, APA

Wiener Börse (Nachmittag) - ATX verliert 0,67 Prozent / Stimmung der Anleger europaweit etwas eingetrübt - Quartalszahlen von der Addiko Bank, Polytec, Verbund und Wienerberger im Blick

---------------------------------------------------------------------
KORREKTUR-HINWEIS
In APA0297 vom 11.05.2023 muss es im 2. Satz richtig heißen: ....auf
3.173,98 Einheiten..... (nicht: ....3.1753,98 Einheiten...)
---------------------------------------------------------------------

Die Wiener Börse hat am Donnerstagnachmittag ihre Abschläge etwas ausgeweitet. Der Leitindex ATX büßte gegen 14.40 Uhr 0,67 Prozent auf 3.173,98 Einheiten ein. Europaweit trübte sich die Stimmung der Anleger im Verlauf etwas ein. Die britische Notenbank setzte ihren Kampf gegen die hohe Inflation mit einer weiteren Zinsanhebung fort. Der Leitzins steigt wie von Experten erwartet um 0,25 Prozentpunkte auf 4,5 Prozent.

Es ist bereits die zwölfte Zinserhöhung seit Ende 2021. Seinerzeit hatte der Zins noch knapp über der Nulllinie gelegen. Aktuell rangiert der Leitzins auf einem 15-jährigen Höchststand. Im Verlauf rückten zudem aktuelle US-Konjunkturdaten ins Blickfeld. In den USA sind die Erzeugerpreise im April etwas weniger stark als erwartet gestiegen. Negative Nachrichten kamen hingegen aus dem Arbeitsmarkt. Die Erstanträge auf US-Arbeitslosenhilfe stiegen deutlicher als von Experten prognostiziert.

Am heimischen Markt prägt vor allem die laufende Berichtssaison das Geschehen. Quartalszahlen wurden vor Handelsstart von der Addiko Bank, Polytec, Verbund und Wienerberger vorgelegt. Die Verbund-Titel reagierten auf die Ergebnisvorlage mit einem Minus von 0,5 Prozent. Der teilstaatliche Stromkonzern hat im ersten Quartal den Gewinn im Vergleich zum Vorjahresquartal leicht gesteigert. Gewinnabschöpfungen in Deutschland, Österreich und Rumänien belasteten dabei das Ergebnis mit 68,6 Mio. Euro. Das Konzernergebnis legte im Vergleich zum Vorjahresquartal um 2,8 Prozent auf 529,0 Mio. Euro zu. Die Analysten der Erste Group bewerteten die Quartalsergebnisse als im Rahmen der Prognosen.

Wienerberger-Titel tendierten prozentuell unverändert. Der Baustoffkonzern hat heuer zum Jahresstart weniger verdient. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) ging im ersten Quartal 2023 gegenüber der Vorjahresperiode von 228,3 auf 206,3 Mio. Euro zurück. Die Verkaufserlöse verringerten sich von 1,16 auf 1,05 Mrd. Euro. Die Erste Group stufte den Umsatzausweis als leicht unter den Erwartungen ein, aufgrund der niedrigeren Absatzvolumina in Osteuropa. Das operative Ergebnis entsprach den Schätzungen.

Polytec-Papiere reagierten auf die Zahlenvorlage mit einem Abschlag von 4,6 Prozent. Der oberösterreichische Auto-Zulieferer hat im ersten Quartal des Jahres zwar den Umsatz deutlich ausgeweitet, dabei aber unter dem Strich einen Verlust eingefahren. Operativ war das Unternehmen gerade noch positiv. Polytec geht davon aus, dass der operative Gewinn (EBIT) im Gesamtjahr "im Vergleich zum Vorjahr deutlich verbessert werden kann". Die Analysten der Erste Group stuften den Quartalsausweis als weitgehend im Rahmen der Erwartungen ein.

Die Addiko Bank hat ein erfolgreiches erstes Quartal 2023 hinter sich gebracht. Der Gewinn nach Steuern stieg um die Hälfte auf 9,7 Mio. Euro. Laut Erste Group wurde damit der Marktkonsensus um mehr als 30 Prozent übertroffen. Die Experten stuften die Ergebnisse zudem als starkes Zahlenwerk ein. Die Addiko-Anteilsscheine gaben 1,5 Prozent nach. Die Erste Group hatte eine positive Kursreaktion erwartet.

Strabag-Titel bauten ein Minus von einem Prozent. Die eingefrorene Beteiligung des sanktionierten russischen Unternehmers Oleg Deripaska am österreichischen Baukonzern soll von derzeit 27,8 Prozent unter die Sperrminorität von 25 Prozent gesenkt werden. Der Strabag-Vorstand werde der ordentlichen Hauptversammlung am 16. Juni einen entsprechenden Vorschlag machen, wurde bekannt.

Unter den Schwergewichten verbilligten sich Erste Group um 2,1 Prozent. OMV-Papiere gaben 1,1 Prozent nach. Raiffeisen Bank International verteuerten sich hingegen um 0,6 Prozent.

ste/spa

 ISIN  AT0000999982
Copyright APA. Alle Rechte vorbehalten. Weiterverbreitung, Wiederveröffentlichung oder dauerhafte Speicherung ohne ausdrückliche vorherige Zustimmung von APA ist nicht gestattet.