dpa-AFX-Überblick: UNTERNEHMEN vom 24.04.2023 - 15.15 Uhr
ROUNDUP 2: Finanzinvestor Silver Lake will Software AG übernehmen -
Kurssprung
DARMSTADT - Der US-Finanzinvestor Silver Lake will nach dem Einstieg
vor gut einem Jahr die Software AG nun übernehmen.
Die auf Technologiefirmen spezialisierten US-Amerikaner bieten den
Aktionären 30 Euro je Anteilschein, wie sie in der Nacht zum Samstag
mitteilten. Silver Lake wäre das Unternehmen damit 2,2 Milliarden
Euro wert. Letztlich will Silver Lake die Software AG von der Börse
nehmen. Die Aktie der Darmstädter schnellte am Montag nach oben.
Thyssenkrupp: Chefin Martina Merz will abtreten - Norma-Chef Borrego
Kandidat
ESSEN - Thyssenkrupp -Vorstandschefin Martina Merz
will sich vorzeitig vom Chefposten des Stahlkonzerns zurückziehen.
Die Managerin habe den Aufsichtsrat um Gespräche zur Auflösung ihres
Vertrags gebeten, teilte das Unternehmen am Montag in Essen
überraschend mit. Der Personalausschuss des Kontrollgremiums will
dem Wunsch entsprechen und Gespräche mit ihr führen. Zudem hat der
Personalausschuss bereits einen Nachfolger im Sinn: So soll der
derzeitige Interimschef des Autozuliefers Norma Group
, Miguel Angel Lopez Borrego, dem Aufsichtsrat als
neuer Vorstandschef zum 1. Juni vorgeschlagen werden. Merz ist seit
Oktober 2019 Vorstandsvorsitzende von Thyssenkrupp. Erst vergangenes
Jahr im Mai war ihr Vertrag bis 2028 verlängert worden. Borrego
arbeitete vor seiner Station bei Norma auch bei Siemens
.
ROUNDUP: Medizintechnikkonzern Philips fängt sich im Tagesgeschäft -
Aktie stark
AMSTERDAM - Der Medizintechnikkonzern Philips hat
sich im ersten Quartal im Tagesgeschäft unerwartet gut geschlagen.
Der Umsatz zog im Vergleich zum Vorjahr um 6 Prozent auf 4,2
Milliarden Euro an, wie der Konkurrent von Siemens Healthineers
am Montag in Amsterdam mitteilte. Analysten hatten
lediglich mit etwas mehr als zwei Prozent Wachstum gerechnet. Das um
Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und
Firmenwertabschreibungen (Ebita) kletterte um fast die Hälfte auf
359 Millionen Euro - auch hier hatten Experten mit einem weit
niedrigeren Wert gerechnet. Für die Aktie ging es steil nach oben.
ROUNDUP 2: Salzgitter bestätigt Prognose nach gutem Jahresstart
SALZGITTER - Der Stahlhersteller Salzgitter ist
besser als erwartet ins laufende Jahr gestartet. Der Gewinn vor
Steuern fiel zwar vom außergewöhnlich hohen Vorjahreswert in Höhe
von 465 Millionen Euro um etwas mehr als 60 Prozent auf 183
Millionen Euro, wie das im SDax notierte Unternehmen
am Montag mit der überraschenden Vorlage von Eckdaten für das erste
Quartal mitteilte. Die von der Nachrichtenagentur Bloomberg
erfassten Analysten hatten bisher im Schnitt nur einen
Vorsteuergewinn von etwas mehr als 100 Millionen Euro
prognostiziert. Die Jahresprognose bestätigte der Konzern zwar nur,
Analysten werten diese nun aber als vorsichtig. Die Aktie gab erst
nach, berappelte sich dann aber.
Coca-Cola bleibt trotz Preiserhöhungen gefragt - Aktie leicht im
Plus
ATLANTA - Obwohl die hohe Inflation Verbraucher belastet, laufen die
Geschäfte beim US-Getränkeriesen Coca-Cola weiter
rund. Im ersten Quartal legte der Gewinn im Jahresvergleich um zwölf
Prozent auf 3,1 Milliarden Dollar (2,8 Mrd Euro) zu, wie der
Pepsi-Rivale am Montag mitteilte. Die Kunden ließen sich von
Preiserhöhungen nicht abschrecken. Die konzernweiten Erlöse wuchsen
um fünf Prozent auf 11,0 Milliarden Dollar. Bei den Softdrinks blieb
vor allem "Zero Sugar"-Cola gefragt, hier gab es ein achtprozentiges
Absatzplus. Die Quartalszahlen fielen besser aus als von Experten
erwartet. Die Aktie reagierte vorbörslich zunächst mit leichten
Kursgewinnen.
Adidas will chinesische Konsumenten mit neuer Strategie
zurückgewinnen
LONDON - Der Sportartikelhersteller Adidas möchte
seine Probleme auf dem chinesischen Markt mit einem größeren Fokus
auf lokale Gegebenheiten angehen. Der Dax-Konzern
plant für die Volksrepublik patriotischere Produktlinien, bei der
internationales Design mit traditioneller chinesischer Kultur
kombiniert werden. Bis zum nächsten Jahr wolle Adidas mindestens 30
Prozent der in China verkauften Kleidung lokal designen, sagte der
für das Land zuständige Manager Adrian Siu der "Financial Times"
("FT", Montagsausgabe). Vor der Krise habe der Anteil im niedrigen
einstelligen Prozentbereich gelegen.
Henkel-Chef äußert sich positiv für das erste Quartal
DÜSSELDORF - Der Konsumgüterkonzern Henkel macht
Investoren Hoffnungen für das erste Quartal. Der Henkel-Chef Carsten
Knobel äußerte sich am Montag auf der Hauptversammlung in Düsseldorf
positiv: "Wir sind gut in das neue Jahr gestartet." Weitere Details
gebe es allerdings erst bei der Veröffentlichung der Quartalszahlen
am 4. Mai. Analysten rechnen bereits mit einem ordentlichen Auftakt.
Thomas Maul von der DZ Bank erwartet ein Umsatzwachstum aus eigener
Kraft von rund 5 Prozent; und Rogerio Fujimori vom Investmenthaus
Stifel schrieb unlängst, dass der Konsumgüter- und
Klebstoffhersteller stärker als bislang von ihm erwartet in das Jahr
2023 gestartet sein dürfte.
ROUNDUP: Gestrauchelte Credit Suisse verliert weiter massiv an
Einlagen
ZÜRICH - Kunden haben bei der gescheiterten Schweizer Großbank
Credit Suisse auch im ersten Quartal 2023 in großem
Umfang Gelder und Einlagen abgezogen. Das Geldinstitut rechnet nach
einem Milliardenverlust 2022 auch im laufenden Quartal und im
Gesamtjahr mit roten Zahlen, wie es am Montag in Zürich mitteilte.
Es dürfte das letzte Quartalsergebnis der geschichtsträchtigen Bank
sein. Die Credit Suisse (CS) war nach Skandalen, massiven Verlusten
und dem Abzug von Kundeneinlagen in Schieflage geraten. Die
Schweizer Regierung hatte angesichts nervöser Finanzmärkte und aus
Sorge vor einer weltweiten Bankenkrise am 19. März eine Übernahme
durch die Konkurrentin UBS eingefädelt. Sie wendete
dafür Notrecht an und verprellte Aktionäre, die riesige Verluste
erlitten. Viele haben Klagen angekündigt.
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