PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Europas Aktienmärkte haben am Mittwoch ihre
verhaltene Entwicklung der Vortage fortgesetzt. Schwache Vorgabe der
Wall Street belasteten ebenso wie einige enttäuschende
Quartalszahlen. Insgesamt hielten sich die Kursverluste aber in
Grenzen. Der EuroStoxx 50 sank am späten Vormittag um
0,92 Prozent auf 4337,79 Punkte.
Für den französischen Cac 40 ging es um 0,68 Prozent
auf 7480,16 Punkte nach unten, während der britische FTSE 100
um 0,35 Prozent auf 7863,28 Zähler verlor.
An den Märkten sei Vorsicht angesagt, so Analyst Pierre Veyret vom
Broker ActivTrades angesichts der Sorgen um die weltweite
Konjunktur. Zudem hätten die schwachen Zahlen der US-Regionalbank
First Republik ein Schlaglicht auf die Risiken des Finanzsektors
geworfen. Gute Zahlen der Google -Mutter Alphabet
und von Microsoft verhinderten
unterdessen noch stärkere Abgaben an den Märkten.
Trotz der soliden Vorgaben der beiden US-Technologiewerte
schwächelte der europäische Technologiesektor. Grund waren
hausgemachte Probleme. Der Sektor litt unter der Schwäche des
Schwergewichts ASML , das um 1,7 Prozent nachgab.
Zudem hatte der französische Softwarehersteller Dassault Systems
enttäuscht. Dessen Aktie fiel um 8,4 Prozent.
Analysten verwiesen für die Verluste von ASML auf die Zahlen von ASM
International . Der Ausblick für den Umsatz im
laufenden Geschäftsjahr habe unter den Erwartungen gelegen, hieß es
von Jefferies. Bei Dassault Systems sprachen die Analysten vom
Investmenthaus Stifel von durchwachsenen Quartalszahlen.
Enttäuschend sei dabei die Margenentwicklung gewesen.
Nicht allzu gut kamen auch die Zahlen von Roche an.
Stark gesunkene Einnahmen in der Corona-Diagnostik sorgten beim
Pharmakonzern im ersten Quartal für einen Umsatzrückgang. Die Aktie
fiel um 1,6 Prozent.
Kering vermochte nicht, an die Erfolge anderer
Luxusunternehmen anzuknüpfen. Der zuletzt mit Problemen bei seiner
wichtigsten Marke Gucci kämpfende Luxusgüterkonzern war im ersten
Quartal erneut schwächer gewachsen als erwartet. Die Aktie büßte 2,5
Prozent ein.
Etwas besser sah es bei den Nahrungsmittelwerten aus. Der
französische Lebensmittelkonzern Danone schloss mit
seinen Zahlen an die gute Entwicklung des Wettbewerbers Nestle
an. Der Umsatz war in den ersten drei Monaten stärker
als von Experten erwartet geklettert. Danone-Chef Antoine de
Saint-Affrique erhöhte zudem die Wachstumsprognose für das
Gesamtjahr. Die Aktie gewann knapp ein Prozent.
Mit Vinci überzeugte zudem ein weiterer französischer
Standardwert. Der Bau-, Energie- und Dienstleistungskonzern hatte im
ersten Quartal vor allem dank einer weiteren Erholung des
Flugverkehrs von der Corona-Krise kräftig zugelegt. Vinci zogen um
1,9 Prozent an.
Immobilienwerte profitierten unterdessen von einer Transaktion, die
an den Börsen gut ankam. Der Wohnimmobilien-Konzern Vonovia
beschafft sich Geld mit dem Verkauf einer Beteiligung
an einem Immobilienportfolio. Das Unternehmen wird dazu eine
Minderheitsbeteiligung für eine Milliarde Euro veräußern. Analysten
äußerten sich positiv, Vonovia gewannen über vier Prozent./mf/jha/