburger vom Handelshaus CMC
Markets.
Am deutschen Markt verhalf ein recht hohes Kursziel der Bank of
America (Bofa) für die Deutsche Post den Papieren des
Logistikers zu einem Kursplus von 1,5 Prozent, womit sie sich den
ersten Platz im Dax sicherten.
Eine geplante Allianz in Asien honorierten die Anleger von Daimler
Truck mit einem Plus von 0,5 Prozent. Der
Lkw-Hersteller will große Teile seines Asiengeschäfts mit dem
Konkurrenten Toyota zusammenlegen. Für Daimler Truck
sei dies ein weiterer Schritt in die richtige Richtung, hieß es von
der US-Bank JPMorgan.
Die positive Tendenz bei Halbleiter-Papieren seit dem in der
Vorwoche veröffentlichten starken Ausblick des US-Chipkonzerns
Nvidia setzte sich insgesamt fort. Infineon
gewannen 1,3 Prozent. Und der US-Konzern Nvidia
erreichte an diesem Dienstag an der New Yorker Börse erstmals einen
Börsenwert von über einer Billion US-Dollar.
Papiere aus dem Pharma- und Konsumsektor hatten im Dax das
Nachsehen. Fresenius SE lagen mit minus 2,7 Prozent
hinten. Beiersdorf sanken um 2,3 Prozent.
Die Titel von K+S setzten im MDax ihren Abwärtstrend
mit minus 6,9 Prozent fort. Ihr neues, negatives Konjunkturszenario
für 2024 beinhalte eine weitere rund 20-prozentige Senkung ihrer
Schätzungen für die Düngerpreise, schrieben die Branchenexperten der
US-Bank Morgan Stanley.
Kursgewinne von 2,7 Prozent verbuchten an der MDax-Spitze die Aktien
des Gewerbeimmobilien-Spezialisten Aroundtown nach
der Vorlage von Quartalszahlen.
Europaweit war die Stimmung gedämpft. Der EuroStoxx 50
gab um 0,66 Prozent auf 4291,58 Punkte nach. Noch
deutlicher im Minus schlossen der französische Cac 40
und der Londoner FTSE 100 . In New York hielten sich
die Anleger bei Standardwerten zurück, der Leitindex Dow Jones
Industrial stand zum europäischen Handelsschluss
moderat tiefer. An der Technologiebörse Nasdaq gab es Kursgewinne;
dort sind die Anleger wegen Nvidia weiterhin in Feierlaune.
Der Euro fiel zeitweise bei 1,0673 Dollar auf den
tiefsten Stand seit März, erholte sich dann und wurde zuletzt mit
1,0722 Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den
Referenzkurs auf 1,0744 (Montag: 1,0715) Dollar festgesetzt, der
Dollar kostete damit 0,9308 (0,9333) Euro.
Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite von 2,51 Prozent am Vortag auf
2,44 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,19
Prozent auf 125,43 Punkte. Der Bund-Future gewann
zuletzt 0,79 Prozent auf 135,26 Zähler./ajx/stw