ROUNDUP/Aktien New York Schluss: Dow steigt auf Hoch seit Februar - Monatsplus
NEW YORK (dpa-AFX) - Die US-Aktienmärkte haben am Freitag dank
mehrheitlich positiv aufgenommener Quartalsberichte von
US-Unternehmen zugelegt. Allerdings gab es bei den Einzelwerten auch
einige deutliche Ausreißer nach unten. Die Kauflaune dämpften Sorgen
über die Inflation sowie über mögliche Konsequenzen für regionale
Banken nach dem Zusammenbruch der Silicon Valley Bank. Beamte der
US-Notenbank Fed fordern deshalb nun weitreichende Änderungen der
Bankvorschriften.
Der Dow Jones Industrial stieg erstmals seit zehn
Tagen wieder über die Marke von 34 000 Punkten und erreichte in den
Schlussminuten den höchsten Stand seit zweieinhalb Monaten.
Letztlich gewann der US-Leitindex 0,80 Prozent auf 34 098,16 Punkte.
Daraus resultiert ein Wochengewinn von rund 0,9 Prozent an. Im
Börsenmonat April steht für den Dow ein Plus von rund 2,5 Prozent zu
Buche. Der marktbreite S&P 500 stieg am Freitag um
0,83 Prozent auf 4069,48 Zähler. Der Nasdaq 100 legte
um 0,65 Prozent auf 13 245,99 Punkte zu.
Die Anleger seien wegen der Unsicherheit über mögliche weitere
Zinserhöhungen der Fed nervös, nachdem neue Inflationsdaten am
Freitag die Wahrscheinlichkeit einer Anhebung in der kommenden Woche
und möglicherweise im Juni erhöht hätten, hieß es am Markt. Die
Arbeitskosten legten im ersten Quartal stärker als erwartet zu.
Leicht positive Impulse lieferte der besser als erwartet
ausgefallene Chicago-Einkaufsmanagerindex für April.
Vor dem Wochenende ließen sich einige Unternehmens-Schwergewichte in
die Bücher schauen, wobei die Kursreaktionen gemischt ausfielen. Die
Aktien von Intel schnellten als Dow-Spitzenreiter um
vier Prozent hoch. Der Hersteller von Halbleitern und Datenzentren
verbuchte im ersten Quartal zwar einen Umsatzeinbruch und
Milliardenverlust, Analyst hatten aber Schlimmeres erwartet.
Die Papiere von Amazon verloren dagegen nach dem
Quartalsbericht vier Prozent. Der Online-Händler startete mit einem
überraschend deutlichen Umsatzplus ins neue Geschäftsjahr. Auch beim
Gewinn wurden die Erwartungen übertroffen. Allerdings brachte die
Telefonkonferenz des Managements die unangenehme Erkenntnis, dass es
im Cloud-Geschäft im April nur noch ein abgeschwächtes Wachstum gab.
Für Amazon ist die Cloud-Sparte wegen ihrer hohen Gewinnspannen ein
zentraler Profittreiber.
Aktien von Snap brachen um 17 Prozent ein. Bei der
für die Foto-App Snapchat bekannten Firma war der Umsatz im
vergangenen Quartal um sieben Prozent gefallen. Früher war der
Dienst für explosives Wachstum bekannt gewesen.
Die beiden Öl- und Gasriesen Exxon Mobil und Chevron
verdienten im ersten Quartal unter dem Strich mehr
als Analysten im Schnitt erwartet hatten. Exxon-Papiere legten um
1,3 Prozent zu, für Chevron ging es um ein Prozent nach oben.
T-Mobile US büßten vier Prozent ein. Die US-Tochter
der Deutschen Telekom wuchs zu Jahresbeginn bei den
Serviceumsätzen nicht so stark wie erwartet und verbuchte insgesamt
gar einen Rückgang der Erlöse.
Die Papiere der First Republic Bank wurden
zwischenzeitlich vom Handel ausgesetzt, nachdem sie um mehr als 50
Prozent auf ein Rekordtief eingebrochen waren. Zuvor war berichtet
worden, dass eine Konkursverwaltung das wahrscheinlichste Szenario
für die Regionalbank sei. Letztlich verloren die Aktien 43 Prozent.
Der Kurs des Euro hielt sich im US-Handel über 1,10
Dollar und wurde zuletzt bei 1,1014 Dollar gehandelt. Die
Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs auf 1,0981
(Donnerstag: 1,1042) Dollar festgesetzt. Der Dollar hatte damit
0,9106 (0,9056) Euro gekostet.
Die Kurse von US-Staatsanleihen legten zu. Der Terminkontrakt für
zehnjährige Anleihen (T-Note-Future) stieg um 0,53 Prozent auf
115,34 Punkte. Die Rendite von zehnjährigen Staatsanleihen fiel im
Gegenzug auf 3,44 Prozent./edh/he