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Aktien Frankfurt: Dax vor US-Inflationsdaten nur wenig bewegt

FRANKFURT (dpa-AFX) - Am deutschen Aktienmarkt herrscht weitgehend Stillstand. Der Dax kommt nach wie vor kaum vom Fleck. Nun wird an diesem Mittwoch als Impuls auf die Verbraucherpreisdaten für April aus den USA gewartet. Endgültige April-Inflationsdaten aus Deutschland bestätigten zugleich nur die vorläufigen und fanden daher keine große Beachtung.

An einem weiteren Handelstag mit zahlreichen Quartalsberichten gab der Leitindex bis zur Mittagszeit um 0,25 Prozent auf 15 916,11 Punkte nach. Die Stimmung trübte sich leicht ein, da die Wall Street schwächer in den Handel starten dürfte. Der MDax sank um 0,25 Prozent auf 27 247,57 Zähler. Europaweit wurden ebenfalls moderate Verluste verzeichnet.

Die US-Verbraucherpreise stehen laut der Landesbank Helaba im Fokus, da die US-Notenbank Fed in der vergangenen Woche zwar eine Pause im Zinserhöhungszyklus angedeutet, es zugleich aber vermieden hatte, Zinssenkungen anzukündigen. Da für die künftigen Zinsentscheidungen ein datenabhängiger Ansatz verfolgt werde und der jüngste Arbeitsmarktbericht erneut solide ausgefallen sei, was gegen forcierte Zinssenkungserwartungen spreche, "müsste sich das Inflationsbild weiter entspannen", um die "sehr ausgeprägten Spekulationen" über Zinssenkungen zu untermauern, hieß es.

Die Experten der UBS etwa gehen davon aus, dass die Inflation "immer noch zu hoch ist, um sich damit wohl zu fühlen". Eine von vielen erhoffte Lockerung sehen auch sie gleichwohl noch in weiter Ferne - und damit auch einen Grund für Anleger, wieder verstärkt ins Risiko zu gehen. Damit könnte es weiterhin so bleiben, dass die 16 000er Marke eine zu hohe Hürde für den Dax bleibt, dieser aber um die 15 700 Zähler gestützt wird.

Unter den Einzelwerten standen gleich mehrere Dax-Konzerne mit Quartalsberichten im Blick, so etwa Eon , Brenntag Continental oder Siemens Healthineers . Kosten für den Umbau der Diagnostik sowie für eine Neuaufstellung des Robotikgeschäfts belasteten den Medizintechnikkonzern im zweiten Geschäftsquartal, was die Aktie von Siemens Healthineers mit knapp 7 Prozent Minus an das Index-Ende drückte.

Das Papier des Autozulieferers Conti dagegen zählte nach einem stärkeren Jahresstart als erwartet zu den größten Gewinnern im Dax mit plus 3,7 Prozent. Die seit Mitte Oktober stark gelaufene Aktie von Eon gab nach einem etwas optimistischeren Jahresausblick des Energieversorgers indes um 1,1 Prozent nach. Um 0,5 Prozent ging es für die ebenfalls in den vergangenen Monaten sehr gut gelaufene Aktie des Chemikalienhändlers Brenntag abwärts.

Brenntag meldete einen geringeren Rückgang des operativen Quartalsgewinns und bestätigte seine Jahresziele. Im MDax litten außerdem Telefonica Deutschland unter Gewinnmitnahmen und büßten 6,0 Prozent ein.

Der Chemiekonzern Lanxess wurde nach einem Gewinnrückgang zum Jahresstart etwas vorsichtiger für den um Sondereffekte bereinigten operativen Jahresgewinn. Hier ging es um 3,4 Prozent abwärts.

Evotec , die tags zuvor aus dem MDax herausgenommen wurden, da der Pharma-Wirkstoffforscher aufgrund einer Cyberattacke seinen Jahresbericht nicht hatte rechtzeitig vorlegen können, sprangen um 12,2 Prozent hoch. Der zuletzt schwer gebeutelte Anteilsschein profitierte von einer lukrativen Zusammenarbeit mit der Novartis -Tochter Sandoz in den USA./ck/mis

--- Von Claudia Müller, dpa-AFX ---

 ISIN  DE0008469008  EU0009658145  DE0008467416

AXC0195 2023-05-10/11:58

Relevante Links: Novartis AG, Brenntag SE, Continental AG, Siemens Healthineers AG, E.ON SE, Telefónica Deutschland Holding AG, Evotec SE, LANXESS AG

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