Aktien Frankfurt: Dax pendelt um die Marke von 15 700 Punkten
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax hat sich am Donnerstag
nach dem am Vortag erreichten Hoch seit Januar 2022 stabil gezeigt.
Seine moderaten Gewinne am Morgen bröckelten allerdings bis zur
Mittagszeit vollständig ab. Stützend für die dennoch beeindruckende
Stabilität des Leitindex dürften die US-Börsen sein.
In den USA hatte der oftmals den Takt vorgebende Wall-Street-Index
Dow Jones Industrial am Vortag nach vier freundlichen
Handelstagen in Folge kaum verändert geschlossen und wird am
Donnerstag erneut mit moderaten Gewinnen erwartet. Aus China kamen
am Morgen starke Exportdaten. Im Fokus bleibt aber vor allem die
Geldpolitik der Notenbanken, weshalb im Handelsverlauf weitere
Wirtschaftsdaten aus den USA Aufmerksamkeit auf sich ziehen dürften.
Zur Mittagszeit gab der Dax 0,14 Prozent auf 15 682,33 Zähler nach.
Tags zuvor war er nach überraschend stark zurückgegangenen
US-Verbraucherpreisen bis auf 15 827 Punkte gestiegen. Im weiteren
Handelsverlauf waren die Gewinne dann jedoch größtenteils abgegeben
worden. Analyst Edward Moya vom Broker Oanda begründete das damit,
dass die Inflation noch immer zu hoch sei und zugleich an den
Märkten Wetten auf Zinssenkungen seitens der US-Notenbank Fed weiter
aggressiv eingepreist würden.
Für den MDax der mittelgroßen Börsenwerte ging es am
Donnerstag um 0,38 Prozent auf 27 443,47 Zähler hoch. An den
wichtigsten Börsen Europas zeigten sich die Indizes ebenfalls dicht
am Vortagesschluss bis moderat im Plus.
Für Bewegung an den Börsen könnten die Erstanträge auf
Arbeitslosenhilfe in den USA sorgen, die am Nachmittag neben den
Erzeugerpreisen anstehen. "Diese sind zuletzt unter Schwankungen
gestiegen, wenngleich noch keine grundsätzliche Schwäche am
Arbeitsmarkt auszumachen ist", hieß es von der Helaba. "Sollte die
Zahl der Erstanträge im Trend weiter steigen, könnten
Konjunktursorgen wieder zunehmen und die Zinserwartungen tendenziell
gedämpft werden."
Unter den Einzelwerten zählten im Dax die Aktien des Aromen- und
Duftstoffherstellers Symrise zu den Spitzenwerten mit
plus 1,5 Prozent. Sie profitierten von den Umsatzzahlen des
Wettbewerbers Givaudan . Negative Wechselkurseffekte
und Übernahmen herausgerechnet wuchsen dessen Erlöse im ersten
Quartal deutlicher als im Vorquartal. JPMorgan-Analystin Celine
Pannuti sprach von einer insgesamt robusten und auch besser als
erwarteten Geschäftsentwicklung des Schweizer Konzerns.
Markenhersteller wie Puma und Hugo Boss
im MDax profitierten von starken Umsatzzahlen des
Luxusgüterkonzerns LVMH . Sie stiegen jeweils um die
1,5 Prozent. Adidas dagegen gaben ihre frühen Gewinne ab und zeigten
sich zuletzt unverändert. Nach einem Rekordjahr 2022 hatte LVMH am
Mittwochabend über einen glänzenden Start ins neue Jahr berichtet.
Der Quartalsumsatz übertraf die durchschnittliche Analystenschätzung
um mehr als eine Milliarde Euro.
Knorr-Bremse litten mit minus 0,9 Prozent unter einer
gestrichenen Kaufempfehlung der Societe Generale. Analyst Daniel
Cunliffe bewertet die Aktien des Herstellers von Bremssystemen für
Schienen- und Nutzfahrzeuge nun nur noch mit "Hold" und kappte das
Kursziel deutlich von 105 auf 65 Euro. Er sieht für 2023 und 2024
trotz einer erwarteten kleinen Erholung nur geringfügiges
Aufwärtspotenzial für das operative Ergebnis.
Baywa zählten mit plus 2,0 Prozent zu den
gefragtesten Werten im SDax . Die Aktien des
Agrarhändlers und Ökostrom-Unternehmens profitierten von einer
Kaufempfehlung von Warburg Research. Baywa wandele sich von einem
Photovoltaik-Händler zu einem Anbieter Erneuerbarer Energien,
schrieb Analyst Oliver Schwarz und verwies dabei auf den geplanten
Verkauf des internationalen Solarhandelsgeschäfts./ck/jha/