ROUNDUP/Aktien Frankfurt Schluss: Luftholen nach Rekord - US-Schulden im Fokus
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax hat am Montag seinem
zuletzt guten Lauf etwas Tribut gezollt. An das vor dem Wochenende
erreichte Rekordhoch kam er erst einmal nicht mehr heran, der weiter
ungelöste US-Schuldenstreit erweist sich als Bremse. Zum
Handelsschluss sank der deutsche Leitindex um 0,32 Prozent auf 16
223,99 Punkte. Am Freitag hatte er mit 16 331 Punkten den bisher
höchsten Stand seiner Geschichte erklommen, war dann aber etwas
zurückgefallen. Der MDax der mittelgroßen Börsenwerte
verlor am Montag 0,20 Prozent auf 27 584,27 Punkte.
Im festgefahrenen Streit um eine Anhebung der Schuldenobergrenze in
den USA ist immer noch keine Einigung in Sicht. Für den späten
Montagnachmittag (Ortszeit) steht ein weiteres Spitzentreffen
zwischen US-Präsident Joe Biden und dem Verhandlungsführer der
oppositionellen Republikaner, Kevin McCarthy, auf dem Programm. Die
Zeit drängt: Anfang Juni droht ein Zahlungsausfall der US-Regierung,
falls sich Bidens Team bis dahin nicht mit den Republikanern im
Kongress auf eine Anhebung der Schuldenobergrenze verständigt.
Mache am Ende ein Scheitern der Gespräche im US-Schuldenstreit dem
Dax nicht noch einen Strich durch die Rechnung, dürfte der Handel an
diesem Montag nur eine Pause auf dem Weg zu weiteren Rekorden
gewesen sein, glaubt Analyst Konstantin Oldenburger vom Broker CMC
Markets. Die nur leichten Abschläge sprächen weiter für die
Überzeugung der Anleger, dass sich Demokraten und Republikaner in
jedem Fall einigen würden.
Unter den schwächsten Werten im Dax verloren Brenntag
1,4 Prozent. Die britische Bank Barclays hatte für die Aktien des
Chemikalienhändlers wegen einer im Branchenvergleich hohen Bewertung
den Daumen gesenkt und votiert nun mit "Underweight". Tagessieger im
Leitindex waren Commerzbank mit plus 2,4 Prozent.
Fraport gewannen an der MDax-Spitze drei Prozent. Der
Flughafenbetreiber hatte Aktienrückkäufe für ein
Mitarbeiter-Beteiligungsprogramm beschlossen. Auf ein Rekordhoch
stiegen die Titel von Gerresheimer , um mit plus 2,7
Prozent den Handel zu beenden. Die Experten der französischen
Investmentbank Kepler Cheuvreux trauen den Papieren des Herstellers
von Spezialverpackungen mit ihrem Kursziel von 119 Euro in ihrer
aktuellen Wiederaufnahme-Studie noch einiges zu.
Sehr schwach mit minus 6,2 Prozent präsentierten sich die Aktien des
Essenslieferdienstes Delivery Hero . Hier droht sich
nun das Chartbild weiter einzutrüben.
Abseits der wichtigen deutschen Aktienindizes sprangen die Anteile
von Borussia Dortmund auf den höchsten Stand seit
September 2021 und schlossen mit einem Gewinn von gut 16 Prozent.
Der Fußballverein hatte am zweitletzten Bundesliga-Spieltag den
Rekordmeister Bayern München in der Tabelle überholt und hat nun
beste Karten für die Meisterschaft. Mit dem Kursgewinn an diesem
Montag habe die Börse die Meisterschaft des BVB bereits eingepreist,
schrieb Experte Daniel Saurenz von Feingold Research.
An Europas Börsen gab der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50
um 0,22 Prozent auf 4385,63 Zähler nach. Auch in
Paris ging es moderat nach unten, der Handelsplatz in London indes
schloss etwas höher. In den USA gab der Dow Jones Industrial
zum Börsenschluss in Europa etwas nach, während die
Technologiebörse Nasdaq moderaten Zuwachs verbuchte.
Der Euro kostete zuletzt 1,0803 US-Dollar. Die
Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Nachmittag
auf 1,0822 (Freitag: 1,0808) Dollar festgesetzt, der Dollar kostete
damit 0,9240 (0,9252) Euro.
Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite von 2,47 Prozent am Freitag
auf 2,43 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,10
Prozent auf 125,75 Punkte. Der Bund-Future notierte
unverändert 134,00 Zählern./ajx/men