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Wiener Börse (Nachmittag) - ATX nach US-Daten weiter im Minus / Leitindex verliert 0,7 % - Bankaktien geben nach, Versorger und Immowerte legen zu - Inflation in Eurozone und USA schwächt sich ab

Die Wiener Börse hat sich am Freitagnachmittag weiterhin schwächer gezeigt. Der heimische Leitindex ATX konnte seine Kursverluste zwar etwas eingrenzen, fiel bis 14.45 Uhr dennoch um 0,68 Prozent auf 3.197,38 Einheiten. Der breiter gefasste ATX Prime gab um 0,64 Prozent auf 1.615,74 Zähler nach.

Mit dem schwachen Wochenausklang dürfte die bereits vier Tage andauernde Gewinnserie am heimischen Markt ein Ende finden - auf Wochensicht geht sich immer noch ein schönes ATX-Plus von derzeit 5,7 Prozent aus. An den vergangenen Tagen waren negative Schlagzeilen bezüglich der Stabilität des Bankensektors ausgeblieben, dass sorgte für Zuversicht bei den Marktteilnehmern und auch die Risikoneigung nahm laut Experten wieder zu.

Datenseitig stehen zum Wochenausklang frische Konsumentenpreiszahlen im Fokus. Die hohe Inflation in der Eurozone hat sich im März deutlich abgeschwächt. Die Verbraucherpreise erhöhten sich gegenüber dem Vorjahresmonat um 6,9 Prozent, Volkswirte hatten einen weniger deutlichen Rückgang erwartet. Sie prognostizierten eine Rate von 7,1 Prozent.

Die von der EZB stark beachtete Kernjahresinflationsrate, bei der schwankungsanfällige Preise für Energie und Lebensmittel herausgerechnet werden, stieg auf 5,7 Prozent. Das ist ein Rekordniveau. In den USA kühlte sich die Inflation ebenfalls ab, hier fiel der von der US-Notenbank Fed besonders beachtete PCE-Kerndeflator im Jahresvergleich auf 4,6 Prozent, erwartet worden war ein unveränderter Wert von 4,7 Prozent. Im weiteren Handelsverlauf steht in den USA noch der Einkaufsmanagerindex der Region Chicago zur Veröffentlichung an.

In Wien blieben Nachrichten zu Einzelwerte bisher Mangelware, einen Analystenkommentar gab es zur Andritz. Die Erste Group hat ihre Einschätzung für den Anlagenbauer von"Buy" auf "Accumulate" gesenkt und gleichzeitig das Kursziel von 65 auf 75 Euro erhöht. Die Aktien reagierten mit einem kräftigen Kursverlust von 5,7 Prozent auf 62,15 Euro.

Mit Blick auf die Branchentafel zeigten sich Bankwerte, die am Vortag noch kräftig nach oben gesprungen waren, deutlich schwächer. Erste Group büßten 1,4 Prozent ein, BAWAG verloren 0,9 Prozent. Raiffeisen Bank International gaben mit minus 2,4 Prozent bisher am deutlichsten nach.

Kursgewinne gab es dagegen bei den Immowerten zu sehen. s Immo gewannen 0,8 Prozent, auch CA Immo legten 0,6 Prozent zu. Kräftigere Zuwächse sahen Immofinanz mit plus 4,9 Prozent. Das Unternehmen hatte am Vortag nach Börsenschluss Zahlen für 2022 veröffentlicht und einen Einbruch des Konzerngewinns gemeldet. Auch Versorgerwerte waren am Freitag gesucht. ATX-Schwergewicht Verbund kletterten um 1,4 Prozent, EVN legten um 0,7 Prozent zu.

kat/ste

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