Aktien New York: Schwach am Tag vor US-Zinsentscheidung
NEW YORK (dpa-AFX) - Die US-Börsen haben am Dienstag deutlich
nachgegeben. Einen Tag vor der Zinsentscheidung der US-Notenbank Fed
herrscht Nervosität. Zudem fielen die Konjunkturdaten der weltweit
größten Volkswirtschaft schwächer aus als erwartet.
Der Dow Jones Industrial gab rund zwei Stunden vor
dem Börsenschluss um 1,28 Prozent auf 33 617,07 Punkte nach. Der
marktbreite S&P 500 verlor 1,27 Prozent auf 4115,13
Zähler. Für den Nasdaq 100 ging es um 0,80 Prozent
auf 13 125,00 Punkte abwärts.
Die US-Wirtschaftsdaten an diesem Tag zeichneten nachträglich ein
trübes Bild für den März: So legten die Auftragseingänge für die
Industrie im letzten Monat des ersten Quartals geringer zu als
erwartet. Ohne Transportgüter wie Flugzeuge sanken sie im Vergleich
zum Februar sogar. Auch die Zahl der offenen Stellen ging stärker
zurück als erwartet.
Was die Fed-Sitzung zur Wochenmitte betrifft, so wird mehrheitlich
von einer Anhebung des US-Leitzinses um 0,25 Prozentpunkte
ausgegangen. Daher wird den begleitenden Bemerkungen die höhere
Aufmerksamkeit zukommen. Sie sind es, die letztlich die Macht haben
könnten, den Börsen die Richtung zu weisen. "Angesichts der nach wie
vor bestehenden Rezessionsängste werden die Händler wohl keine
Freudensprünge machen, falls die Fed signalisiert, dass die Zinsen
ihren Höhepunkt noch nicht erreicht haben", hatte Tim Waterer,
Marktanalyst bei KCM Trade, bereits am Vortag gesagt. Die Volkswirte
der Commerzbank rechnen noch mit einem weiteren Zinsschritt der Fed.
Im Dow waren die Aktien von Chevron Schlusslicht mit
minus 4,6 Prozent. Sie gaben nicht nur ihre Gewinne nach den am
Freitag vorgelegten starken Quartalszahlen wieder ab, sondern fielen
auf den Stand von Ende März zurück. Im S&P 100 büßten
ExxonMobil , die am Freitag nach einem starken
Quartalsbericht ebenfalls zugelegt hatten, 4,1 Prozent ein.
ConocoPhillips verloren 3,6 Prozent. Allesamt litten
sie unter den weiter deutlich schwächelnden Ölpreisen, die
Marktbeobachter unter anderem mit Sorgen über eine schwächere
konjunkturelle Entwicklung in China begründeten.
Die Papiere des Pharmariesen Pfizer , die kurz nach
dem Handelsstart noch über 40 US-Dollar gesprungen waren, gaben
zuletzt um 1,2 Prozent nach. Trotz deutlicher Einbußen im Geschäft
mit seinem Covid-Impfstoff hatte Pfizer im ersten Quartal dennoch
besser als erwartet abgeschnitten. Die Jahresziele wurden zudem
bekräftigt.
Um 11,7 Prozent legten die Anteile des Fahrdienstvermittlers Uber
zu. Der Taxi-Rivale steigerte zum Start in das Jahr
2023 seinen Umsatz kräftig und dämmte den Nettoverlust erheblich
ein. Erfreuliche Zahlen gaben außerdem die Hotelkette Marriott
und der Biosupermarktkette Sprouts Farmers Market
bekannt. Auch die Aussagen der beiden zur künftigen
Geschäftsentwicklung überzeugten. Während Marriott um 4,6 Prozent
zulegten, ging es für Sprouts um knapp acht Prozent nach oben.
Die Anteilscheine von Chegg brachen dagegen um knapp
die Hälfte ein und sackten auf den tiefsten Stand seit sechs Jahren.
Der Spezialist für Bildungsmaterialien sieht durch den Sprachroboter
ChatGPT sein Wachstum bedroht. Das US-Analysehaus Jefferies strich
seine Kaufempfehlung und bewertet die Papiere nur noch mit Hold.
JPMorgan dagegen kappte zwar das Kursziel, bleibt aber nicht zuletzt
angesichts der Ankündigung von Cheggmate, dem KI-gesteuerten
Lernbegleiter von Chegg, zuversichtlich./ck/he