Aktien New York: Schwach - Sorgen um US-Bankensektor kochen wieder hoch
NEW YORK (dpa-AFX) - In die US-Börsen ist am Dienstag nach einem
weitgehend stabilen Verlauf etwas Druck gekommen. Anleger zeigten
sich zunehmend nervöser vor den nachbörslich erwarteten Zahlen der
Techgiganten Microsoft und der Google-Mutter Alphabet. Der
Quartalsbericht der US-Regionalbank First Republic entfachte erneut
Sorgen um den US-Bankensektor. Zudem enttäuschte der Paketdienst UPS
mit seinem vorsichtigeren Ausblick. Eine deutliche Eintrübung der
Verbraucherstimmung im April tat ein Übriges.
Der Dow Jones gab rund zwei Stunden vor Schluss um
0,95 Prozent auf 33 553,71 Punkte nach. Der marktbreite S&P 500
verlor 1,36 Prozent auf 4080,86 Punkte. Der
technologielastige Auswahlindex Nasdaq 100 büßte 1,48
Prozent auf 12 778,22 Punkte ein.
Konjunkturseitig waren die Daten vom Häusermarkt zwar besser als
erwartet ausgefallen, doch das vom Conference Board ermittelte
Verbrauchervertrauen blieb hinter den Schätzungen zurück. Belastet
wurde der Indikator durch spürbar eingetrübte Erwartungen, die laut
dem Marktforschungsinstitut weiterhin auf eine Rezession hindeuten.
Unter den Quartalszahlen rückten vor allem die Berichte der First
Republic Bank und die Ergebnisse des DHL-Konkurrenten
UPS in den Fokus. Die First Republic
hatte für das erste Jahresviertel einen Verlust von mehr als 100
Milliarden US-Dollar an Einlagen gemeldet und damit deutlich mehr
als erwartet. Die Aktien der im Zuge der US-Bankenkrise in die
Schieflage geratene Regionalbank sackten auf ein weiteres
Rekordtief. Zuletzt betrug ihr Verlust 42 Prozent. Das Minus seit
Jahresbeginn beläuft sich auf nunmehr rund 92 Prozent.
Papiere weiterer Regionalbanken wurden mit nach unten gezogen:
PacWest Bancorp etwa verloren rund 8 Prozent und
Western Alliance Bancorp etwas mehr als 6 Prozent.
Anteile von Groß- oder Investmentbanken wie JPMorgan
und Goldman Sachs im Dow büßten etwas mehr als 1,5
Prozent ein.
Im S&P 100 ging es für die UPS-Papiere um knapp 10
Prozent abwärts und damit an das Index-Ende. Angesichts geringerer
Sendungsmengen wurde der Paketdienst zurückhaltender für das
laufende Jahr. Auch Danaher und GM
zeigten sich nach vorgelegten Quartalsberichten sehr schwach.
Im 30 Werte umfassenden Dow Jones büßten von den vier Unternehmen,
die über ihr abgelaufenes Jahresviertel berichtet hatten, Dow Inc
als Schlusslicht 4,6 Prozent ein. Der Chemiekonzern
bekam im ersten Quartal weiterhin die Zurückhaltung seiner Kunden zu
spüren.
Die Aktien des Mischkonzerns 3M drehten nach einem
festen Start in die Verlustzone und gaben um 0,5 Prozent nach. Nach
einem Rückgang beim Umsatz zum Jahresstart will 3M noch mehr Stellen
streichen. Verizon gelang als sogenannter defensiver
Wert im nervösen Umfeld knapp der Sprung ins Plus. Der Erlös des
Telekomkonzerns hatte allerdings unter einem schwächer als erwartet
ausgefallenen Mobilfunkgeschäft mit Privatkunden gelitten.
Beim Fast-Food-Riesen McDonald's liefen dagegen die
Geschäfte zu Jahresbeginn rund, was der Aktie zum Handelsstart ein
Rekordhoch bescherte. Rasch jedoch setzten Gewinnmitnahmen ein und
zuletzt ging es 1,1 Prozent abwärts. Pepsico dagegen
blieb im S&P 100 mit plus 2,1 Prozent weiter gefragt. Der
Getränkeriese hatte nach einem guten Start in das neue Jahr seine
Ziele angehoben.
Die Papiere von Microsoft und Alphabet gaben vor den mit Spannung erwarteten
Quartalsberichten zuletzt jeweils um etwa 1,5 Prozent nach. Am
Mittwoch nach Börsenschluss folgt die Facebook-Mutter Meta
und am Donnerstag Amazon und Intel
. Die Zahlen des iPhone-Herstellers Apple
stehen Anfang Mai auf der Agenda./ck/zb