ROUNDUP/Aktien New York Schluss: Schwach - Erneut Sorgen um US-Bankensektor
NEW YORK (dpa-AFX) - In die US-Börsen ist am Dienstag nach einem
weitgehend stabilen Verlauf Druck gekommen. Anleger zeigten sich
zunehmend nervöser angesichts der nachbörslich erwarteten Zahlen der
Techgiganten Microsoft und der Google-Mutter Alphabet. Der
Quartalsbericht der US-Regionalbank First Republic entfachte
außerdem erneut Sorgen um den US-Bankensektor. Zudem enttäuschte der
Paketdienst UPS mit einem vorsichtigeren Ausblick. Eine deutliche
Eintrübung der Verbraucherstimmung im April tat ein Übriges.
Der Dow Jones gab letztlich um 1,02 Prozent auf 33
530,83 Punkte nach. Der marktbreite S&P 500 verlor
1,58 Prozent auf 4071,63 Punkte. Der technologielastige Auswahlindex
Nasdaq 100 büßte 1,89 Prozent auf 12 725,11 Punkte
ein.
Konjunkturseitig waren die Daten vom Häusermarkt zwar besser als
erwartet ausgefallen, doch das vom Conference Board ermittelte
Verbrauchervertrauen blieb deutlich hinter den Schätzungen zurück.
Belastet wurde der Indikator durch spürbar eingetrübte Erwartungen,
die laut dem Marktforschungsinstitut weiterhin auf eine Rezession
hindeuten.
Unter den Quartalszahlen rückten vor allem der Bericht der First
Republic Bank und das Ergebnis des DHL-Konkurrenten
UPS in den Fokus. Die First Republic
hatte für das erste Jahresviertel einen Verlust von mehr als 100
Milliarden US-Dollar an Einlagen gemeldet und damit deutlich mehr
als erwartet. Die Aktien der im Zuge der US-Bankenkrise in die
Schieflage geratene Regionalbank sackten auf ein weiteres Rekordtief
und gingen mit einem Minus von nahezu 50 Prozent aus dem Handel. Der
Kursrückgang seit Jahresbeginn beträgt inzwischen etwas mehr als 93
Prozent.
Papiere weiterer Regionalbanken wurden mit nach unten gezogen:
PacWest Bancorp etwa verloren rund 9 Prozent, bevor
das Finanzinstitut nach Börsenschluss selbst Zahlen zum ersten
Quartal veröffentlichte. In einer Reaktion auf die zum Börsenschluss
veröffentlichten Zahlen legte die Aktie nachbörslich wieder deutlich
zu. Western Alliance Bancorp büßten 5,6 Prozent ein.
Im Dow gaben die Aktien von JPMorgan um 2,2 Prozent
nach und die von Goldman Sachs um 1,3 Prozent.
Im S&P 100 ging es für die UPS-Papiere um 10 Prozent
abwärts und damit an das Index-Ende. Angesichts geringerer
Sendungsmengen wurde der Paketdienst zurückhaltender für das
laufende Jahr. Auch Danaher und GM
zeigten sich nach vorgelegten Quartalsberichten sehr schwach.
Im 30 Werte umfassenden Dow Jones büßten von den vier Unternehmen,
die über ihr abgelaufenes Jahresviertel berichtet hatten, Dow Inc
als Schlusslicht 5,2 Prozent ein. Der Chemiekonzern
bekam im ersten Quartal weiterhin die Zurückhaltung seiner Kunden zu
spüren. Verizon gelang als sogenannter defensiver
Wert im schwachen Gesamtmarkt der Sprung ins Plus. Der Erlös des
Telekomkonzerns hatte allerdings unter einem schwächer als erwartet
ausgefallenen Mobilfunkgeschäft mit Privatkunden gelitten.
Beim Fast-Food-Riesen McDonald's liefen dagegen die
Geschäfte zu Jahresbeginn rund, was der Aktie zum Handelsstart ein
Rekordhoch bescherte. Rasch jedoch setzten Gewinnmitnahmen ein.
Letztlich ging es um 0,6 Prozent abwärts.
Die Papiere von Microsoft und Alphabet gaben vor den mit Spannung erwarteten
Quartalsberichten jeweils um die 2 Prozent nach. In einer ersten
Reaktion auf die vorgelgten Zahlen legten die Aktienkurse der beiden
Unternehmen zu.
Der Euro wurde zuletzt mit 1,0975 Dollar gehandelt.
Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs am Nachmittag in
Frankfurt auf 1,1022 (Montag: 1,1002) Dollar festgesetzt. Der Dollar
kostete damit 0,9072 (0,9089) Euro. Am Rentenmarkt stieg der
Terminkontrakt für zehnjährige Staatsanleihen (T-Note-Future) um
0,78 Prozent auf 115,77 Punkte. Die Rendite von zehnjährigen
Staatsanleihen fiel im Gegenzug auf 3,40 Prozent./ck/zb