dpa-AFX-Überblick: UNTERNEHMEN vom 28.04.2023 - 15.15 Uhr
ROUNDUP 2: Mercedes-Benz peilt weiter gute Preisentwicklung an -
Aktie im Minus
STUTTGART - Der Autobauer Mercedes-Benz traut sich
nach dem guten Start ins neue Jahr trotz mauer konjunktureller
Aussichten noch etwas mehr zu. Das Management um Vorstandschef Ola
Källenius sieht sich in seiner auf Luxusautos ausgerichteten
Strategie bestätigt - kommen die Schwaben derzeit doch weiter mit
Preiserhöhungen und der hohen Nachfrage nach den besonders teuren
Autos bei den Kunden durch. Auch im Rest des Jahres wollen die
Stuttgarter mit höheren Preisen die steigenden Kosten mehr als
auffangen und werden in ihren Hauptsparten etwas zuversichtlicher.
ROUNDUP: Covestro traut sich 2023 bestenfalls stabilen Gewinn zu -
Aktie steigt
LEVERKUSEN - Der Kunststoffkonzern Covestro will 2023
nach einem besser als befürchtet ausgefallenen Auftakt im besten
Fall einen operativen Gewinn auf Vorjahresniveau erzielen. Bisher
war wegen einer unsicheren Konjunktur von einem deutlichen Rückgang
die Rede gewesen. Allerdings birgt das Umfeld weiterhin Risiken.
Unternehmenschef Markus Steilemann sprach am Freitag gegenüber der
Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX von "einer doch noch etwas
unterdrückten Nachfragesituation". An der Börse griffen die Anleger
aber zu, die Aktien legen an der Dax-Spitze deutlich zu.
SEATTLE - Der weltgrößte Online-Versandhändler Amazon
ist trotz hoher Inflation und Konjunktursorgen mit einem
überraschend deutlichen Umsatzplus ins neue Geschäftsjahr gestartet.
Auch beim Gewinn übertraf Amazon die Erwartungen. Am Finanzmarkt
kamen die Zahlen trotzdem nicht gut an, Anleger sorgen sich um das
wichtige Cloud-Geschäft. Amazon befindet sich derweil mitten in
seinem bislang größten Job-Abbau - rund 27 000 Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter sollen gehen. Das Sparprogramm verursachte jedoch
zunächst Kosten.
ROUNDUP 2: ProSiebenSat.1 kürzt nach Gewinneinbruch Dividende -
Kursrutsch
UNTERFÖHRING - Der Medienkonzern ProSiebenSat.1
streicht nach einem Gewinneinbruch im abgelaufenen Jahr die
Dividende drastisch zusammen. Statt Profite im großen Stil an die
Aktionäre zu verteilen, will Vorstandschef Bert Habets lieber Geld
in das laufende Geschäft investieren und die Schulden im Griff
halten. So erwartet der Vorstand für 2023 im Tagesgeschäft einen
weiteren Gewinnrückgang. Und zum 1. Mai bekommt der Konzern mit dem
bisherigen United-Internet-Manager Martin Mildner nach gut einem
Jahr schon wieder einen neuen Finanzchef. An der Börse wurden die
Nachrichten mit einem Kursrutsch quittiert.
Munich Re startet überraschend gut ins Jahr - Kurs auf höchstem
Stand seit 2001
MÜNCHEN - Der weltgrößte Rückversicherer Munich Re
wird nach überraschend guten Geschäften im ersten Quartal etwas
optimistischer für das laufende Jahr. In den ersten drei Monaten
erzielte der Dax-Konzern nach vorläufigen Zahlen
einen Überschuss von 1,3 Milliarden Euro, wie er überraschend am
Freitag in München mitteilte. Damit sei die Wahrscheinlichkeit
gestiegen, den für das Gesamtjahr angepeilten Überschuss von rund 4
Milliarden Euro zu übertreffen. Die Munich Re erklärte die
Entwicklung mit guten Kapitalanlagegewinnen und erfreulichen
Ergebnissen im laufenden Geschäft. Vom Konzern selbst erfasste
Analysten hatten für das erste Quartal im Schnitt lediglich mit gut
einer Milliarde Euro Gewinn gerechnet. An der Börse kamen die
Neuigkeiten positiv an: Der Kurs der Munich-Re-Aktie legte in einer
ersten Reaktion um fast zwei Prozent zu und erreichte den höchsten
Stand seit dem Jahr 2001. Zuletzt notierte sie noch rund ein halbes
Prozent im Plus.
ROUNDUP: T-Mobile US enttäuscht mit Quartalsentwicklung
BELLEVUE/BONN - Die Telekom-Tochter T-Mobile US
rechnet 2023 mit mehr Neukunden und ist auch bei den Ergebnissen
etwas optimistischer als bisher. Chef Mike Sievert konnte die
Anleger mit der Bilanz der ersten drei Monate aber nicht ganz
überzeugen, beim Jahresausblick für das operative Ergebnis hatten
Experten schon vorher so viel auf dem Zettel wie jetzt in Aussicht
gestellt. Die US-Tochter der Deutschen Telekom wuchs bei den
Serviceumsätzen zudem nicht so stark wie erwartet und musste in toto
gar einen Erlösrückgang verbuchen. Die Aktien von T-Mobile und der
Bonner Konzernmutter gaben nach.
ROUNDUP: Verkäufe von Sonys Playstation ziehen an - doch Spiele
schwächeln
TOKIO - In der Pandemie wurde der Verkauf von Sonys Playstation 5
noch durch Chip-Engpässe gebremst - nun ist der Knoten geplatzt. Im
vergangenen Quartal setzte der japanische Elektronik-Konzern 6,3
Millionen Geräte der Spielekonsole ab. Im Ende März abgeschlossenen
Geschäftsjahr waren es damit insgesamt 19,1 Millionen. Doch
gleichzeitig wurden weniger Spiele für die Konsole verkauft - und
die Zahl der Abo-Kunden beim Bezahldienst Playstation Plus lag nur
auf Vorjahresniveau, wie aus am Freitag vorgelegten Zahlen
hervorgeht.
ROUNDUP 2: Snapchat-Umsatz geht zurück - Aktie bricht ein
SANTA MONICA - Die Börse hat die Macher der Foto-App Snapchat hart
für den ersten Umsatzrückgang abgestraft. Die Aktie verlor auf einen
Schlag nahezu ein Fünftel ihres Werts. Der Umsatz der Betreiberfirma
Snap fiel im vergangenen Quartal um sieben Prozent
auf 988,6 Millionen Dollar (896,3 Mio Euro). Snap hatte den Rückgang
bereits vor drei Monaten in Aussicht gestellt. Früher war der Dienst
für explosives Wachstum bekannt.
ROUNDUP 2: Intel mit Umsatzeinbruch und Milliardenverlust
SANTA CLARA - Beim Chipriesen Intel ist vorerst kein
Ende der Durststrecke in Sicht. Der Halbleiter-Pionier schloss das
vergangene Quartal mit einem erneuten Umsatzeinbruch und einem
Milliardenverlust ab. Das Management hofft auf ein besseres Geschäft
im zweiten Halbjahr, während es im laufenden Quartal noch einmal
rote Zahlen geben dürfte.
ROUNDUP 2/Wacker Chemie: Noch keine klare Belebung - setzt auf
zweites Halbjahr
MÜNCHEN - Wacker Chemie setzt nach dem wie erwartet
schwach ausgefallenen ersten Quartal auf eine Erholung insbesondere
im zweiten Halbjahr. Der Bestandsabbau bei den Kunden sollte die
Talsohle durchschritten haben, sagte Konzernchef Christian Hartel am
Freitag im Zuge der Vorlage des Quartalsberichts laut Mitteilung. Im
März habe sich ein positiverer Umsatztrend als noch zu Jahresbeginn
gezeigt, allerdings fehlten klare Anzeichen eines deutlich besseren
zweiten Quartals, auch im wichtigen Markt China. Die Kunden
bestellten weiter sehr kurzfristig.
ROUNDUP/Kreise: Elliott will auch an geplanter Software-AG-Übernahme
verdienen
LONDON - Der US-Investor Paul Singer will offenbar auch bei der
geplanten Übernahme der Software AG durch Silver Lake
verdienen. Singer habe über seine Investmentgesellschaft Elliott
Aktien des Darmstädter Unternehmens erworben, um von dem Gebot des
Finanzinvestors Silver Lake oder einer möglichen Gegenofferte zu
profitieren, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg am Freitag
unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen. Am Vortag
bereits war der Software-AG-Kurs über die Offerte von 30 Euro
gestiegen, vor dem Wochenende ging es weiter bergauf.
Weitere Meldungen
-ROUNDUP: Fuchs Petrolub verdient im ersten Quartal mehr
-ROUNDUP 2: Gewerkschaft EVG droht mit längeren Warnstreiks bei der
Bahn
-ROUNDUP: Batteriekonzern Varta senkt Prognose wegen unsicherer
Marktentwicklung
-ROUNDUP: Stratec will bis 2024 mit Sparprogramm Ergebnis verbessern
-Drägerwerk macht im ersten Quartal wieder Gewinn
-Deutsche Bank will britische Investmentbank Numis übernehmen